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Supercharger: Jetzt will auch VW auf Teslas Ladenetz setzen

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Supercharger: Jetzt will auch VW auf Teslas Ladenetz setzen

Der Erfolg von Teslas Schnellladenetz lockt auch die Konkurrenz. Jetzt zeigt auch VW großes Interesse an der Lösung des E-Autopioniers.

Wolfsburg/München – Tesla ist in Windeseile zu einem der weltgrößten Autobauer avanciert – und gilt als Technologietreiber in Sachen Elektromobilität. Für Elektroautos des Unternehmens von Elon Musk gibt es eine eigene Ladenetz-Struktur (“Supercharger”), was sich als Vorteil gegenüber anderen E-Auto-Produzenten erwiesen hat.

Doch das soll sich schon bald ändern, die Ladetechnologien werden zunehmend vereinheitlicht: Tesla-Kunden verfügen in Nordamerika bald über das größte Angebot an Ladestationen, weil das Angebot von Electrify America den Ladestandard „North American Charging Standard“ (NACS) integriert und Stromtankstellen damit auch Fahrerinnen und Fahrern eines Teslas zugänglich macht.

VW und Co. machen mit Tesla gemeinsame Sache in Sachen Schnellladen

Aus deutscher Sicht interessant: Es handelt sich um eine Tochter der Volkswagen Group America. Laut Handelsblatt gibt es große Bemühungen, auch den umgekehrten Weg einzuschlagen: VW prüfe die Implementierung der Tesla-Technologie in künftige Elektroautos. Das würde bedeuten, dass Stromer des Autokonzerns künftig an Superchargern Halt machen können, um den Akku aufzuladen. „Wir begrüßen den Zugang zu zusätzlicher Ladeinfrastruktur für unsere nordamerikanischen Kunden“, sagte der bei VW für Entwicklung zuständige Manager Michael Steiner in einer Mitteilung.

Zunächst handelt es sich bei den Gedankenspielen um die USA, Kanada und auch Mexiko, erklärt das Portal. Im Zuge dessen ist langfristig eine Umsetzung für andere Märkte wie Europa ein Thema. Im Gegensatz zu Nordamerika mit NACS ist hierzulande das CCS-Laden (“Combined Charging System“) der DC-Schnelllade-Standard.

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VW-Stromer mit Ladestecker: Das Ladenetz von Tesla wird zu einer Herausforderung für die Konkurrenz

Nicht nur VW: Tesla öffnet Supercharger-Ladesäulen für andere Autobauer

Bereits früher öffnet Tesla sein Supercharger-Ladenetz für E-Autos weiterer Rivalen. Dazu gehört mit General Motors der größte US-Autobauer, dazu wurde mit Volvo als erstem europäischen Hersteller ein Deal abgeschlossen. Ab 2024 sollen GM-Kunden (Chevrolet, GMC, Cadillac) sowie jene von Volvo in Nordamerika Zugang zu den über 12.000 Ladesäulen von Tesla erhalten. Ähnliche Vereinbarungen gibt es mit Ford und Elektro-Konkurrent Rivian. Zunächst werden die Tesla-Ladestationen per Adapter kompatibel gemacht, später ist von einer fest verbauten NACS-Ladebuchse die Rede.

Die Entwicklung zeigt, dass Tesla mit seiner Ladetechnik drauf und dran ist, zum Standard in Sachen Schnellladen zu werden. Für Mary Barra, Vorstandsvorsitzende von General Motors, ist das ein wegweisender Schritt, um einen einheitlichen Ladestandard voranzutreiben. Weitere große Autokonzerne wie Hyundai und Stellantis ziehen Berichten zufolge den gleichen Weg in Betracht. Laut dem US-Energieministerium handelt es sich bei rund 60 Prozent der in USA befindlichen Schnellladestationen um Supercharger der Elektroauto-Marke Tesla.

Ladenetz: Tesla-Supercharger anderen Anbietern weit überlegen

Das Supercharger-Netz von Tesla gilt in der Mobilitätsbranche als mit Abstand am zuverlässigsten, führt das Handelsblatt aus. „Auf viele Ladeanbieter wie etwa Electrify America kann man sich zurzeit noch nicht verlassen.“ Hier seien häufig Ladekabel kaputt, das Bezahlen funktioniere nicht, Stationen seien nicht auffindbar oder die Ladegeschwindigkeit sei deutlich langsamer als angegeben. E-Mobilitätsexperte Christian König, der früher für Porsche in den USA arbeitete, wird in dem Bericht wie folgt zitiert:

“Es setzt in Sachen Schnelligkeit, Effizienz und Sicherheit Standards. Für die Autohersteller, die nicht Teil der Allianz sind, wird das zum Problem”. Ihm zufolge könne man sich „auf viele Ladeanbieter wie etwa Electrify America zurzeit noch nicht verlassen.“ Bei Anbietern wie der von Volkswagen hochgezogenen Sparte seien häufig Ladekabel kaputt, das Bezahlen funktioniere nicht, Stationen seien nicht auffindbar oder die Ladegeschwindigkeit sei deutlich langsamer. (PF)

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