85 von 10.000 Österreichern wird pro Jahr das Auto gestohlen. Dabei werden die Diebe immer kreativer und bedienen sich immer modernerer Technik, um an ihr Ziel zu gelangen. Weit verbreitet ist es, das Signal des Funkschlüssels abzufangen. Eine neuartige Methode führt jedoch quasi über die Scheinwerfer ins Auto.
In der Sprache der Techniker nennt sich dieses neue Verfahren, mit dem die „smarten“ Autoknacker auf das interne Kommunikationssystem von Fahrzeugen zugreifen, CAN-Bus-Injection. Über den CAN-Bus (Controller Area Network) werden in Autos zum Beispiel Informationen zwischen Steuergeräten übertragen. Er dient der Vernetzung verschiedener elektronischer Komponenten in Fahrzeugen, etwa einem Motor- und einem Getriebesteuergerät. Die Bus-Systeme sind Leitungssysteme zur Datenübertragung mit hoher Geschwindigkeit, die die konventionelle Verkabelung mittels eines herkömmlichen Kabelbaums ersetzen.
Zugang über den Scheinwerfer-Anschluss
Von da an geht alles meist recht zügig: Der Befehl zum Öffnen der Türen ist schnell abgesetzt und die Zündung ebenfalls ohne Zeitverlust aktiviert, erläutert das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern der HUK-Coburg.
Ein kleiner Trost für Autobesitzer: Wenn der Zugriff auf den CAN-Bus zu lange dauert, brechen die Täter den Diebstahlversuch meist ab. Und das können schon wenige Minuten sein. Weniger erfreulich ist es laut Versicherungswirtschaft aber, dass bei älteren Fahrzeugen die CAN-Systeme ab Werk noch nicht verschlüsselt sind. Nur moderne Autos verfügen über einen solchen Schutz. (aum)