China lässt E-Autos nicht wie behauptet verrotten.
Der YouTube-Kanal “Inside China Auto” wollte überprüfen, ob die Annahmen in dem Video tatsächlich stimmen und hat die vermeintlichen E-Auto-Friedhöfe in China besucht. Dabei hat er herausgefunden, dass hinter den riesigen Flächen voll mit Fahrzeugen mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Einige Aussagen von “serpentza” kann er komplett widerlegen.
China geht auf den Straßen mit gutem Beispiel voran
China legte in den vergangenen Jahren im Bereich der E-Mobilität ordentlich zu und gehört mittlerweile zu den Ländern mit den meisten verkauften E-Autos. „serpentza“ leitet aus den Aufnahmen ab, dass die offiziellen Zahlen nicht korrekt seien. Denn seiner Meinung nach werden all die Felder, voll mit neuen E-Autos, die in dem Video zu sehen sind, bei den Zulassungsstatistiken mitgezählt.
Gegen die Verschwörungstheorie sprechen auch die harten Zahlen: laut Carnewschina wurden dort allein im Juni 2023 448.000 vollelektrische Autos (“BEV”) registriert. Wer sollte ein Interesse daran haben, Zahlen in dieser Größenordnung durch auf Halde produzierte und unverkaufte Autos zu schönen? Und warum sollte eine Planwirtschaft wie China diese Autos systematisch entsorgen, anstatt sie per Zwang auf die Straßen zu bringen? Die Antwort darauf bleibt „serpentza“ schuldig. Stattdessen liefert “Inside China Auto” eine Antwort.
China lässt E-Autos nicht wie behauptet verrotten
Einen dieser Autofriedhöfe aus dem Video von “serpentza” hat sich Mark Rainford von “Inside China Auto” genauer angeschaut und mit den Gerüchten rund um diesen Ort aufgeräumt. Dabei fällt schnell auf, dass einige Annahmen aus dem ersten Video nicht ganz stimmen. Zwar handelt es sich bei den abgestellten Fahrzeugen tatsächlich um Carsharing-Autos, neu sind die allerdings nicht. Auch bei der Anzahl der Fahrzeuge wurde ordentlich übertrieben. Denn statt 10.000 neuen Fahrzeugen stehen hier gerade einmal zwischen 150 und 250 Wägen.
- In großen Städten ist nahezu jede Transportmöglichkeit schneller als das Auto.
- U-Bahnen, Fahrräder und Taxis sind günstiger als die Car-Sharing-Angebote.
- Die Parkplatzsuche gestaltet sich in den Städten schwierig.
- Das Geschäftsmodell ist sehr kostenintensiv und schwer zu verwalten.
Bis auf ein Unternehmen sind in China offenbar alle Car-Sharing- und Car2Go-Anbieter pleitegegangen. Die übrig gebliebenen Autos stehen seitdem auf solchen “Autofriedhöfen”. Hinzu kommt, dass das Modell aus dem Jahr 2017 mittlerweile von anderen E-Autos überholt wurde. Die alten BJEV EC3 will daher niemand mehr.
Es gibt jedoch noch einen weiteren Bereich, auf dem weder E-Autos noch Carsharing-Fahrzeuge abgestellt wurden. Dort stehen alte Taxis und Fahrzeuge, die bei Unfällen beschädigt wurden. Ganz am Ende gibt es dann aber doch noch einige neue und unregistrierte E-Autos. Die warten allerdings nicht darauf zu verrotten, sondern darauf gekauft oder ausgeliefert zu werden. Auffällig ist hierbei auch, dass bei den neuen Fahrzeugen kaum ein chinesisches Modell dabei ist. Stattdessen stehen dort Modelle von Volkswagen, Audi und Toyota, die in China eher unbeliebt sind.
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