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TIR-Schild am Lkw: Warum es manchmal durchgestrichen ist – und was es bedeutet

Blaues Kennzeichen mit den drei TIR Buchstaben

TIR-Schild am Lkw: Warum es manchmal durchgestrichen ist – und was es bedeutet

Jedes Kennzeichen am Fahrzeug hat seine Bedeutung. So auch das TIR-Schild, das vorne an Lkws angeheftet ist. Doch was bedeutet das Zeichen eigentlich?

Frankfurt ‒ Das blaue TIR-Schild am Lkw gibt es sowohl durchgestrichen als auch nicht durchgestrichen. Mit Sicherheit haben es einige Autofahrer bereits auf der Autobahn an den großen Brummis entdeckt und sich gefragt, was es eigentlich für eine Bedeutung hat. Die drei weißen Buchstaben TIR stehen für „Transport Internationaux Routiers“ – die französische Bezeichnung für den internationalen Straßenverkehr.

TIR-Kennzeichen auf Lkws: zollrechtliches Versandverfahren für Fernfahrer

Das TIR-Verfahren ist laut Europäischer Kommission eine Zollvereinbarung, die es leichter machen soll, Waren über mehrere Grenzen hinweg transportieren zu können. Voraussetzung für das TIR-Verfahren ist laut EU-Kommission, dass der Warentransport auch den Straßenverkehr umfassen muss. Lkw-Fahrer, die das Schild am Fahrzeug angebracht haben, müssen nicht jedes Mal an der Grenze den Zoll durchlaufen, sondern erst im Zielland ihre Waren beim Zoll deklarieren. Das spare Zeit und Geld, berichtet das Online-Portal chip.de. Damit alles glattgehe, würden solche Lkws sogar verplombt, damit sie niemand öffnen könne.

tir-schild am lkw: warum es manchmal durchgestrichen ist – und was es bedeutet

Das Bild zeigt das blaue TIR-Schild mit weißer Schrift an einem Lkw heftend.

TIR-Kennzeichen auf Lkws: Hin und wieder ist das Schild auch durchgestrichen

Insbesondere Staaten außerhalb der EU profitieren vom TIR-Verfahren, so das Online-Portal. Nach Angaben der EU-Kommission wenden das Verfahren inzwischen über 66 Länder der Welt an. Es ist damit das internationale Zollversandsystem mit der größten geografischen Abdeckung. Über die Deklaration als TIR-Transport versichert der Lkw-Fahrer, dass die beförderten Waren ein oder mehrere Länder mit dem Lkw nur durchlaufen und in seiner Vollständigkeit wieder verlassen. Befördert ein Fahrer hingegen Waren nicht im TIR-Verfahren, wird dies durch ein durchgestrichenes blaues TIR-Schild angezeigt. Sie können aber auch eingeklappt am Fahrzeug angebracht sein.

Vorteile für die Fahrer beim TIR-Verfahren:

TIR-Kennzeichen auf Lkws: Fahrere führen große Geldbeträge mit sich

Fährt ein Lkw-Fahrer aus einem Drittstaat durch ein EU-Land, muss er für die beförderten Waren Zölle und Steuern entrichten. Bei einem Transport ohne Eröffnung eines TIR-Versandverfahrens, beispielsweise von der EU ins außereuropäische Ausland, hat der Transportunternehmer bei der Einfahrt in den ersten Nicht-EU-Staat die anfallenden Zölle und Steuern zu entrichten, erklärt der Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) auf seiner Internetseite. Das führt dazu, dass die Fahrer große Geldbeträge bei sich haben müssen. Mit dem TIR-Verfahren vereinfache sich somit der Warentransport.

Denn der Zollbeamte dokumentiert mit einem sogenannten Carnet TIR Zolldokument, „dass in dem Fahrzeug die im Warenmanifest des Dokuments aufgeführten Waren unter Zollverschluss befördert werden“, so der BGL. An den Grenzübergängen werde somit das Dokument nur abgestempelt, es fielen keine Zölle und Steuern an, und die Zollplombe bleibe intakt, erläutert der Branchenverband die Vorteile für die Fahrer mit blauem TIR-Schild. Gegenwärtig plant die EU eine einschneidende Zollreform beim Online-Shopping. Was diese Reform für die Verbraucher bedeuten könnte, die Waren aus dem EU-Ausland bestellen. Übrigens, auch Pkw-Fahrer müssen unzählige Vorschriften und Regeln im Straßenverkehr beachten. So drohen 60 Euro Strafe, wenn das Nummernschild an ihrem Auto nicht richtig befestigt ist.

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