- Karosserie und Innenraum
- Motoren und Antrieb
- Ab 2019 mit deutlich geänderter Motorenpalette
- Ausstattung und Sicherheit
- Wie fährt er sich?
- Qualität und Mängel
- Fazit und Preislage
Kürzer und leichter als der Vorgänger, dabei dennoch geräumig. Optional standen beim Astra K erstmals Matrix-LED-Scheinwerfer in der Kompaktklasse zur Wahl.
Karosserie und Innenraum
Bei seinem Debüt 2015 fiel der Astra optisch positiv auf. Hatte er doch im Vergleich zum Vorgänger (Astra J) mit bis zu 200 Kilogramm ordentlich abgespeckt, gleichzeitig dessen Pummelchen-Design abgelegt und auch das mittlerweile ausufernde Längenwachstum beendet.
Die fünfte Generation ist noch 4,37 Meter lang und damit fünf Zentimeter kürzer als der Vorgänger. Trotz der Schrumpfkur bietet der Kompakte ordentliche Platzverhältnisse – auch im Fond. Das Kofferraumvolumen des Hatch beträgt 370 Liter, klappt man die Rücksitzlehnen um, steigt der Wert auf bis zu 1.210 Liter an. Neben dem Fünftürer hatte Opel auch den 4,70 Meter langen Kombi namens Sports Tourer im Angebot. Der punktet mit einem Kofferraumvolumen von 540 Litern, das je nach Rücksitzlehnenstellung bis 1.630 Liter wachsen kann (Vergleich Golf 7 Variant: 420 bis 1.410 Liter). Ein aufgeräumtes Cockpit und vergleichsweise einfache Bedienfunktionen sprechen ebenfalls für den Astra.
Die Anhängelast des Opel Astra K beträgt im Normalfall bis zu 1.000 Kilogramm, nur der starke 1,6-Liter-Diesel mit 160 PS darf bis zu 1.700 Kilogramm an den Haken nehmen.
Wertige Materialien, hochwertige Extras: Der Innenraum des Opel Astra ist gut verarbeitet und bietet Platz für bis zu fünf Personen.
Motoren und Antrieb
Der Astra startete mit einer großen Auswahl an Vierzylinder-Motoren und einem Dreizylinder. Dieser Einliter-Turbo mit 77 kW/105 PS und manuellem Fünfganggetriebe gehört zusammen mit dem 1,4-Liter-Vierzylinder mit 66 kW/90 PS zu den Benziner-Einstiegsvarianten. Außerdem hatte Opel noch den 1.4er in den Ausbaustufen mit 92 kW/125 PS und 110 kW/150 PS im Angebot. Benzinerseitig war die höchste Leistungsstufe indes mit dem 147 kW/200 PS starken 1,6-Liter-Turbo erreicht. Für letzeren stand statt der üblichen Sechsgang-Handschaltung auch eine Sechsgang-Automatik zur Wahl. Die Verbrauchswerte der Otto-Triebwerke liegen laut Werk zwischen 4,3 und 6,6 Liter je 100 Kilometer.
Dieselseitig offerierte Opel einen 1,6er mit 70 kW/ 95 PS, 81 kW/110 PS, 100 kW/136 PS sowie 118 kW/160 PS (seit 2018: 150 PS). Die Selbstzünder sind mit Verbrauchswerten zwischen 3,6 und 5,2 Liter recht sparsam angegeben und erreichten auch während zahlreicher Tests vernünftige Alltagswerte. Sparen können Interessenten auch mit der Erdgas-Variante. Angetrieben wird der Astra CNG von einem 81 kW/110 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment starken 1,4-Liter-Turbomotor. Der Normverbrauch wurde mit 4,1 bis 4,3 Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometer angegeben.
Breites Motorenangebot: Im Opel Astra K hatte man die Wahl aus zahlreichen Benzin- und Dieselmotorisierungen von 90 bis maximal 160 PS. Mit dem Facelift 2019 kamen nur noch 3-Zylinder zum Einsatz.
Ab 2019 mit deutlich geänderter Motorenpalette
Insbesondere die Sports Tourer genannte Kombi-Variante des Astra bietet Platz in Hülle und Fülle. Maximal 1.630 Liter lassen sich bei umgelegten Rücksitzen verstauen, die Ladefläche ist nahezu eben.
Ausstattung und Sicherheit
Die Ausstattungsunterschiede der Komfortlinien sind groß und reichen von mager („Selection“ und „Astra“) bis zu komfortorientiert („Ultimate“ und „Elegance“). Während die Basis-Ausstattungen eher von Flottenkunden oder sehr knausrigen Erstbesitzern erworben wurden, bieten die höheren Niveaus auch Zweizonen-Klimaautomatik, Duftspender, hochwertige AGR-Sitze mit Klimatisierungs- und Massagefunktion, Rückfahr- und Frontkamera.
Daneben gab es immer wieder Sondermodelle, die mit Extras zu attraktiven Konditionen lockten. Außerdem bot Opel für bestimmte Ausstattungsversionen Vorteilspakete beispielsweise mit LED-Matrix-Licht, LED-Rückleuchten, IntelliLink-Navi und DAB-Radio an. Gebrauchtwageninteressenten sollte daher sehr genau in die Ausstattungsliste ihres Wunschmodells schauen. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Astra überdies alle fünf Sterne. Zahlreiche Fahrerassistenten waren serienmäßig oder gegen Aufpreis erhältlich, so zum Beispiel ein Frontkollisionswarner und der Abstandstempomat.
Ebenfalls im Angebot war mit OnStar eine Art Concierge-Service, wie ihn auch BMW in seinen Fahrzeug anbietet. Der Dienst wurde mit der Übernahme durch PSA aber Ende 2020 abgeschaltet.
Wie fährt er sich?
Insbesondere mit dem 160 PS starken, bis 2018 erhältlichen, 1,6-Liter-Biturbo-Diesel ist der Opel Astra K kein langsames Auto. Zwar fehlt dem Selbstzünder beim Herausbeschleunigen bisweilen ein wenig der Druck vergleichbarer Konkurrenzmodelle, doch diesen Umstand gleicht er mit seiner Ausgewogenheit und Laufkultur wieder aus. Zudem bietet der Diesel einen geringen Alltagsverbrauch von leicht reproduzierbaren 6,4 Liter auf 100 Kilometer.
Fahrdynamisch profitiert der Astra K zum einen vom niedrigeren Fahrzeuggewicht im Vergleich zum Vorgänger, andererseits haben die Ingenieure auch am Fahrwerk einige Stellschrauben gedreht. Optional gab es im Innovations-Modell eine sogenannte “Watt-Link-Hinterachse” zu bestellen, die dafür sorgt, dass das Heck deutlich stabiler liegt und besser den Lenkbefehlen folgen kann. Die Lenkung ist weitestgehend von störenden Krafteinflüssen befreit, nur der 6-Gang-Handschalter hinterlässt ein zwiespältiges Bild. So stören zu lange Schaltwege und das klobige, schlecht in der Hand liegende Design des Schaltknaufs.
Wer lange fährt sollte gut sitzen. Die optionalen AGR-Sitze im Astra können nicht nur geheizt und gekühlt werden, sie verfügen überdies über eine Massagefunktion. Serienmäßig enthalten war der AGR-Fahrersitz bereits bei den Ausstattungslinien “Dynamic” und “Innovation” – der AGR-Beifahrersitz ging immer extra.
Qualität und Mängel
Generell gilt, dass der Opel Astra K ein durchaus solides Auto ist. Sowohl die eingesetzten Materialien als auch die Verarbeitungsqualität sind konkurrenzfähig zur bekannten Konkurrenz aus dem Hause Volkswagen. Ein umständliches Infotainment-System und eine bisweilen schlechte Sprachsteuerung teilt sich der Rüsselsheimer im Zeitgeist mit seinen Mitbewerbern.
Blickt man auf die TÜV-Statistiken, so gibt sich der Astra K ebenfalls unauffällig. Die Prüfkriterien Fahrwerk, Licht und Bremsen meistert er fast ohne Fehl und Tadel. Gebrauchtwagenkäufer sollten allerdings auf eine neuralgische Schwachstelle achten: Ölverluste! Der Astra kleckert gerne. Ein Blick auf den Stellplatz des Fahrzeugs beim Vorbesitzer schadet also nicht, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen.
Kaum Schwächen beim TÜV sowie ein vergleichsweise günstiger Einstandspreis auf dem Gebrauchtwagenmarkt machen den Opel Astra K zum interessanten Begleiter für nah und fern.
Fazit und Preislage
Der Opel Astra K überzeugt durch seine Wertigkeit, sowie durch sein reichhaltiges Angebot an Motoren und Ausstattung. Auch das Design wirkt selbst sieben Jahre nach seinem Debüt weiterhin gefällig. Familien und Wochenendausflügler erfreuen sich am guten Platzangebot, komfort- und technikverliebte werden die AGR-Sitze und die weitleuchtenden Matrix-LED-Scheinwerfern zu schätzen wissen. Gut gepflegte Basis-Modelle aus erster Hand mit unter 60.000 Kilometer bis zum Facelift 2019 starten bei knapp unter 10.000 Euro. Wer dagegen einmal “Volle-Hütte” samt großem Diesel, wenig Laufleistung und vielen Innovationen wünscht, muss mit bis zu 15.000 Euro rechnen. (Text: tv, em/sp-x | Bilder: Hersteller)