Automobil
Autopapst Dudenhöffer über Tesla und E-Autos aus China: Darum haben VW und Co. das Nachsehen
Nach Tesla nehmen auch chinesische E-Autobauer den globalen Automarkt ins Visier. Warum die Herausforderer den deutschen Herstellern gefährlich werden könnten, erklärt Prof. Ferdinand Dudenhöffer.
Wolfsburg/München – Bei Verbrennermotoren gehören deutsche Autobauer zur Weltspitze. Doch der Anteil von Elektroautos steigt kontinuierlich und neue Player machen sich auf, die globalen Märkte zu verändern. Paradebeispiel Tesla hat es bereits geschafft, die traditionelle Konkurrenz innerhalb weniger Jahre zu überflügeln und konnte sich auch jüngst wieder an die Spitze der Neuzulassungen platzieren:
E-Autos: „Glaubwürdigkeit von Tesla erschüttert“ – China-Marke BYD lauert
Wie gelingt es Tesla, sich in Europa oder Asien fortlaufend im Spitzenfeld der Verkaufszahlen zu positionieren? Laut Deutschlands Autopapst profitiert Tesla bei seinen Fahrzeugen von „optimalen Kostenbedingungen und kann daher sehr gut mit den Preisen arbeiten.” Die Folge sorgte zuletzt für Turbulenzen auf dem größten Absatzmarkt der Welt: Tesla-Modelle wurden günstiger als die Konkurrenz angeboten, daher entstand ein Preiskampf in China, in den auch deutsche Hersteller involviert sind.
Dudenhöffer glaubt jedoch, das Unternehmen von Elon Musk werde aufgrund der bekanntgewordenen Probleme beim autonomen Fahren Einbußen erleiden: „Die Glaubwürdigkeit ist aufgrund der Tesla-Files erschüttert. Sie haben massiv Kunden getäuscht und der Branche einen Bärendienst erwiesen.“ Würden sich die Vorwürfe einer Sicherheitsgefahr bestätigen, sieht der Autoexperte einen Großteil der Käuferschaft schwinden.
VW-Logo: Der Konzern hat im Hinblick auf Elektroautos riesige Herausforderungen zu bewältigen
Chinesische E-Autos kommen: Dudenhöffer erklärt, was BYD richtig macht
In einem früheren Interview benannte Dudenhöffer zudem den patriotischen Aspekt, warum sich die chinesische Bevölkerung zunehmend heimische Autofabrikate in die Garage stellt. Auch das „China-Bashing“ auf politischer Ebene spiele eine Rolle.
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gilt als Deutschlands „Autopapst“
VW und E-Autos: „Braucht noch Zeit um da zu landen, wo BYD heute steht“
Ferdinand Dudenhöffer glaubt, dass chinesische Automarken wie BYD auch außerhalb Chinas bald eine bedeutende Rolle einnehmen: “Europaweit wird BYD ein sehr starker Wettbewerber, aufgrund eines professionellen Vertriebes, wo die Fahrzeuge schneller zum Kunden kommen.” Wie bewertet der Professor die künftige Rolle von Volkswagen, kann der Wolfsburger Autokonzern den technologischen Rückstand zu Marken wie Tesla und BYD verringern?
„VW ist und bleibt ein wichtiger Wettbewerber. Aber sie brauchen meiner Meinung nach noch Zeit um da zu landen, wo BYD heute steht. Der Experte schätzt den Zeitrahmen auf drei Jahre ein, ehe sich Europas größter Autobauer auf Augenhöhe mit dem chinesischen Rivalen befindet.
Mit zwei bahnbrechenden Neuheiten wird derweil Tesla die Schlagzahl erhöhen. (PF)