Der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume stellt laut einem Medienbericht den Bau des von seinem Vorgänger Herbert Diess geplanten neuen Elektroauto-Werks im Wolfsburger Stadtteil Warmenau infrage. Denn: Das Elektro-Flaggschiff Trinity soll „wahrscheinlich erst 2030“ kommen.
Statt der ambitionierten Trinity-Serie soll es zunächst zusätzliche und bislang nicht vorgesehene Elektromodelle auf der Basis des Baukastens MEB geben. Diese könnten auch im alten Wolfsburger Werk gebaut werden, das ohnehin zum Teil auf Elektro umgerüstet wird. Formal sei die neue Linie zwar noch nicht beschlossen, heißt es in dem Bericht weiter. Doch Blume habe Vertrauten gegenüber klargemacht, dass dies sein Fahrplan sei.
Als Hauptgrund für den späteren Launch des Trinity werden Engpässe bei der Software-Tochter Cariad genannt: „Die bereits um Jahre verspätete und vor allem für Porsche und Audi gedachte Software E3 1.2 soll länger eingesetzt und zwischendurch noch einmal aufgefrischt werden. Die Software E3 2.0 nicht 2026, sondern erst 2029 starten.“ Der auf der Software 2.0 aufgesetzte Trinity muss dieser Logik folgend also warten.
Als Reaktion auf den „Manager Magazin“-Artikel sollen Blume und VW-Chef Thomas Schäfer ein gemeinsames internes Statement herausgebracht haben, wonach sie in den nächsten Wochen in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmerseite über Softwarefahrplan, Zuschnitt der Plattformen und Belegung der Werke entscheiden.
Übrings: Anderweitige Probleme mit der Planung des Elektroauto-Werks in Warmenau wurden erst vor knapp zwei Wochen publik. Die „Automobilwoche“ berichtete, dass sich Volkswagen nicht mit allen Grundstückseigentümern einigen konnte und das Werk deshalb noch einmal umplanen muss. Setzt sich Blume mit seinem oben beschriebenen Vorstoß durch, dürfte sich das von selbst erledigt haben.
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