Im ersten Quartal 2023 wurden in Deutschland 145 neue Batterie-elektrische Busse registriert. Ein genauer Blick auf die Zulassungsdaten offenbart, welche Hersteller zwischen Januar und März besonders zum Zug kamen. Autor Rüdiger Schreiber hat die Q1-Zahlen für uns aufgearbeitet.
Die auf dem Portal omnibus.news bereits veröffentlichte Statistik auf Basis von KBA-Daten führt im Herstellervergleich einmal mehr Mercedes-Benz an erster Position: Im ersten Quartal setzte Mercedes 35 Einheiten seines eCitaro ab. Bei aller Kontinuität mit Blick auf Platz eins, gibt es im Markt auch Bewegung: War es im ersten Quartal vergangenen Jahres der niederländische Hersteller VDL, der mit 29 Elektrobussen den zweiten Platz für sich behaupten konnte, so ist es nun die polnische Marke Solaris mit insgesamt 30 Einheiten des Urbino electric.
Auch beim dritten Platz gab es einen Wechsel: 2022 reichten MAN im ersten Quartal noch 23 Elektrobusse für Rang drei. Und trotz eines kleinen Plus‘ und nun 25 Einheiten muss sich MAN diesmal hinter dem neuen Dritten Ebusco einreihen. Die niederländische Marke punktet mit den eigentlich für 2022 angekündigten Elektrobussen der Baureihe Ebusco 2.2 für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Der Aufsichtsrat der BVG hatte 2021 den Auftrag über 90 Elektrobusse an die Niederländer vergeben. Ebusco konnte aber im vergangenen Jahr wegen Verzögerungen in der Lieferkette nicht wie geplant alle Fahrzeuge übergeben.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der neu zugelassenen Elektrobusse in Deutschland wieder leicht gestiegen: In Q1/2021 waren es 68 Omnibusse mit elektrischem Antrieb, in Q1/2022 dann fast doppelt so viele, 134 neue Elektrobusse verzeichnete die Statistik. Und jetzt in 2023 wurden im ersten Quartal in Summe 145 neue Elektrobusse registriert. Wie schon vor einem Jahr stand der Mercedes-Benz eCitaro zwischen Januar und März auf der Beliebtheitsskala in Deutschland ganz oben, auch wenn diesmal „nur“ 35 Exemplare statt 63 wie in Q1/2022 zugelassen wurden. Auch Daimler Buses hat eben, wie alle Bushersteller, in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine mit Lieferverzögerungen und Problemen bei den Zulieferern zu kämpfen.
Weiten wir den Blick auf den Omnibusmarkt (ab 3,5 Tonnen) über alle Antriebsarten hinweg, hat sich der Markt etwas erholt. Denn Kraftomnibusse verzeichneten am Jahresende 2022 bekanntlich ein Minus von -24,6 Prozent. Dies kann unter anderem mit dem eingebrochenen Markt der Reisebusse erklärt werden. Nun sind im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder mehr Omnibusse zugelassen worden, was auf eine positive Jahresentwicklung hoffen lässt. Konkret meldet das KBA ein Plus von 16,2 Prozent: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 1.330 Omnibusse als Neufahrzeug angemeldet.
Autor: Rüdiger Schreiber
