- Junge Chinesen favorisieren E-Autos von heimischen Herstellern
- VW verliert Status als Marktführer in China
- Deutsche Autobauer von chinesischen Markt überrascht
- Deutsche Autobauer gehen Partnerschaften mit Universitäten ein
In China entwickelt sich der Markt rasant in Richtung smarter Elektroautos. Fang Zhe/XinHua/dpa
Die Lage für deutsche Automobilhersteller in China, ihrem wichtigsten Absatzmarkt, ist prekär, berichtet das „Handelsblatt“. Trotz milliardenschwerer Produktoffensiven von VW##chartIcon, Mercedes-Benz##chartIcon und BMW##chartIcon halten die Autobauer nur noch einen gemeinschaftlichen Marktanteil von 21,8 Prozent. Zum Vergleich: 2020 lag der Marktanteil der drei Dax-Konzerne in Fernost noch bei 26,5 Prozent.
Junge Chinesen favorisieren E-Autos von heimischen Herstellern
Unter jungen Chinesen sind die Autos aus dem Westen nicht so beliebt, wie noch bei ihren Eltern. Sie bevorzugen E-Autos, nicht Verbrenner – und das am liebsten von heimischen Herstellern. Volkswagen, Mercedes und BMW wurden von dem Boom der Stromer in China überrascht. Oliver Blume gibt das zu und erklärt: „Wir mussten unsere Produktstrategie komplett überarbeiten. In China waren wir nicht vorbereitet auf das starke Wachstum bei den E-Autos.“
VW verliert Status als Marktführer in China
VW hat die Marktführerschaft in China verloren – an ein chinesisches Unternehmen. BYD ist nun an der Spitze. In Wolfsburg setzt man sich nun laut „Handelsblatt“ das Ziel der größte ausländische Autohersteller zu bleiben.
Der Absturz von VW in China liegt auch an dem Marktanteil des Verbrenners unter Neuwagen. 2020 – vor der Pandemie – lag der Marktanteil noch bei 94 Prozent, heißt es im „Handelsblatt“. Vier Jahre später ist dieser Wert auf knapp 50 Prozent gesunken.
Deutsche Autobauer von chinesischen Markt überrascht
BMW zeigt sich hingegen unerschrocken von der chinesischen Konkurrenz. Gegenüber der Tagesschau sagt BMW-Chef Oliver Zipse: „Wir fühlen uns nicht bedroht durch chinesische Hersteller. Wir haben aus aller Herren Länder Hersteller in Europa und wir haben uns immer im Wettbewerb sehr gut geschlagen. Wir sind zuversichtlich, dass wir wettbewerbsfähig sind.“
Fabian Brandt, Leiter des Autobereichs bei der Strategieberatung Oliver Wyman, rät im „Handelsblatt“ den deutschen Herstellern auch, um den chinesischen Markt zu kämpfen. Auch wenn der E-Auto-Markt nirgendwo so hart umkämpft ist, wie in der Volksrepublik, lohnt sich der Kampf. Brandt sagt: „Die deutschen Autobauer müssen hier voll mitmachen. Für sie gibt es keine vorstellbare Zukunft ohne China.“ Er fügt hinzu: „Als Hersteller mit globalem Anspruch kann nur überleben, wer in China relevant ist.“
Deutsche Autobauer gehen Partnerschaften mit Universitäten ein
Die deutschen Marken wollen mithilfe von Innovationen relevant bleiben, so die „WirtschaftsWoche“. Dafür gehen 70 Prozent der hiesigen Autohersteller laut einer Branchenbefragung der Auslandshandelskammer Partnerschaften mit Universitäten und Forschungsinstituten in China ein.
Diese Kooperationen sollen auch das Image und die Reputation stärken. VW-Chef Oliver Blume verspricht, dass das Unternehmen aus Wolfsburg die eigene „innovative Stärke“ unter Beweis stellen werde.