Der Autobauer Mercedes-Benz legt die Produktionsordnung für E-Antriebe neu fest. Sachsen spielt dabei weiter eine wichtige Rolle.
Die rund 1.500 Beschäftigten im Batteriewerk der Mercedes-Tochter Deutsche Accumotive in Kamenz müssen sich um ihren Arbeitsplatz keine Sorgen machen. Der sächsische Standort bleibt wichtiger Teil im Produktionsverbund für Batterien, elektrische Antriebssysteme und Achsen. Am Dienstag stellte Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Produktion und Supply Chain Management, die neue Produktionsordnung vor. Danach werden die Batteriefabriken Kamenz, Brühl (Standort Untertürkheim) sowie Peking in China ab 2024 Batterien für die Modelle der neu geplanten MMA-Plattform produzieren. Diese Plattform, die in zwei Jahren starten soll, ist optimiert für reine Elektroautos. Sie kann aber auch für Kunden und Märkte, die noch Verbrenner bevorzugen, kleine Verbrennungsmotoren aufnehmen.
Die Luxus-Automobilmarke bereitet sich darauf vor, bis zum Ende des Jahrzehnts vollelektrisch zu werden – „überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen“, wie Burzer betonte. Bis zum Jahr 2025 soll jedes zweite Fahrzeug mit Elektro-Antrieb produziert werden können, bis zum Jahr 2030 sollen hundert Prozent E-Fahrzeugproduktion möglich sein. Dafür investiert Mercedes nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren einen „mittleren einstelligen Milliardenbetrag“ in seine Batteriewerke in Europa und China. Vorgesehen ist auch der Aufbau einer Batteriemontage am Standort Kölleda in Thüringen, vorbehaltlich der Unterstützung der Thüringer Landesregierung. Die Verhandlungen liefen gut, Burzer rechnet mit der endgültigen Entscheidung in den nächsten Wochen.
Schneller Sonderschichten möglich
Auch in Kamenz ist man über das Ergebnis froh. Thomas Brandstetter, Geschäftsführer der Accumotive GmbH & Co.KG und Werkleiter in Kamenz, betont: „Mit der neuen Produktionsordnung ist klar: Auch die nächste Mercedes-Benz Batteriegeneration wird hier in der Lausitz produziert. Das bedeutet ein klares Bekenntnis zum Standort und ein wichtiges Signal für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Betriebsratschef Stephan Lauckner freut sich, „die zehnjährige Erfolgsgeschichte des Werks fortzuschreiben“ und die Beschäftigung am Standort, aber auch in der Region zu sichern.
Und auch die Energiekrise scheint der Nachfrage nach E-Fahrzeugen zumindest der Marke Mercedes-Benz nicht zu schaden. „Wir sehen keine Abschwächung des Marktes. Die Nachfrage ist absolut robust“, betonte Produktionsvorstand Burzer. Der Autobauer selbst geht relativ ruhig in diesen Winter, was die Energievorsorgung betrifft. Denn durch rechtzeitige Umstellung auf Ökostrom hätte man laut Burzer den Gasbedarf halbieren können.
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