Der Elektro-Motor für den Wechsel auf E-Autos gerät ins Stocken. (Bildquelle: IMAGO / Karina Hessland)
15 Millionen E-Autos: Deutschland kann es kaum noch schaffen
Heute bräuchte es eigentlich ungefähr doppelt so viele neue Elektroautos, wie im ersten Quartal 2023 neu zugelassen wurden. Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM), zufolge müssten rund 750.000 E-Autos allein in diesem Jahr neu dazukommen. 220.000 sind es laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bisher. Bratzel geht daher davon aus, dass 2023 nur etwa 450.000 E-Autos neu auf deutsche Straßen kommen.
Er fordert, die Maßnahmen zum Hochlauf der E-Mobilität mit der tatsächlichen Lage in Einklang zu bringen, will einen „Realitäts-Check“. Derzeit drohe Deutschland, die hochgesteckten Ziele für E-Autos bis 2030 „bei weitem“ zu verpassen (Quelle: dpa via ZDF).
Der Umweltbonus macht einen wichtigen Anteil daran aus, dass E-Autos bei den Gesamtkosten mit Verbrennern mithalten können:
Sieh dir das Video E-Autos: Lohnt sich jetzt schon ein Kauf? an.
Den Berechnungen des CAM zufolge muss also deutlich mehr passieren, damit das Ziel von 15 Millionen E-Autos in Deutschland bis 2030 auch nur annähernd erreicht werden kann. Bleibt es beim aktuellen Zuwachs, sind es bis dahin gerade einmal etwa die Hälfte mit 7 bis 8 Millionen Stromern.
Umweltbonus: Besserung für E-Auto-Käufer lässt auf sich warten
Helfen könnte eine Verlängerung der staatlichen Subventionen. Höhere Anreize oder sonstige Änderungen der Förderrichtlinien wären ebenfalls denkbar. Bisher zeichnet sich ein Einlenken aber nicht ab.
Nur neue Mittel für den Rest des Jahres will das Bundesfinanzministerium bereit stellen. Damit sollen unter anderem dafür gesorgt werden, dass die extreme Nachfrage zum Jahresende abgearbeitet werden kann. Bevor der Umweltbonus ab 1. Januar 2024 erneut sinkt, dürfte der Andrang wieder groß werden.