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Preiskampf bei E-Autos: Diese Marke macht einfach nicht mit

preiskampf bei e-autos: diese marke macht einfach nicht mit

Die Zukunft fährt elektrisch. So sehen es die Verantwortlichen eines schwedischen Traditionsunternehmens.

Mit dem näher rückenden Verbrenner-Verkaufsverbot, das in der EU ab 2035 in Kraft tritt, kommt bei vielen Autoherstellern nicht nur Freude auf. Der Druck wächst, auch mit den Stromern Gewinne zu generieren. Hinzu kommt, dass unter den Verbrauchern im Moment Konsumflaute herrscht – der erhoffte Ansturm auf Elektroautos bleibt aus. So versuchen einige E-Auto-Anbieter, sich mit immer drastischeren Preissenkungen von der Konkurrenz abzuheben. Doch nicht alle Marken steigen in den Preiskampf mit ein. Im Norden Europas ist man sich sicher: Der Absatz stimmt, die Preise bleiben.

Volvo plant keine Preissenkungen

Antriebswende ja, Preiskampf nein. Das scheint das Motto bei den Verantwortlichen des schwedischen Kult-Autoherstellers Volvo zu sein. CEO Jim Rowan betonte bereits mehrfach in Interviews, dass man sich bei Volvo auf die kommenden Jahre freuen werde. Wir berichteten, dass das Traditionsunternehmen schon heute grüne Zahlen mit den Stromern schreibt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Marke 2030, also fünf Jahre vor dem offiziellen Verkaufsverbot, aus dem Verbrenner-Geschäft zurückzieht. 2025 sollen 50 Prozent aller bei Volvo gefertigten Fahrzeuge über einen elektrischen Antrieb verfügen.

Passend dazu erläuterte der Brite Rowan der Nachrichtenagentur Reuters in der vergangenen Woche im schweizerischen Davos, das er nach wie vor starkes Wachstum auf dem Elektroauto-Markt erwarte, vor allem in Europa. In den aktuellen Preiskampf unter E-Auto-Herstellern – vorwiegend von Tesla entfacht und angetrieben – wird man bei Volvo allerdings nicht einsteigen. Über rückläufige Absatzzahlen und eine verhaltene Kauflaune unter Verbrauchern scheint man sich in Schweden anscheinend keine Gedanken zu machen. Selbst die aktuellen Lieferengpässe, ausgelöst durch die Auswirkungen des Huthi-Terrors im Roten Meer auf die Schifffahrt und ein dreitägiger Produktionsstopp im belgischen Werk, tun der optimistischen Stimmung bei Volvo keinen Abbruch. Kunden müssen trotz Lieferschwierigkeiten nicht mit Preiserhöhungen rechnen, wird der CEO zitiert. Die zusätzlichen Kosten will das Unternehmen selbst abfedern.

Der Volvo-Chef vermutet, dass, sofern der Wunsch nach einem EV vorhanden ist, Kunden das Geld dafür auch in die Hand nehmen. Diese Überlegung knüpft an die Premium-Positionierung des Unternehmens an, schließlich ist Volvo nicht dafür bekannt, unter den Sparfüchsen beliebt zu sein. Und trotzdem: Das elektrische Einstiegsmodell im Portfolio der Schweden kommt mit einem mehr als fairen Preis und viel Fahrvergnügen angefahren. Knapp 37.000 Euro abzüglich der Förderung müssen Kunden für den Volvo EX30 ausgeben und bekommen dafür erstklassige Schweden-Qualität. Der kleine E-SUV wird aktuell im chinesischen Zhangjiakou gefertigt. Aufgrund der hohen Nachfrage läuft ab 2025 zusätzlich die Produktion im belgischen Gent an.

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