Oldtimertreffen
500er-Marke geknackt: Zahlreiche Fahrzeuge bei „Belle Époque“
Christopher Lichter, Sohn von „Bares für Rares“-Star Horst Lichter, und Galerist Detlev Kümmel (links) ließen sich vor dem futuristischen Zeitreisemobil der „Wunderkammer der Zukunft“ ablichten.
Lüdenscheid – Die Faszination ist ungebrochen: Zum siebten Mal avancierte das große Oldtimertreffen „Belle Époque trifft Motorblock“ auf dem Loher Schützenplatz in Lüdenscheid, in Liebhaberkreisen längst fest etabliert, zum Mekka für alle Fans historischer Fahrzeuge.
Unsicheren Wettervorhersagen zum Trotz wagten am Sonntag Hunderte Halter liebevoll gehegter und gepflegter „Schätzchen“ eine Ausfahrt und nahmen den mehr oder weniger weiten Weg zum Treffen in Lüdenscheid in Kauf. Die Ersten fuhren bereits um 9 Uhr auf dem Platz vor der historischen Halle ein – vermutlich den angekündigten Regen im Blick. Um 10 Uhr, als das Treffen offiziell startete, war der Platz schon gut gefüllt. Gegen Mittag war die 500er-Marke längst geknackt. Wie immer bekamen die vielen Schaulustigen, die ebenso zahlreich kamen, in und an der Halle viel zu sehen. Viele sicherten sich einen Platz auf den Bänken entlang der Allee, wo die chromblitzenden, auf Hochglanz polierten PS-Schönheiten einfuhren, um alles mitzubekommen und jedes Fahrzeug zu sehen. Die Halle selbst gehörte einmal mehr den besonderen Raritäten, die nicht alle Tage zu sehen sind.
Wie immer hatten die „Oldtimerfreunde im Sauerland“ (Ofis) als Veranstalter – federführend Martin Kornau, Jens Haack und Marco Peters – an alles gedacht, um Fahrern und Besuchern die Veranstaltung so angenehm wie möglich zu machen. Ein rund 70-köpfiges Helferteam stand dem kleinen Orga-Kreis zur Seite, um die Großveranstaltung reibungslos über die Bühne zu bringen.
Besonderer Clou diesmal: das Schaulaufen französischer und englischer Oldtimer, die sich an exponierter Stelle zu beiden Seiten der Allee aufstellen durften. Fähnchen wiesen die Plätze für die „Engländer“ – standesgemäß durch Jaguar, Triumph Spitfire oder Rolls-Royce und andere Marken vertreten – und die „Franzosen“ aus. Für letztere hielt unter anderem Herbert Schulte aus Altena mit seinem schmucken Alpine Renault A 310 die Fahne hoch.
Teilweise weite Anfahrten aus dem Münsterland, Siegen, Dortmund, Essen, Lippstadt, Rheine, Altenkirchen und darüber hinaus nahmen Zwei- und Vierradfahrer für das Treffen in Lüdenscheid in Kauf. Auch Prominenz wie Christopher Lichter, Sohn des „Bares für Rares“-Stars Horst Lichter, fand sich ein. Gemeinsam mit Galerist Detlev Kümmel, der gleichfalls aus der TV-Show bekannt ist, ließ er sich vor dem futuristischen Zeitreisemobil der „Wunderkammer der Zukunft“, das in der Nacht der Kultur versteigert werden soll, ablichten. Dass beide standesgemäß vorfuhren, versteht sich von selbst.
Viele Schaulustige verfolgten die Einfahrt der Oldtimer über die Allee.
Neben den Automobil-Schönheiten vergangener Tage – ob VW Käfer oder US-Car, „Gangsterlimousine“ oder 20er-Jahre Ford A Tudor – waren diesmal viele historische Zweiräder mit von der Partie. Die Motorrad Oldtimer IG Schalksmühle-Heedfeld ergriff am Rande die Gelegenheit, Gründungsmitglied Monika Vogt – nach Lichtenau verzogen und mit einem Volvo P210 Duett zum Treffen angereist – für 30-jährige Mitgliedschaft auszuzeichnen. Den ersten Bürgerbus des Märkisches Kreises – ausgeliehen – präsentierte der Verein Traditionsbus Mark-Sauerland.
In der Halle fanden die besonders seltenen Fahrzeug-Raritäten Platz. Im Bild ein eleganter Bentley aus dem Jahr 1948.
Glänzende Augen bekam, wer sich in der mit Kunstwerken und Reiseequipment vergangener Zeiten stilvoll hergerichteten Halle umschaute und Raritäten wie einen Alvis Speed 20 SG aus dem Jahr 1935, einen seltenen Armstrong Siddeley aus dem Jahr 1936, einen hochherrschaftlichen Bentley aus dem Jahr 1948 oder Fahrzeug-Legenden wie den Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer zu sehen bekam. Kettcar-Parcours, Turmbesteigungen, Streetfood-Wagen – darunter Thomas Krauses Airstream Kitchen – sowie Kaffee und Kuchen rundeten das Angebot ab.
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