Der fränkische Wallbox-Hersteller ABL kann seine Sanierung in Eigenverwaltung planmäßig fortsetzen. Das Amtsgericht Nürnberg hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nun offiziell eröffnet. Im Zuge der Sanierung werden wohl über 40 Prozent der Belegschaft das Unternehmen verlassen.
Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführung bleibt dabei im Amt und führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren – unterstützt durch den Sachwalter Michael Wirth von der Kanzlei Dr. Schmitt & Kollegen. Wirth war bereits Ende Juni als vorläufiger Sachwalter bestellt worden und begleitet das Eigenverwaltungsverfahren im Interesse der Gläubiger.
Vor und seit dem Antrag beim Amtsgericht haben ABL und Pluta sämtliche Geschäftsbereiche analysiert und Maßnahmen geprüft, um Kostenreduzierungen zu erzielen. Dazu zählt laut der Mitteilung auch auch ein Personalabbau von 155 Beschäftigten – Ende Juni war von 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Rede. „Hierzu haben die Verantwortlichen mit den Arbeitnehmervertretern einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Zudem verlassen etwa 100 Beschäftigte das Unternehmen entweder auf eigenen Wunsch oder aufgrund auslaufender befristeter Arbeitsverträge“, so ABL. In Zukunft werden also noch rund 300 Mitarbeitende beschäftigt sein.
Erklärtes Ziel für ABL ist es jetzt laut der Mitteilung, einen geeigneten Investor zu finden. Aktuell laufen nach Angaben des Unternehmens „aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Investoren“. „Wir haben mehrere Interessenten für das Unternehmen. Das ist ein positives Zeichen für die kommenden Wochen und Monate“, so Maximilian Pluta. „ABL braucht einen starken Partner für die Zukunft. Wir sind zuversichtlich, dass wir kurzfristig eine Lösung erzielen werden.“
Der Geschäftsbetrieb der ABL GmbH werde unterdessen vollumfänglich fortgeführt. Die Produktion läuft weiter und die Kunden werden wie gewohnt beliefert.
ablmobility.de