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Elektro-Polo ausgebremst: VW baut lieber ein anderes Auto

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Der Cupra Raval fährt bei VW derzeit auf der Überholspur.

Elektroautos sind in Deutschland noch immer zu teuer. Während es Marken wie BMW mit ihren Luxus-Stromern spielend schaffen, eine handverlesene Klientel zu erreichen, drohen den Autobauern im Massenmarkt, Kunden zu verlieren. VW ist hier besonders betroffen und durchaus gewillt, zeitnah bezahlbare Elektroauto auf den Markt zu bringen. Bezahlbar steht in Wolfsburg allerdings noch immer für rund 25.000 Euro und zeitnah für Ende 2025.

Auch wenn manchem mehr als anderthalb Jahre in einem sich rasant entwickelnden Markt zu lang erscheinen, ist der Elektro-Kleinwagen von VW, der ID. 2, doch ein großer Hoffnungsträger. Da überrascht es, dass er jetzt von einem nahen Verwandten überholt werden kann. Wie Seat mitteilte, steht der Cupra Raval auf der Pole-Position. Die Produktion im spanischen Martorell soll noch vor dem ID. 2 anlaufen, der ebenfalls hier vom Band rollen wird.

Spanische VW-Töchter besonders gefragt

Welche Bedeutung Seat und wohl auch VW dem Standort bei Barcelona beimessen, ist schon lange nicht mehr zu übersehen. Die Unternehmen investieren kräftig, nicht nur in die Elektrifizierung der Autoproduktion, sondern auch in eine eigene Batteriefertigung. 300 Millionen Euro kostet das brandneue Montagewerk in Martorell, das zum Start eine Kapazität von 1.400 Batteriesystemen am Tag haben wird. Die Zellen, die hier vereint werden, kommen ganz aus der Nähe aus der neuen Fabrik in Sagunto im Norden von Valencia.

Für Wayne Griffiths, Chef von Seat und Cupra, läuft derzeit also alles nach Wunsch. Er erklärte erfreut: “Wir halten uns an unsere Versprechen: Wir investieren, entwickeln neue Elektroautos und bauen unsere Fabriken um.” Thomas Schäfer, VW-Markenvorstand und Chef des Seat-Aufsichtsrats, gab Rückenwind. “Der Volkswagen-Konzern bekennt sich zu Spanien …”, teilte er mit. Der Start des Cupra Raval vor dem ID. 2 belegt dies eindrucksvoll und selbst König Felipe VI. ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Bekenntnis persönlich vor Ort zu sein.

Wie viel VW gibt es für 25.000 Euro?

Über die Autos selbst, den Cupra Raval und den VW ID. 2, ist noch recht wenig bekannt. Der Balanceakt dürfte darin bestehen, Kosten zu sparen, um auch bei 25.000 Euro Endpreis noch rentabel zu sein – zugleich aber nicht auf Komfort, modernste Systeme oder gar Reichweite (die Rede ist von 450 Kilometer und 226 PS) zu verzichten. Denn ob nun der Cupra oder ID. 2 zuerst beim Händler zu haben ist: Die Konkurrenten dürften trotz ihrer langen Anreise bereits im Schaufenster stehen.

Weitere Details zum ID.2 gibt es hier: Nimm das, Tesla: VW macht Kampfansage mit E-Auto zum Polo-Preis

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