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Bleiben E-Autos öfter liegen als Verbrenner? Pannenstatistik hat klare Antwort

Zum ersten Mal in der 45-jährigen Geschichte des Autoclubs führt der ADAC in seiner diesjährigen Pannenstatistik auch Elektroautos. Vier Fahrzeuge haben es über die neue Bestandsgrenze von mindestens 7.000 Autos in zwei Erstzulassungsjahren geschafft: die elektrischen Kleinwagen BMW i3 und Renault Zoe sowie das Tesla Model 3 und der VW ID.3 in der unteren Mittelklasse. Alle anderen E-Fahrzeuge sind laut ADAC noch zu selten auf Deutschlands Straßen unterwegs. Bleibt die Frage: Sind die vier E-Autos zuverlässiger oder pannenanfälliger als ihre Verbrenner-Geschwister? Die Antwort findet sich in einem Video des ADAC auf Youtube. Um es kurz zu machen: Bei normalen Anlassproblemen wegen schwacher 12-Volt-Batterie liegen die beiden Antriebsarten gleichauf, bei Reifen-, Motor- und Schlüsselpannen muss der ADAC deutlich öfter für liegengebliebene Verbrenner ausrücken als für Kunden mit einem E-Auto. Warum das so ist, dazu kommen wir später im Text. 

Beim Gesamtpannenaufkommen im Jahr 2022 entfielen 43,2 Prozent der Pannen auf die Batterie. Somit ist die Autobatterie – gemeint ist wohlgemerkt die 12-Volt-Starterbatterie – einmal mehr der häufigste Pannengrund. Das war bereits bei der ersten Erhebung der Daten im Jahr 1967 der Fall, erklärt der ADAC. Dennoch machten Batterieprobleme im vergangenen Jahr 3,0 Prozentpunkte weniger Pannen aus als im Vorjahr. 17,4 Prozent der Pannen betrafen die Kategorie Motor und 10,6 Prozent die Kategorie Elektrik.

Zwei E-Auto-Modelle verzeichneten insgesamt die wenigsten Pannen

Unter den Verbrennerfahrzeugen gehören der Audi A4, BMW 1er, BMW 3er und BMW X3 in allen Erstzulassungsjahren zu den zuverlässigsten Modellen. Die höchste Pannenquote aller Modelle verzeichnet der ADAC beim Fiat Ducato des Baujahres 2013. Die wenigsten Pannen insgesamt hatten die beiden Stromer VW ID.3 und der BMW i3, beide aus dem Zulassungsjahr 2020. Beim Vergleich Verbrenner und reine Elektro-Modelle verglich der ADAC jeweils nur Fahrzeuge mit Erstzulassungsjahr 2020. Zudem wertete der Autoclub, genau wie bei den Verbrennern, nur die E-Fahrzeuge aus, die mindestens 7.000 Zulassungen in zwei Jahren aufweisen konnten, um eine ausreichende Datengrundlage sicherzustellen.

  • Probleme mit der Starterbatterie kamen bei Elektro- und Verbrennerantrieb gleich häufig vor.

  • Bei den Verbrennern gab es mehr Reifenpannen, was sich laut ADAC durch die höhere Anzahl an gefahrenen Kilometern erklären lässt: Während E-Fahrzeuge im Schnitt etwa 12.000 Kilometer jährlich zurücklegten, fuhren Verbrenner etwa 20.300 Kilometer pro Jahr.

  • Keine großen Unterschiede gab es beispielsweise bei Pannen der Beleuchtung, der Karosserie und der Bremsen.

  • Größere Unterschiede gab es hingegen in den Gruppen „Autoschlüssel“ und „Motor, Motormanagement, Hochvolt-System“, in denen jeweils die Elektroautos besser abschnitten. Der ADAC vermutet, dass Keyless Systeme bei Elektroautos häufiger eingesetzt werden, wodurch das klassische Szenario „Schlüssel im Auto“ hier deutlich seltener vorkommt. Dass Elektroautos auch im Bereich Motor besser abschneiden, dürfte indes am deutlich einfacheren technischen Aufbau eines E-Motors liegen, der aus weniger Teilen besteht und weniger Verschleiß mitmachen muss.

Insgesamt wurden in der aktuellen ADAC-Pannenstatistik 155 Fahrzeugreihen von rund 20 Automarken ausgewertet. Herangezogen wurden alle Pannen im Laufe des Jahres 2022, die Fahrzeuge im Alter von 3 bis 10 Jahren (Erstzulassung 2013 bis 2020) betrafen.

bleiben e-autos öfter liegen als verbrenner? pannenstatistik hat klare antwort

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Grafik: ADAC e.V.

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