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Motorenwerk in Kölleda bekommt Batteriemontage

Der Autobauer Mercedes-Benz will am MDC-Motorenwerk in Kölleda künftig eine Batteriemontage aufbauen. Entsprechende Gespräche mit der Landesregierung dazu seien auf einem guten Weg, eine finale Entscheidung sei schon in wenigen Wochen zu erwarten, sagte Mercedes-Logistikchef Jörg Burzer. Ähnlich äußerte sich das Thüringer Wirtschaftsministerium. An dem Standort mit 1300 fest angestellten Mitarbeitern sollen Burzer zufolge grob ab 2026 oder 2027 erste Anlagen anlaufen. Neben Batterien sollen dort vorerst auch weiter Verbrenner gebaut werden.

Insgesamt will das Unternehmen in den nächsten Jahren einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag für Standorte in Europa und China in die Hand nehmen. Damit solle auch Beschäftigung gesichert werden. Mercedes will bis 2025 die Hälfte seiner Autos elektrisch produzieren und bis 2030 in der Lage sein, nur noch Elektroautos zu bauen. Wie viel Geld konkret in Kölleda investiert wird, teilte das Unternehmen nicht mit.

Die Mercedes-Benz Tochter MDC Power produziert seit 2003 Otto- und Dieselmotoren. Über 12 Millionen Motoren sind nach Unternehmensangaben bislang vom Band gelaufen. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einem «wichtigen Beitrag zur Standortsicherung».

Vorangegangen war nach Angaben von Arbeitgeberseite und Betriebsrat ein zähes Ringen über die Zukunft der deutschen Standorte. Letztlich sei keine der Produktionsstätten für Antriebsstränge nicht in den Plänen berücksichtigt, sagte Burzer. Auf die Beschäftigten kommen nach Angaben von Betriebsratschef Ergun Lümali aber einige Anforderungen mit Blick auf die Flexibilität zu: Bei Bedarf zusätzliche Schichten oder vorübergehende Nachtschichten seien damit eher möglich. «Materiell haben wir überhaupt keine Zugeständnisse gemacht.» Bei Mercedes-Benz gelte ein Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis zum Jahr 2030.

Außerdem soll im sächsischen Kamenz und in Brühl am Standort Untertürkheim ab 2024 der Hochlauf für Batterien für neue vollelektrische E-Modelle starten. In Peking in China ist das ab 2025 geplant. An allen drei Standorten werden auch aktuell schon Batterien gefertigt.

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