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„Heftiger Preiskampf“: Expertenprognose verheißt Gutes für Käufer von E-Autos

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„Heftiger Preiskampf“: Expertenprognose verheißt Gutes für Käufer von E-Autos

„heftiger preiskampf“: expertenprognose verheißt gutes für käufer von e-autos

Harter Konkurrenzkampf auch in Deutschland: Sinken die Elektroauto-Preise?

Teslas Rabattoffensive scheint auch für Deutschlands Automarkt Konsequenzen zu haben: Elektroauto-Anbieter müssen die Preise senken, das Angebot wird günstiger.

Duisburg/München – Der Umstieg zur E-Mobilität stellt Deutschlands Vorzeige-Industriesparte vor eine Mammutaufgabe. Zum Jahreswechsel sank die staatliche Förderung, was sich angesichts gestiegener Elektroauto-Preise auf die Verkaufszahlen auswirkt. Deutschlands Automarkt sei momentan schwächer, als es die Zahl der Neuzulassungen suggeriert, erklärt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Die Zulassungszahlen, die wir im Moment sehen, zeigen die Realität von gestern“, führt der Direktor des Center Automotive Research (CAR) aus.

Demnach basieren die Auslieferungen – und damit die Neuzulassungen – vor allem aus Auftragsbeständen des vergangenen Jahres: „Der Auftragseingang ist dagegen deutlich niedriger als 2022.“ Als Hauptgrund sieht Dudenhöffer die Reduzierung der Umweltprämie für Stromer: Zwar seien die E-Auto-Zulassungen der fünf führenden Marken im ersten Halbjahr 2023 hierzulande gestiegen. Insgesamt zeige der Trend aber nach unten, führt der Professor des Duisburger Instituts aus.

E-Auto-Angebot und mangelnde Nachfrage: „Preiskrieg in Europa“ die Folge?

Bei VW tauchen dunkle Wolken am Horizont auf, bei manch anderen Herstellern zeige schon jetzt der Trend nach unten: „Bei Marken mit vielen Kleinwagen und unterer Mittelklasse ist der Absatz teils kräftig gesunken, weil sich dort die niedrigere Prämie besonders deutlich bemerkbar macht“, beschreibt Dudenhöffer. Laut KBA-Statistik gehören dazu Renault, Opel, Fiat und auch Hyundai, die im ersten Halbjahr auf dem hiesigen Markt Federn gelassen haben.

Neben der gesunkenen Nachfrage scheint Tesla ein wesentlicher Grund zu sein: Der US-Hersteller hat weltweit die Preise für Elektroautos reduziert. Dass VW dem Einbruch des Absatzes noch entgangen ist, führt Dudenhöffer auch darauf zurück, dass die Wolfsburger zuletzt mehr Rabatte gegeben hätten.

Ihm zufolge sei dies erst der Anfang einer Entwicklung, die Autokäufer erfreuen dürfte: „Ich erwarte einen heftigen Preiskampf bei Elektroautos in Europa“, erklärt er der Deutschen Presse-Agentur. „Tesla hat in den letzten 15 Monaten deutlich mehr Fahrzeuge produziert als verkauft, und in China kann der Hersteller seine Autos nicht mehr mit Rabatten auf den Markt werfen. Dadurch verlagert sich der Preiskrieg nach Europa.“

Das ist eine Entwicklung, welche das CAR bereits Ende vergangenen Jahres voraussagte:

Elektroauto-Preise sinken: „Für Verbraucher eine gute Nachricht“ – nicht für Hersteller

Was den Effekt der sinkenden Elektroauto-Preise also befeuert: Der Markt für Stromer in Deutschland ist am schwächeln, trotz steigendem Angebot. Selbst für Tesla hält der Experte weitere Rabatte in Höhe von „fünf bis zehn Prozent“ für realistisch. Im Mai stellte sein Institut fest, dass Pkw-Hersteller in Deutschland die höchsten Preisnachlässe seit etwa vier Jahren gewähren. Demnach sei der Durchschnittsrabatt bei den 30 meistverkauften Neuwagen auf 16,3 Prozent gestiegen, teilweise seien 23 Prozent möglich.

Besonders hohe Anreize für Neuwagenkunden würde es dem Vernehmen nach bei Ford und den VW-Töchtern Seat, Skoda und Audi geben. Zum immer härter werdenden Preiskampf lässt Dudenhöffer wissen: „Für die Verbraucher mag das eine gute Nachricht sein, bei den Herstellern wird es aber für die ein oder andere schlaflose Nacht sorgen.“ (PF mit Material der dpa)

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