In Schweden soll eine Autobahn permanent elektrifiziert werden, um E-Autos und E-Lkw während der Fahrt zu laden. In Frage kommen Oberleitungen sowie konduktive und induktive Systeme. Laut einem Medienbericht hat die schwedische Verkehrsverwaltung Trafikverket dafür nun die Autobahn E20 ausgewählt.
Der Vorteil solcher dynamischen Ladekonzepte liegt auf der Hand: Fahrzeuge können längere Strecken mit kleineren Batterien zurücklegen und die Ladevorgänge ballen sich nicht an statischen Ladestationen. Der Nachteil ist ebenfalls ersichtlich: Der Infrastrukturaufbau für solche E-Straßen fällt freilich viel umfassender und teurer aus. Euronews Next zitiert Jan Pettersson, Direktor für strategische Entwicklung bei Trafikverket, mit den Worten, dass die Welt vor der besonderen Herausforderung stehe, schwere Fahrzeuge mit Strom zu versorgen. Und: „Wenn man nur statische Ladelösungen mit vollen Batterien für schwere Nutzfahrzeuge hat, wird man Fahrzeuge mit einer riesigen Menge an Batterien bekommen, die die Fahrzeuge transportieren müssen.“
Schweden gehört unter anderem mit Deutschland und Israel zu jenen Ländern, die in mehreren Pilotprojekten Pionierarbeit bei der Elektrifizierung von Straßen leistet. So war das skandinavische Land 2015 die erste europäische Nation, die einen Autobahnabschnitt mit Oberleitungen ausstattete. Außerdem wird seit Längerem im Projekt Smartroad Gotland die induktive Ladetechnologie des israelischen Unternehmens ElectReon in der Praxis getestet. Auch Forscher der Chalmers University of Technology in Schweden befassen sich intensiv mit induktiven Ladesystemen.
Die nun geplante E-Autobahn wäre laut Euronews Next die erste ihrer Art weltweit und „könnte bis 2045 zum Ausbau von weiteren 3.000 Kilometern Elektrostraßen in Schweden führen“.
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