Fisker soll zeitweise den Überblick über Kundenzahlungen in Millionenhöhe verloren haben, wie Insider berichten.
Das Finanzchaos habe zu einer internen Prüfung geführt, die im Dezember begann und mehrere Monate in Anspruch genommen habe, berichtet TechCrunch unter Berufung auf Insider. Dem E-Auto-Start-up sei es schließlich gelungen, einen Großteil der Zahlungen aufzuspüren oder neue Zahlungen von Kunden anzufordern, deren bisherige Zahlungsmethode abgelaufen war. Das resultierende Durcheinander habe Mitarbeiter und Ressourcen in einer Phase in Anspruch genommen, in der das Unternehmen eigentlich versuchte, sein Geschäftsmodell umzustrukturieren und eine Pleite zu vermeiden.
Fisker-Mitarbeiter “mussten verzweifelt nach Schecks, Kreditkartenquittungen und Überweisungen suchen”
Fisker hatte aufgrund laxer interner Verfahren zur Überwachung von Transaktionen, die Anzahlungen und in einigen Fällen auch den vollen Kaufpreis der Fahrzeuge umfassten, Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten, zitiert TechCrunch mehrere Personen, die Fiskers internen Prozessen vertraut sind. In einigen Fällen seien demnach auch Fahrzeuge ausgeliefert worden, ohne dass irgendeine Form der Bezahlung erfolgte.
Finanzchaos: Fisker hatte zeitweise keinen Überblick über seine Einnahmen
“Der Papierkram, der gesammelt wurde, wurde nicht immer vollständig gesammelt oder an die gleichen Stellen geschickt”, so eine der Personen. Das Durcheinander habe das Unternehmen in eine Lage gebracht, in der es nicht genau sagen konnte, wie viele Einnahmen es generiert hatte. Dies sei auch einer der Gründe dafür, dass Fisker seinen Jahresfinanzbericht für 2023 noch nicht eingereicht hat.
Fisker hat jüngst die Produktion seines ersten und bislang einzigen Fahrzeugs Fisker Ocean gestoppt, nachdem mehrere Produktions- und Absatzziele nicht erreicht werden konnten und Kunde von einer Reihe von Qualitätsproblemen berichtet hatten. Fisker hatte Anleger darauf hingewiesen, dass man ohne eine weitere Finanzspritze möglicherweise nicht in der Lage sei, den Betrieb fortzusetzen. Inzwischen hat auch die New Yorker Börse den Handel mit Fisker-Aktien ausgesetzt und das Unternehmen von der Börse genommen.