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„Das schlechteste Auto jemals“ - Technik-Profi zerpflückt österreichisches E-Auto

„das schlechteste auto jemals“ - technik-profi zerpflückt österreichisches e-auto

“Das schlechteste Auto jemals”: Technik-Profi zerfetzt österreichisches E-Auto Fisker

YouTuber Marques Brownlee, vielen als MKBHD bekannt, hat sich mit seinen Technik-Reviews weltweit einen Namen gemacht. Jetzt stand ein mehrtägiger Test des Fisker Ocean auf seinem Programm. Das Ergebnis dürfte Fisker nicht gefallen: Brownlees Urteil fällt vernichtend aus.  

Der Fisker Ocean ist ab circa 40.000 Euro erhältlich und gilt als ein Konkurrent des Tesla Model Y. Gefertigt wird der Wagen in Österreich und bringt einige Extras und Innovationen mit, die ihn von anderen abheben. Dazu zählen zum Beispiel die Solarzellen auf dem Autodach und der California-Mode, der das Fahrzeug auf Knopfdruck in ein Urlaubscabrio verwandelt.

Auch optisch kann der Wagen durchaus punkten, wie Marques Brownlee in seinem YouTube-Video bei Auto Focus konstatiert. Überhaupt findet der versierte Kritiker zunächst nur lobende Worte: Die Sitze sind bequem, das Platzangebot für Passagiere und Gepäck ist üppig. Details wie die hoch angebrachten Blinker an den hinteren Seitenfronten deuten schon von außen auf die Innovationskraft des noch jungen Autobauers hin. Dennoch heißt das Fazit von Brownlee am Ende: „Das ist das fehlerhafteste Auto, das ich je gefahren bin.“ Er würde selbst dann nicht dauerhaft damit unterwegs sein wollen, wenn man ihm den Wagen überlasse.

Schlechte Noten für Fisker Ocean aufgrund zahlreicher Bugs

Beim Testbericht von Marques Brownlee wird schnell klar: Bei Fisker mangelt es nicht an Ideen, sondern an der Umsetzung. Zahlreiche Features überzeugen in der Theorie, nur in der Praxis eben nicht. Der Schlüssel öffnet den Wagen nicht verlässlich, beim Aktivieren des California-Modes bleiben die Scheiben geschlossen, selbst die Verbindung des Handys via Bluetooth funktioniert nur sporadisch. Bei den drei Fahrmodi lässt sich nicht wirklich ein Leistungsunterschied erkennen und am Berg rollt der Wagen zurück.

Gleich zu Beginn seines Tests macht Brownlee klar, dass Fisker an einem großen Update arbeitet und daher gerne noch einen Test-Aufschub gehabt hätte. Doch da ist der US-Amerikaner unerbittlich, denn der Wagen wird schließlich genauso verkauft, wie er ihn jetzt für den Test genutzt hat.

Angekündigtes Update dürfte nicht alle Probleme lösen

Der YouTuber ist zudem überzeugt, dass ein Update nicht alle Probleme lösen kann. Natürlich ließe sich zum Beispiel die fehlende Anzeige zur Stromerzeugung der Solarpaneele ergänzen, was auch passieren soll. Aber das gilt nicht für das fehlende Handschuhfach oder die nicht vorhandenen Taschen in den Rückenlehnen der Sitze. Etliche Dinge sind dem Tester zudem suspekt. Es gibt unter anderem eine Boost-Funktion, die sich laut Anzeige auf dem Hauptbildschirm aber nur 500 Mal während der Lebensdauer des Fahrzeugs nutzen lässt. Was passiert danach? Wenig ausgereift erscheint Brownlee auch ein Wechsel der Bildschirmfarbe, der in den Phasen der Regeneration und der Beschleunigung erfolgt und im mittleren Bereich eher einem Flackern gleicht.

Bei den wichtigsten Parametern wie der Reichweite, der Ladegeschwindigkeit oder der Motorleistung gibt es keine Probleme. Hier sieht Brownlee den Fisker Ocean durchaus auf Augenhöhe mit den Konkurrenten, selbst wenn er die angegeben 580 Kilometer mit einer Ladung (von 10 auf 80 Prozent in 30 Minuten) nicht ganz erreicht. Es ist die Summe der Fehlfunktionen, die ihn zu seinem harten Urteil treibt.

Von Karl Lüdecke

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