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Biden bremst E-Mobilität - Gibt das Europas Verbrennungsmotoren neue Hoffnung?

biden bremst e-mobilität - gibt das europas verbrennungsmotoren neue hoffnung?

Archiv: Joe Biden dpa

Bidens Pläne zur Förderung der Elektromobilität könnten möglicherweise aufgeschoben werden, was neue Hoffnung für die Verbrennungsmotoren in Europa weckt.

US-Präsident Biden scheint seinen Plan, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen, auf das Abstellgleis zu schieben. Wie die „Welt“ berichtete, wird erwogen, amerikanischen Autoherstellern mehr Zeit zur Anpassung an strengere Abgasnormen zu geben. Dies könnte für die Anhänger von Verbrennungsmotoren in Europa einen Hoffnungsschimmer darstellen.

Bedacht auf die Autoarbeiter

Biden hat kürzlich seine Verbundenheit mit den Autoarbeitern der USA unter Beweis gestellt, indem er sich persönlich an ihre Seite stellte, als diese für eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent streikten. Da die Unterstützung der Autoarbeiter für seine bevorstehende Wiederwahl entscheidend sein könnte, könnte Bidens Entscheidung, den Umstieg auf Elektromobilität zu verzögern, dazu dienen, ihre Bedenken zu zerstreuen. Insbesondere die United Auto Workers hat wiederholt Bedenken geäußert, dass der Umstieg auf Elektromobilität zu einem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen führen könnte.

Den Berichten zufolge soll die EPA (Umweltschutzbehörde) ihre Ziele hinsichtlich der Reduzierung der CO2-Emissionen in den USA bis 2030 lockern. Ursprünglich sollten die Autohersteller die Emissionen ihrer Neufahrzeuge zwischen 2027 und 2032 um durchschnittlich 56 Prozent reduzieren. Dies hätte zu einem erheblichen Anstieg der Produktion rein elektrischer Modelle geführt. Doch dieser Plan scheint nun aufs Eis gelegt zu werden.

Die Lockerung der Vorschriften wäre eine erhebliche Erleichterung für die Autoindustrie in den USA, zumal die Nachfrage nach Elektroautos in den USA nicht so schnell wächst wie erwartet. Während im vergangenen Jahr erstmals mehr als eine Million Elektroautos abgesetzt wurden, machen diese nur 7,6 Prozent der Gesamtverkäufe aus. Dies geht aus einem Bericht von „Welt“ hervor.

Auswirkungen auf Europa

Die Auswirkungen dieser Veränderungen könnten sich auch auf Europa ausbreiten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing interpretierte kürzlich Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Zeichen dafür, dass sich die Sichtweise auf das geplante Aus für Verbrennungsmotoren in Europa im Jahr 2026 langsam in der Kommission durchsetzt. Dies könnte bedeuten, dass auch in Europa eine weniger rigorose Umstellung auf Elektromobilität bevorsteht.

In der Zwischenzeit haben viele deutsche Autohersteller ähnliche Signale gesendet. Ola Källenius, der Vorstandschef von Mercedes, betonte, dass der Weg zur Elektromobilität Höhen und Tiefen haben wird.

Klare Positionierung der Hersteller

Carlos Tavares, Chef von Stellantis, sprach sich klar für das Aus für Verbrennerfahrzeuge ab 2035 aus. Er betonte jedoch, dass bei der Umsetzung Pragmatismus erforderlich sei und weitere Unterstützung benötigt werde.

Die Entscheidung Bidens zur Verzögerung der Abgasregeln wird am kommenden Dienstag auf die Probe gestellt, wenn in der Auto-Region Michigan die nächsten Vorwahlen zur Präsidentschaft stattfinden. Bei der letzten Wahl gewann Biden den Staat nur knapp vor Donald Trump. Die Anzahl der Mitglieder der Autogewerkschaft entspricht dabei der Anzahl der Stimmen, mit denen Biden damals gewonnen hat.

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