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Bis zu 150 kW: Erste Schnellladestation für Elektroautos in Peiting ist in Betrieb

bis zu 150 kw: erste schnellladestation für elektroautos in peiting ist in betrieb

Stecker rein und los geht’s: Bürgermeister Peter Ostenrieder (re.) probierte die neue Schnellladestation im Beisein von Andreas Bayer (LEW) direkt aus.

Bis zu 150 kW: Erste Schnellladestation für Elektroautos in Peiting ist in Betrieb

Schnellladestationen für Elektroautos sind in der Region noch rar gesät. Auch Peiting war in dieser Hinsicht bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte. Doch nun hat LEW den ersten Schnelllader in der Marktgemeinde in Betrieb genommen. Ein weiterer könnte bald folgen.

Peiting – Wolfram Deutschmann steht zufrieden neben seinem Hyundai Kona auf dem Parkplatz der ehemaligen Mädchenschule in Peiting. Vom Auto führt ein dickes, schwarzes Kabel zu einem großen Kasten, der mit seinen leuchtenden LED und dem großen Bildschirm schnell den ein oder anderen neugierigen Blick der Passanten auf sich zieht. Doch es sind vor allem die inneren Werte, die den E-Auto-Fahrer begeistern.

40 Kilowatt Ladeleistung, so lässt es sich auf dem Monitor ablesen, fließen in den Akku des Stromers – deutlich mehr, als Deutschmann es von der Wallbox seines Schwiegersohns oder den anderen öffentlichen Ladesäulen im Ort gewohnt ist, die maximal zwischen elf und 22 kW schaffen. Als er gehört habe, dass die neue Schnellladestation in Betrieb gehe, sei er sofort zum Testen gekommen, erzählt Deutschmann. Nach 20 Minuten drückt er auf einen der Knöpfe unter dem Bildschirm, beendet den Ladevorgang und stöpselt den Wagen ab. Test bestanden. „Besser geht’s nicht“, sagt Deutschmann zu Andreas Bayer.

Bis zu zwei E-Autos können gleichzeitig geladen werden

Bayer freut das Lob. Der Kommunalbetreuer der Lechwerke ist am Montag extra nach Peiting gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Peter Ostenrieder den offiziellen Startschuss für die neue Schnellladestation zu geben, die sein Unternehmen errichtet hat. Der Standort am Parkplatz der ehemaligen Mädchenschule war einer von dreien, die die Gemeinde im Rahmen des Schnellladegesetzes an den Bund gemeldet hatte und der nun dank Förderung umgesetzt wurde.

Bis zu zwei E-Autos gleichzeitig können an der neuen Ladesäule Strom tanken. Deren Leistung liegt insgesamt für beide Anschlüsse bei maximal 150 kW und wird je nach Bedarf zwischen den angeschlossenen Autos aufgeteilt. Im besten Fall dauert es nur etwa 30 Minuten, bis der Akku wieder von 20 auf 80 Prozent gefüllt ist.

Ladeleistung hängt von mehreren Faktoren ab

In welchem Tempo geladen wird, hängt freilich von vielen Faktoren ab. Nicht jedes Auto unterstützt bislang solch hohe Ladeleistungen, zudem spielt der Ladezustand der Batterie und auch ihre Temperatur eine Rolle. Zu Beginn sei auch die Leistung der Station noch auf 100 kW begrenzt, weil ein für höhere Werte nötiger Trafo erst im Januar eingebaut werde, erklärte Bayer.

Bezahlt wird am einfachsten per App, Kreditkarte oder einer speziellen Ladekarte. Dabei ist man nicht auf das Angebot der LEW beschränkt, auch Kunden anderer Anbieter können die Ladestation nutzen. Wie viel eine Kilowattstunde koste, hänge von den genutzten Tarifen ab, so Bayer. Auch hier gingen die Preise wegen der Energiekrise zuletzt deutlich nach oben.

Weitere Schnelllader am Zeißlerweg im Gespräch

Der Elektromobilität dürfte dennoch über kurz oder lang die Zukunft gehören, für den Rathauschef ist die neue Schnellladestation deshalb auch ein wichtiger Standortfaktor für den Ort. Durch ihre Lage im Zentrum ließe sich die Ladezeit optimal nutzen für einen Einkauf oder Cafébesuch. „Für die Gemeinde ist das ein echter Mehrwert.“ Das sieht auch Wolfram Deutschmann so. Doch das Angebot werde auf Dauer nicht ausreichen, wenn die Zahl der E-Autos in den nächsten Jahren weiter steige, befürchtet er. Dessen ist man sich auch bei den Lechwerken bewusst. „Unser Ziel ist es natürlich, weitere Angebote in der Region zu schaffen“, versichert Bayer. Auch in Peiting ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ein weiterer Schnelllader am Zeißlerweg befinde sich gerade in der Förderanfrage, hieß es am Montag.

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