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Donnerstag Magazin: Hat Tesla bei FSD-Routen „nachgeholfen“? Model 3 Performance patzt bei den Bremsen. Karma Revero EREV Hybrid kommt nach Europa.

Autonomes Fahren: Hat Tesla bei FSD-Routen nachgeholfen?

Die älteren unter Ihnen werden sich noch an die ominösen Grafikkarten-Tests aus den 90er und 2000er-Jahren erinnern. Die ermittelten artifiziellen Benchmarks zeigten oft große Diskrepanzen zu sogenannten „Realword-Apps“ wie Photoshop & Co.

Zwar zeigten die Boards gigantische FPS-Fähigkeiten (Frames per Second) bei bekannten Spielen, aber bei brandneuen Spielen brachen die regelmäßig ein. Der Grund: Grafikkarten-Hersteller hatten auf den Boards Routinen implementiert um die typischen Benchmark-Tests besser wirken zu lassen, etwa ähnlich vergleichbar wie das Prüfstand-Abgasverhalten der VW-Diesel, was letztlich zum Dieselgate führte. Das Nordamerikanischen Portal electrek vermutet nun bei Teslas FSD eine ähnliche Vorgehensweise.

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FSD Beta im Tesla: wird „getürkt“ und bei VIPs bzw. Influencer-Routen durch das Unternehmen nachgeholfen und besonders „optimiert“? Business Insider und Fred Lambert von „electrek“ scheinen davon überzeugt zu sein … (Foto: Whole Mars Catalog – Youtube Still)

Hat Musk Full-Self-Driving-Routen für Influencer „optimiert“?

Das fragt Fred Lambert in einem Artikel vom Dienstag. Denn Tesla-Insider würden behaupten, so Lambert, dass Musk seine Full Self-Driving-Routen, die er selbst nimmt, optimiert habe. Darüber hinaus würde er auch die Routen von bekannten Influencern, die regelmäßig auf Youtube über die Fortschritte der FSD-Beta berichten, optimieren.

Grund für die Annahme seien gigantische „Diskrepanzen“ zwischen den nahezu fehlerlosen Routen der Influencer und den häufigen Fehlern die Freunde von Lambert im Nordosten und Quebec mit ihren Betas erlebt haben. Sein Verdacht sollte nun eine – wenngleich wackelige – Bestätigung bekommen.

„Business Insider“

Am Dienstag veröffentlichte das umstrittene Portal „Business Insider“ einen Bericht (hinter der Bezahlschranke), nach dem ehemalige Tesla-Mitarbeiter genau diese Annahme zu bestätigen scheinen. BI behauptet darüber hinaus, dass sogenannte „Daten Kommentatoren“ (data annotators) die Clips aus Tesla-Fahrzeugen überprüfen, um die neuronalen Netze zu optimieren, zwei zusätzliche Spezialaufgaben hätten: einmal Elon Musks Routen und dann die von „VIP“-Fahrern zu verbessern. Angeblich hätten mehrere dieser „Kommentatoren“ dies BI gegenüber bestätigt.

e-engine meint: In wie weit die BI-Anschuldigungen den Tatsachen entsprechen, ist schwer einzuschätzen, weil die Rede von „ehemaligen“ Mitarbeitern ist. Hier könnten durchaus Animositäten wegen verlorener Arbeitsplätze eine Rolle spielen. Zudem ist bei BI öfter eine gewisse Sensationsgeilheit zu beobachten. Trotzdem scheinen gewisse Diskrepanzen zu bestehen, die Lambert in seinem Artikel weiter präzisiert. Der Artikel ist hier einzusehen.

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Super Handling aber grottenschlechte Bremsen: das neue Tesla Model 3 Performance im Tracktest bei Misha Charoudin.

Nürburgring: Tesla Model 3 Performance patzt bei den Bremsen

Misha Charoudin ist eine bekannte Größe auf Youtube und auf dem Nürburgring. Seine Rennexpertise wird von Millionen Zuschauern weltweit geschätzt. Er ist – so der bisherige Eindruck – äußerst fair bei der Beurteilung der Fahrzeuge. Nun hat ihm ein tschechischer Fan sein brandneues Model 3 Performance zur Verfügung gestellt.

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Kürzlich hat Tesla die Performance-Version des Model 3 „Highland“ nachgereicht. Pikant: in den USA entwickelt das Auto mit 627 PS mehr Leistung und beschleunigt in 2,9 Sekunden auf 96 km/h. In Europa werden da 460 PS und 3,2 Sekunden draus – natürlich von 0 auf 100 km/h.

Tech-Specs

Theoretisch entwickelt das neue Performance-Modell im „Highland“-Design 627 PS (461 kW bei 741 Nm Drehmoment) gemäß der Homologation, tatsächlich aber munkelt man, dass die Leistung auf 340 bzw. 380 kW (462/516 PS) begrenzt ist, je nach verbauter Batterie. Der Spurt von 0 auf 100 km/h wird in 3,2 Sekunden absolviert (angepasst an die deutschen Verhältnisse – in den USA ist von unter 3 Sekunden durch fliegenden Start die Rede), die Top Speed liegt bei 262 km/h. Die Reichweite wird mit rund 465 Kilometern angegeben.

Ideal für die „Rennstrecke“?

Leider nicht. Das alte Tesla-Problem mit den Bremsen scheint weiter fortzubestehen. Während Handling, Straßenlage und Beschleunigung beim neuen Performance-Modell tatsächlich hervorragend sind, stellt Charoudin den Bremsen ein äußerst schlechtes Zeugnis aus. Bereits im ersten Drittel des Rings fingen die übel zu rauchen an – die Leistung war eingeschränkt. Für ein Performance-Fahrzeug ein No-Go. Interessanterweise gab Charoudin nicht alles. Der BMW M3, der vor ihm auf den Ring fuhr, war schon bald entschwunden. Das passiert dem „Racer“ selten.

Das Fazit von Charoudin hört sich dabei heftig an: für den schnellen Ampelstart durchaus geeignet, für die Rennstrecke wegen der schlechten Bremsen ein No-Go. Nun ja.

Mischa Charoudin | Gefährliche Bremsen aber exzellentes Handling – mit dem Model 3 Performance auf dem Nürburgring

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Karma Revero EREV: modellgepflegt, aber im Grunde blitzt immer noch der urpsrüngliche Fisker Karma durch …

Luxushersteller & Start-ups: Karma Automotive drängt nach Europa

Die jüngste Pleite war keineswegs die erste Pleite, die Henrik Fisker hingelegt hat. Das erste bekannt gewordene Unternehmen des Auto-Designers war Fisker Automotive, das durch den „Karma“ bekannt geworden war. In der letzten Staffel der Erfolgsserie „Two and a Half Men“ fuhr Ashton Kutcher einen „Karma“. Das Auto war ein Hybrid, dessen Verbrennungsmotor allerdings die Batterie füllte bzw. die Elektromotoren als Generator antrieb und nicht direkt auf die Antriebsräder wirkte. Nun kommt ein Auto des Nachfolgeunternehmens „Karma Automotive“, der Karma Revero auch nach Europa.

EREV Hybrid

Der Revero ist ein sogenanntes Extended-Range Electric Vehicle – kurz EREV. Als ein solches will das Unternehmen die Verbraucherängste bezüglich der Reichweite „zerstreuen“. Das Range-Extender-Setup verwendet einen integrierten Generator, um Strom zu erzeugen, der die Motoren antreibt. Das Fahrzeug verfügt über ein quer eingebautes, zweimotoriges Rear Drive Module (RDM), das in der Revero S-Variante auch Torque Vectoring bietet. Das 28-kWh-Batteriepaket bietet eine rein elektrische Reichweite von bis zu 128 km und das System eine Gesamtreichweite von 580 km.

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Karma Revero EREV: Das Screendesign ist gewöhnungsbedürftig. Sustain-Modus: der Generator erzeugt Strom für den Antrieb des Fahrzeugs.

Der Revero verwendet Wechselrichter, die vom Powertrain-Team von Karma selbst entwickelt wurden und Gleichstrom aus dem Batteriepaket und/oder Generator umwandeln, um die AC-Antriebsmotoren mit Strom zu versorgen, und AC-Strom aus dem regenerativen Bremssystem auffangen, um den Akku aufzuladen. Zwischen den beiden Motoren sitzt ein Ein-Gang-Getriebe. Da die Wechselrichter in die Antriebsmotoren integriert sind, ist das RDM ein extrem kompaktes und leichtes Paket.

Generator-Motor

Ein effizienter Dreizylinder-1,5-Liter-Turbomotor fungiert als Range-Extender des Revero. Im Fahrmodus „Stealth“ wird das Fahrzeug nur mit der Batterie betrieben. Im „Sustain“-Modus erzeugt der Generator Strom für den Antrieb des Fahrzeugs. Im Modus „Sport“ werden die Antriebsmotoren sowohl von der Batterie als auch vom Generator mit Strom versorgt. Um das Fahrerlebnis zu verbessern, implementierte Karma auch eine aktive Abgasanlage, die so programmiert wurde, dass sie beim Fahren im Sportmodus für eine – O-Ton Unternehmen – kehlige, sportliche Note sorgt.

Das alles sorgt für eine Systemleistung von 536 PS und 746 Nm Drehmoment.

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Geschmackvoles Cockpit. Die Sportlimousine hat insgesamt aber nur 4 Sitzplätze.

ADAS und FOTA

Natürlich ist sind die Fahrerassistenzsystem auf dem neuesten Stand, das Infotainment-System bietet alle Extras die man von einem Luxusauto erwartet, natürlich auch Android Auto und Apple CarPlay. Die Firmware Over the Air (FOTA) Mobilfunkkonnektivität ermöglicht bidirektionale Softwarekonnektivität für Ferndiagnosen sowie kontinuierliche Updates und Upgrades, die dazu beitragen sollen, dass die Fahrzeugsysteme auf dem neuesten Stand bleiben und sich im Laufe der Zeit sogar verbessern.

e-engine meint: Auch hier zeigt sich wieder, wie abhängig die Branche von China ist. Karma Automotive gehört dem chinesischen Automobilzulieferer Wanxiang Group, der Lithium-Ionen-Batterien, Elektrobusse (!) und Hybridbusse herstellt. Der Revero ist, wie das Design impliziert, faktisch eine modellgepflegte Version des urprünglichen Karma, und wird seit 2016 produziert.

Fotos: Misha Charoudin (Youtube Stills), Tesla, Karma Automotive, Whole Mars Catalog (Youtube Stills)

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