Energie & Infrastruktur

Projektteam kreiert dynamischen Stromtarif für Ladesäulen

projektteam kreiert dynamischen stromtarif für ladesäulen

Im Projekt „Trusted Green Charging“ des Digital Hub Mobility haben Firmen aus der Tech- und Energiebranche einen dynamischen Stromtarif für Ladesäulen entwickelt und getestet, der von der CO2-Intensität des physisch verfügbaren Stroms abhängt.

Das Projekt von Digital Hub Mobility ist wiederum bei der gemeinnützigen UnternehmerTUM GmbH mit Sitz in Garching bei München angesiedelt. Als Projektteilnehmer nennen die Initiatoren Bayernwerk, E.ON, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V., IABG, das Münchner Taxi Zentrum, SAP sowie die Startups ChargeX, Coneva, Energy Web und Exnaton. Die Kernidee der Allianz ist, dass mithilfe einer eigens entwickelten Stromampel Nutzerinnen und Nutzer erkennen können sollen, wie umweltfreundlich der verfügbare Strom ist – und dann laden, wenn Strom aus erneuerbaren Energiequellen vor Ort oder in der Nähe der Ladesäule verfügbar ist.

Die App, die aktuell als Prototyp von UnternehmerTUM in München getestet wird, funktioniert einer begleitenden Mitteilung zufolge wie folgt: Die E-Autofahrerinnen und -fahrer geben ihren Ladebedarf ein und die App „informiert“ die Ladesäule, um das angeschlossene Elektroauto automatisch zum Zeitpunkt mit den niedrigsten Preisen und CO2-Emissionen zu laden. „Das ist üblicherweise zur Mitte des Tages, wenn der erneuerbare Strom aus Solaranlagen verfügbar ist“, teilen die Projektverantwortlichen mit. Diese Informationen visualisiere ein physisches Ampelsystem: Zeigt die Ampel an der Einfahrt der Unternehmensgarage grün, ist Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar und dementsprechend günstig zu laden.

„Mit unserer Lösung schaffen wir eine Win-Win-Win-Situation“, sagt Dr. Johanna Bronisch, Projektleiterin von Trusted Green Charging und Senior Expert Technology des Digital Hub Mobility. „E-Autofahrerinnen und -fahrer profitieren von günstigeren Preisen beim Laden und tragen gleichzeitig zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Ladesäulenbetreibende wiederum maximieren ihre Gewinne aus selbst erzeugtem Strom und können ihre Investitionen effizienter nutzen. Gleichzeitig beschleunigen wir die Integration erneuerbarer Energien ins Netz, was sowohl den Netzbetreibenden als auch der Gesellschaft insgesamt zugute kommt.“

Laut den Projektteilnehmern verfügt Deutschland über ideale Voraussetzungen, um die Energiewende zu schaffen, doch es mangele an digitalen Lösungen für eine smarte Steuerung. Ziel des Projektes sei es deshalb, eine Lösung aufzuzeigen und Impulse für die Regulatorik zu setzen. „Wenn wir den Verbrauch klug steuern, muss nichts abgeschaltet werden“, so Bronisch.

Der Digital Hub Mobility, in dessen Wirkungsbereich das Projekt fällt, ist Teil der deutschlandweiten Digital Hub Initiative, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie initiiert wurde. An zwölf vernetzten Standorten kooperieren dabei etablierte Unternehmen mit Innovationspartnern aus Gründerszene und Wissenschaft. „Erstmalig arbeiten im Hub große Automobilunternehmen und Mobilitätsdienstleister, Zulieferer, Technologie-Start-ups sowie Partner aus der Wissenschaft, der öffentlichen Hand und Digitalbranche gemeinsam an der Mobilität der Zukunft“, heißt es in der Mitteilung.

Der Digital Hub Mobility ist wiederum eng mit der gemeinnützigen UnternehmerTUM GmbH verbunden. Diese bezeichnet sich als Plattform für die Entwicklung von Innovationen und unterstützt Jungunternehmer bei „wachstumsstarken Technologiegründungen“.
unternehmertum.de, mobility.unternehmertum.de

TOP STORIES

Top List in the World