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Elektroautos vom iPhone-Produzenten - Foxtron Model B, C, E, T und V

Der iPhone-Fertiger Foxconn aus Taiwan geht unter die Autohersteller und will einen Kompakten, einen SUV, eine Limousine, einen Pick-up und einen Bus bauen. Nach dem ersten Trio wurden jetzt das Model B und das Model V präsentiert. Die Namen der Autos erinnern an Ford und Tesla.

elektroautos vom iphone-produzenten - foxtron model b, c, e, t und v

Elektroautos vom iPhone-Produzenten – Foxtron Model B, C, E, T und V

Was sich lange anbahnte, ist seit Herbst 2021 offiziell. Die Firma Foxconn, groß und bekannt geworden als Auftrags-Produzent für das Apple iPhone, geht unter die Autohersteller. Bei einem Tech Day in seiner Heimat Taiwan hat das Unternehmen, das offiziell Hon Hai Precision Inc. Co., Ltd. heißt, im Oktober 2021 seine konkreten Pläne und im Zuge dessen direkt drei selbst entwickelte Modelle vorgestellt, deren Modellbezeichnungen an Ford und Tesla erinnern. Ein Jahr später wurden jetzt auf dem Hon Hai Tech Day 2022 zwei weitere Autos präsentiert.

Elektro-SUV Foxtron Model C

Auch beim Firmennamen zeigt sich Foxconn eher unkreativ: Foxtron heißt das Joint Venture, das vor knapp einem Jahr zusammen mit der ebenfalls in Taiwan ansässigen Yulon Motor Group gegründet wurde. Im globalen Boom-Segment der SUV fährt Foxtron 2023 mit dem 460 PS starken Model C vor. Den Null-auf-Hundert-Sprint soll das Foxtron Model C in 3,8 Sekunden absolvieren. Die maximale Reichweite beziffern die Taiwanesen auf 700 Kilometer. Um diesen Wert zu erreichen, hilft der geringe Luftwiderstandsbeiwert von 0,27. Der Preis? Umgerechnet etwa 30.000 Euro.

Das Elektroauto ist 4,64 Meter lang und weist ein reduziertes Design auf. Die Frontansicht wird im unteren Bereich von großzügig bemessenen Lufteinlässen geprägt, deren seitliche Ausläufer sich C-förmig nach oben ziehen. Darüber sitzt ein schmales Band mit dem Marken-Schriftzug, an das sich die weit in die Flanke erstreckenden Scheinwerfer anschließen. Die Optik der Fronthaube lässt darauf schließen, dass diese aus Karbon besteht. Auch die Räder präsentieren eine Struktur im Material und werden von schwarzen Radläufen umschlossen. Die Fahrgastzelle zeigt sich farblich von der restlichen Karosserie abgesetzt. Foxtron will für die technischen Komponenten nur wenig Platz benötigen. Mit dem Ergebnis, dass im Interieur des mit einem Radstand von 2,86 Meter gesegneten SUV bis zu sieben Personen und deren Gepäck Platz finden.

Elektro-Limousine Foxtron Model E

Auf derselben Plattform wie der Elektro-SUV basiert das Foxtron Model E; eine Elektro-Limousine, die direkt auf namhafte Konkurrenten wie das Tesla Model S, den Lucid Air oder den Mercedes EQS abzielt. Das Auto entstand in Zusammenarbeit mit Pininfarina und geht vorne durchaus auf Distanz zum Model C: Der Marken-Schriftzug sitzt nicht im, sondern unter dem durchgängigen Leuchtenband. Das Model E präsentiert zudem ein eher glattflächiges Front-Design und kann dort sowie am Heck mit der Außenwelt kommunizieren.

Auch mit ihren Daten passt die Foxtron-Limousine wunderbar ins Konkurrenz-Umfeld: Sie bietet 760 PS auf und soll in 2,8 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen, 750 Kilometer Reichweite versprechen die Chinesen. Und moderne digitale Lösungen wie Türöffnung per Gesichtserkennung sowie eine nahtlose Einbindung mobiler Endgeräte, weshalb sich das Model E besonders gut als rollendes Büro eignen soll.

Elektro-Stadtbus Foxtron Model T

Beim nächsten Elektro-Fahrzeug von Foxtron, dem Model T, handelt es sich um einen elektrisch angetriebenen Stadtbus. Bei diesem heben die Taiwanesen vor allem die praktischen Seiten hervor. Zum Beispiel die hitzebeständige und langlebige Batterie, die verwindungssteife und sichere Karosserie und die Steigfähigkeit von 25 Prozent. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Foxtron 120 km/h an.

Kompaktmodell Foxtron Model B ab 2024

Das jetzt präsentierte Kompaktmodell Foxtron Model B soll 2024 in den Markt starten. Das Design und technische Unterstützung für das Model B kommen vom italienischen Entwicklungspartner Pininfarina. Der kompakte Fünftürer, der im Format Konkurrenten wie MG4 Electric, VW ID.3 und Cupra Born entspricht, ähnelt optisch ein wenig dem Jaguar I-Pace. Die Länge liegt bei 4,30 Meter, der Radstand des Fünfsitzers bei 2,80 Meter. Die Breite wird mit 1,87 Meter, die Höhe mit 1,53 Meter angegeben. Das Model B-Gesicht prägen die in zwei Ebenen aufgeteilten Scheinwerfer, wobei das Tagfahrlicht in einer dünnen, unter der Fronthaubenkante verlaufenden Leiste angeordnet ist, während die LED-Hauptscheinwerfer darunter sitzen.

Foxconn reklamiert für das Model B einen cW-Wert von 0,26. Möglich machen das unter anderem aerodynamische Wings an den D-Säulen, Kameras statt Außenspiegel, versenkte Türgriffe oder auch die durchströmte Fronthaube. LED-Flächen an den Rückleuchten, die zusammen mit einem breiten Lichtband das Design der Front aufgreifen, können bei der Kommunikation von Auto und Umfeld helfen, beispielsweise bei Fußgängerüberwegen. Ein großes Glasdach, das direkt an die Windschutzscheibe anschließt, sorgt für viel Licht und ein üppiges Raumgefühl. Die Reichweite soll rund 450 Kilometer betragen, wobei Foxconn auf eine Feststoffbatterie setzt. Als Spurtzeit werden 6,6 Sekunden genannt. Weitere Informationen zum Antrieb gibt der Hersteller aber noch nicht.

Die Cockpit-Landschaft im Model B dominiert ein 15,6 Zoll großer, zentral angeordneter Touchscreen. Links und rechts auf der Armaturentafel geben kleine Bildschirme die Bilder der Außenspiegelkameras wieder. Hinter dem Dreispeichen-Lenkrad sitzt noch ein Mini-Display.

E-Pick-up Foxtron Model V

Foxconn will aber auch auf dem Markt der mittelgroßen Elektro-Pick-ups mitmischen – mit dem jetzt vorgestellten Model V. Das Modell für die Ein-Tonnen-Klasse bringt drei Tonnen Anhängelast mit und mischt beim Design Elemente von Toyota, Nissan und Cadillac. Die ersten Bilder zeigen ein Modell mit viertüriger Doppelkabine, kurzer Ladefläche und elektrisch betätigter Heckklappe. Ob auch andere Konfigurationen angeboten werden sollen, ist bislang nicht bekannt. Die Reichweite wird mit 420 Kilometern angegeben. Wasserdurchfahrten dürfen bis zu 80 Zentimeter tief sein. Weitere Informationen zur Antriebstechnik bleibt der Hersteller bis zum jetzigen Zeitpunkt allerdings schuldig.

Gebaut werden soll der Pick-up in Taiwan, Thailand und in den USA. Hier bietet sich das von Foxconn übernommene Lordstown-Werk in Ohio an, wo auch der Fisker Pear gebaut werden soll. Verhandelt werde derzeit auch über eine Fertigung in Indonesien und Indien.

Offen für andere

Foxconn will seine Automobil-Technologien jedoch nicht allein für seine Eigenmarke Foxtron nutzen. Der Konzern betont immer wieder den offenen Charakter seiner Plattform, von der künftig auch andere Autohersteller profitieren sollen. In der Pole Position ist dabei die Yulon Motor Group mit ihren Marken Luxgen und CMC. Aber Foxconn hat sich längst auch mit anderen Herstellern zusammengetan. So existieren Joint Ventures mit Volvo-Mutter Geely und dem Stellantis-Konzern, sowie Kooperationen mit dem finanziell angeschlagenen chinesischen Elektroauto-Startup Byton und dem aktuellen Elektroauto-Projekt von Henrik Fisker. Erst kürzlich hatte Foxconn ein Automobilwerk in Lordstown, US-Bundesstaat Ohio, vom gleichnamigen Elektroauto-Startup übernommen. Zudem halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Foxconn das Auto seines langjährigen Partners Apple fertigen soll – so dieses denn je wirklich kommt.

Autohersteller, Auftrags-Produzent, Zulieferer

Foxconn will also künftig dreierlei sein: Ein eigenständiger Hersteller mit der Marke Foxtron, ein Auftrags-Produzent für andere Autokonzerne sowie ein Zulieferer, der seinen Partnern Hardware- und Software-Komplettlösungen zur Verfügung stellen möchte. In Bezug auf Letzteres wurde die Hon Hai Precision Inc. Co., Ltd. bei ihrem Tech Day erstmals konkret. In einem neuen Entwicklungszentrum sollen Anwendungen für das autonome Fahren und dessen Kommerzialisierung, für smarte Auto-Cockpits und andere software-basierte Technologien entstehen.

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