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Studie zeigt: So schnell könnten heimische E-Autos günstig auf den Markt kommen

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Kleine, bezahlbare E-Autos wie der Twingo Electric sind immer noch selten – doch wie lange noch?

Autobauer können kleinere Elektroautos aus europäischer Produktion für 25.000 Euro verkaufen und dabei trotzdem Profit erzielen. So lautet zumindest das Ergebnis einer aktuellen Analyse von Transport & Environment (T&E), einer Dachorganisation europäischer Verkehrsorganisationen. Demnach können sinkende Produktionskosten und Batteriepreise die Elektrifizierung von Fahrzeugen des sogenannten B-Segments bis 2025 auch für den Massenmarkt ermöglichen, so die Studie, die auf einer Analyse des Beratungsunternehmens Syndex beruht.

Laut T&E könnte die Verfügbarkeit kleinerer, erschwinglicherer Elektroautos die Massenakzeptanz von E-Autos maßgeblich beeinflussen. Zudem soll die Verfügbarkeit günstiger E-Autos aus europäischer Produktion entscheidend sein, um sich den Herausforderungen durch chinesische Unternehmen, die nach Europa drängen, erfolgreich zu stellen.

Kleine Elektroautos für 25.000 Euro “entscheidend” für die Akzeptanz von E-Autos

Die Analysten prognostizieren, dass europäische Autohersteller mit einem kleinen Elektrofahrzeug, das im Jahr 2025 in Europa produziert wird, eine Gewinnspanne von 4 Prozent erzielen können. Dazu wurde allerdings ein Szenario mit “günstigen Marktbedingungen” zugrunde gelegt. In diesem Szenario fallen die Batteriekosten auf 100 US-Dollar (rund 94 Euro) pro kWh, was den Prognosen von BloombergNEF und anderen Analyseunternehmen entspricht. In der Analyse werden zudem weitere direkte Kostensenkungen einberechnet. Das fiktive B-Segment-Fahrzeug hätte einen 40 kWh großen LFP-Akku und eine Reichweite von 250 bis 300 Kilometern. Vor dem Hintergrund “weniger günstiger Marktbedingungen” würde das gleiche Fahrzeug 2025 noch rund 28.000 Euro kosten, im Szenario mit den “ungünstigsten Marktbedingungen” würde das kleine E-Auto rund 31.000 Euro kosten. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 hätte das gleiche Fahrzeug noch rund 38.000 Euro gekostet.

Julia Poliscanova, Senior Director für Fahrzeuge und Lieferketten im Bereich Elektromobilität bei T&E, sagte: “Eine Umfrage nach der anderen hat gezeigt, dass die Preise eines der größten Hindernisse für den Umstieg auf ein Elektroauto sind. Das kleine Elektroauto für 25.000 Euro wird die Akzeptanz von Elektroautos in der Öffentlichkeit entscheidend beeinflussen.”

Höhere Gewinnmargen: Autohersteller setzen verstärkt auf E-SUV

Laut T&E haben die sechs großen europäischen Autobauer ihre Pläne für kleine, erschwingliche E-Autos jedoch aufgegeben beziehungsweise hintenangestellt, um ihre Profitmargen zu vergrößern. Diese seien weit schneller als die Inflation gewachsen: Zwischen 2019 und 2022 stieg der Nettogewinn pro Fahrzeug inflationsbereinigt von zwischen Minus 40 Euro bis 1.920 Euro auf mittlerweile 510 bis 8.940 Euro, so der Bericht. Dies sei durch den Verkauf von gewinnträchtigeren Elektro-SUV ermöglicht worden, die heute mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller in Europa verkauften Fahrzeuge ausmachen. Elektro-SUVs, die mehr in Produktion und Unterhalt mehr Strom und Rohstoffe verbrauchen, machten im Jahr 2022 51 Prozent der Elektroautoverkäufe aus.

T&E fordert deshalb die Gesetzgeber auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Autobauer kleinen Elektroautos den Vorzug geben, da diese besser für die Umwelt, einkommensschwache Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autoindustrie seien. Der Verband forderte eine gemeinsame Strategie mit Regeln für die Effizienz von Elektroautos auf EU-Ebene sowie Fahrzeugsteuern und Subventionen auf nationaler Ebene, die auf dem Gewicht von Elektroautos basieren. Auf lokaler Ebene sollten zudem höhere Parkgebühren für schwerere Autos erhoben werden, fordert der Verband.

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