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Neues Auto: Langzeitmiete oder Auto-Abo?

Langzeitmiete oder Auto-Abo? Wo sind die Unterschiede, worauf muss ich achten – und was passt besser zu mir? Alle Vor- und Nachteile im Überblick!

Neues Auto: Langzeitmiete oder Auto-Abo?

Inhaltsverzeichnis

Ob beim Skifahren, Mountainbiken oder wenn man mal kurzzeitig eine Bohrmaschine braucht – günstig mieten statt teuer selber kaufen ist oft die cleverere Option. Warum? Ganz einfach: Beim Vermieter gibt’s stets aktuelles und gut gewartetes Material. Auch bei der Autoanschaffung gibt es schon lange die so genannte Langzeitmiete.


Besonders Menschen, die hohe Flexibilität schätzen, stets ein brandaktuelles Modell fahren möchten und sich nicht mit lästigem Papierkrieg rumplagen wollen, sind Automietperioden von einen Monat oder mehreren Monaten eine interessante Alternative zum klassischen Barkauf, der Autofinanzierung oder Leasing. Beim Branchenriesen Sixt etwa gibt es Langzeitmietwagen für Zeiträume zwischen 27 und 120 Tagen. Und dann wäre da ja auch noch das Auto-Abo. Diese noch junge Form des Autobesitzes zielt in eine ganz ähnliche Nutzer-Richtung. Doch worin unterscheidet sich eine Langzeitmiete von einem Auto-Abo?

 So funktioniert die Langzeitmiete

Bei Langzeitmieten suchen sich die Kunden ein Fahrzeug analog zum Kurzzeit- oder Urlaubsmietwagen aus, nutzen es aber meist länger. Zur Wahl steht grundsätzlich die gleiche Modellpalette, bei der man sich für einen Fahrzeugkategorie statt für ein festgelegtes Modell entscheidet. Die Langzeitmiete ist deutlich flexibler als beispielsweise das Autoleasing. Während ein Leasingvertrag nämlich meist für einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren abgeschlossen wird, ist bei einer Langzeitmiete eine Mindestmietdauer von knapp einem Monat die einzige Voraussetzung. Wichtiger Vorteil der Langzeitmiete: Nutzer können während der Mietzeit je nach Anbieter unkompliziert das Modell wechseln.

Was ist ein Auto-Abo?

Beim Vergleich der Langzeitmiete mit einem Auto-Abo, gibt es viele Parallelen. Bei beiden Angebotsformen zahlt der Kunde einen monatlichen Beitrag, der alle Nebenkosten enthält. Darunter fällt die Versicherung, Wartung, Kfz-Steuer sowie auch TÜV und Reifenservice. Es gibt zwar Firmen wie ViveLeCar mit Mindestlaufzeiten von 3 Monaten oder sogar nur einem Monat wie bei Sixt+, die diese Angebote Auto-Abo nennen, doch eigentlich Langzeitmietwagen sind. Die gängigen Laufzeiten bei den Abos der Newcomer liegen eher bei 6 Monaten bis zu einem Jahr. 

Miete und Abo: Das sind die Gemeinsamkeiten

– Volle Kostenkontrolle (Steuern, Versicherung und Wartung sowie weitere Nebenkosten sind in der monatlichen Rate inkludiert)
– In der Regel sind Abo- und Langzeitmietautos Neuwagen mit guter Ausstattung
– Sehr hohe Flexibilität durch kurze Vertragslaufzeiten
– Hersteller- und Modellübergreifende Fahrzeugpalette
– Wertverlust spielt keine Rolle
– Freikilometerpauschale mitunter niedrig
– Ideal, um unterschiedliche Technologien über kürzere Zeiträume zu testen, etwa Hybrid- oder E-Autos.


Lieber Abo oder Langzeitmiete?

Die Grundregel lautet: Bei kürzeren Laufzeiten kommt meist nur der  Langzeitmietwagen in Frage oder ist die bessere Wahl. Nutzungsperioden von einem bis drei Jahren sprechen eher für das Auto-Abo. Beispiel: Wer kein Auto hat und beruflich für ein Projekt mehrere Wochen an einen anderen Standort versetzt wird, sollte einen Langzeitmietwagen in Betracht ziehen. Die Anbieter hier kommen auch fast ausschließlich aus dem Bereich der klassischen Autovermietung wie Sixt, Avis, Herz oder Europcar. Die Avis-Webseite beispielsweise listet ein Auto der Polo-Klasse als Langzeitmietwagen für einen Preis von 529 Euro. Abos dagegen wurden in Deutschland vor allem durch Start-Up-Firmen wie Like2Drive, ViveLeCar und Finn salonfähig gemacht. Mit frischem Gründer-Elan, gut programmierten Web-Seiten und einem volldigitalisiertem Bestellprozess haben sie inzwischen einen Vertriebskanal für Autos etabliert, der ständig wächst. So ist der Begriff Auto-Abo fast schon zu einem Buzz-Word geworden. Gerne werden Vergleiche mit Streamingdiensten wie Netflix gezogen, bei denen man Filme unlimitiert im Abo zur Flatrate bezieht. Das wirkt sexy und überträgt sich, so die Hoffnung der Macher, auf die biedere Autoindustrie mit ihren traditionellem Vertrieb über Autohäuser.


Kein Wunder also, dass hier auch viele Hersteller selbst mit werkseigenen Abos mitmischen wollen. Und nicht nur die: Auch die klassischen, großen Mietwagen-Firmen sind inzwischen auf den Zug aufgesprungen. Offenbar scheint das Abo die typische Langzeitmiete zu verdrängen. Beispiel Europcar: Hier gibt es einen Opel Corsa oder ein ähnliches Modell bei einem halben Jahr Laufzeit für 399 Euro monatlich. Aber auch ein nur einmonatiger Abo-Vertrag ist möglich. Dann kostet der kleine Opel wie bei Avis 529 Euro und ist damit eher ein Langzeitmietwagen. Die Grenzen sind also fließend und am Ende ist alles nur eine Frage des Marketings. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Unterm Strich ist gegenüber dem gekauften Auto der gemietete oder abonnierte Wagen die bessere, weil günstigere Wahl. Egal, ob der Neue nun Mietwagen heißt oder Abo-Auto.

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