Auto-News

Tesla

Notbremsassistenten von Tesla & Co. im Test: Fußgänger sind nicht immer sicher

notbremsassistenten von tesla & co. im test: fußgänger sind nicht immer sicher

Notbremsassistenten von Tesla & Co. im Test: Fußgänger sind nicht immer sicher

Für zahlreiche Autofahrer gelten Marken wie Mercedes, Tesla und Volvo als besonders sicher. Doch stellt sich die Frage: Sind deren Assistenzsysteme wirklich besser als die der chinesischen Automodelle?

In der Sendung “auto mobil – das Vox Automagazin” haben Lance David Arnold und Alexander Bloch untersucht, welches Auto den besten Notbremsassistenten bietet. Im Test traten das Tesla Model 3, der Volvo EX30, der chinesische Xpeng P7 und der Mercedes E220d als einziger Verbrenner an. Während die E-Autos und der Mercedes in den Standardtests von NCAP bereits fünf Sterne erhalten haben – mit Ausnahme des noch nicht geprüften Volvo – war die Erwartungshaltung zu Beginn des Tests entsprechend hoch.

Arnold und Bloch wollten jedoch herausfinden, wie sich die Fahrzeuge in Alltagssituationen verhalten, in denen die Geschwindigkeit oft höher ist als in den Standardtests. Jedes Fahrzeug hatte in drei unterschiedlichen Szenarien jeweils drei Versuche, um autonom rechtzeitig abzubremsen. Wer das in allen drei Durchgängen schaffte, bestand den Test.

Test 1: Schafft es der Fußgänger auf die andere Straßenseite

Im ersten Test wird ein Fußgänger-Dummy auf einer Straße platziert, in die das Fahrzeug mit 30 km/h einbiegt. Den Anfang macht der Mercedes E220d, der zwar autonom abbremst, jedoch deutlich zu spät. Zwischen der Warnung und dem eigentlichen Bremsvorgang vergehen 0,8 Sekunden – für den Fußgänger wäre es bereits zu spät gewesen. Noch schlechter schneidet der Volvo EX30 ab, da er lediglich einen leisen Warnton von sich gibt und gar nicht autonom bremst. Auch der Xpeng P7 verhält sich ähnlich: Der Fußgänger wird zwar erkannt und dem Fahrer angezeigt, doch das System greift nicht ein und bleibt passiv.

Das Tesla Model 3 sorgt im Test für gemischte Ergebnisse. Beim ersten Versuch wird der Fußgänger zwar erkannt, doch der Tesla bremst nicht und fährt weiter. Im zweiten Versuch bremst das Fahrzeug dann rechtzeitig und verhindert den Aufprall. Doch im dritten Durchgang wird der Fußgänger erneut ignoriert. Erst in den Versuchen vier und fünf zeigt der Tesla wieder zuverlässig eine Reaktion. Auffällig ist dabei, dass der Notbremsassistent nur dann korrekt reagiert, wenn sich der Fußgänger exakt mittig vor dem Fahrzeug befindet. Steht der Dummy in einem anderen Winkel, verzögert sich der Bremsvorgang oder bleibt komplett aus.

Test 2: Kleinkind in der Parklücke

Im zweiten Test müssen die Fahrzeuge rückwärts seitlich einparken, während in der Parklücke ein Kind mit einem Bobbycar spielt. Der Mercedes beginnt erneut und fällt wie schon zuvor durch. Obwohl das Kind deutlich in der Rückfahrkamera zu sehen ist, erfolgt lediglich eine akustische Warnung, der Notbremsassistent bleibt inaktiv. Schaltet der Fahrer jedoch den Parkassistenten ein und lässt das Auto autonom einparken, bremst der Mercedes zuverlässig ab. Arnold und Bloch vermuten, dass Mercedes ohne aktivierten Assistenten bewusst die Verantwortung dem Fahrer überlässt und nur in dringenden Fällen eingreift.

Der Tesla, der im ersten Test noch am besten abgeschnitten hatte, enttäuscht in diesem Szenario. Das Model 3 erkennt das Kind erst sehr spät und gibt lediglich einen leisen Warnton. Der Xpeng schneidet sogar noch schlechter ab, da er erst warnt, nachdem das Fahrzeug das Kind bereits berührt hat. Es bleibt offen, ob Tesla und Xpeng mit ihren autonomen Parkassistenten ein ähnliches Ergebnis wie der Mercedes erzielt hätten, da auch sie über solche Systeme verfügen. Der einzige Wagen, der in allen drei Durchgängen überzeugen konnte, war der Volvo EX30, der in jedem Versuch rechtzeitig anhielt und somit den Test erfolgreich bestand.

Test 3: Der Jogger

Im dritten Test wird die Reaktionsfähigkeit der Fahrzeuge auf einen Jogger geprüft, der im 45-Grad-Winkel plötzlich die Straße kreuzt, während die Autos mit 45 km/h auf ihn zufahren. Hier zeigt der Mercedes E220d erstmals seine Stärke und bremst in allen drei Durchgängen rechtzeitig ab, sodass der Jogger unverletzt bleibt. Auch der Volvo EX30 und das Tesla Model 3 bestehen den Test, wobei der Tesla besonders durch eine sanfte Bremsung auffällt.

Der Xpeng P7 hingegen liefert eine durchwachsene Leistung. Im ersten und zweiten Versuch zeigt das Display zwar an, dass der Notbremsassistent aktiviert ist, dennoch überfährt das Auto den Jogger ohne zu bremsen. Erst im dritten Versuch ändert der P7 seine Strategie und stoppt knapp vor dem Jogger, nachdem im Display “Erweiterte Notbremsung ist aktiviert” angezeigt wurde. Beim vierten Versuch klappt es wieder, doch der fünfte und letzte Durchgang endet mit einem Desaster: Der Xpeng beschleunigt auf über 50 km/h und überfährt den Jogger erneut, ohne Anzeichen einer Bremsung.

Für Alexander Bloch steht nach diesen Tests der Volvo EX30 als Sieger fest. Besonders im anschließenden Test, bei dem ein E-Scooter-Fahrer in einer ähnlichen Situation wie der Jogger geprüft wurde, konnte der Volvo überzeugen und blieb als einziges Auto unfallfrei. Trotz des allgemeinen Verbesserungsbedarfs funktionierte der Notbremsassistent des Volvo in einigen Fällen so gut, dass ein menschlicher Fahrer kaum besser hätte reagieren können.

Mehr Infos rund um Auto und Verkehr

Abonnieren Sie den WhatsApp-Kanal “Dein Auto-Kanal” und verpassen Sie nie wieder wichtige Infos rund um aktuelle Verkehrsnews und Autotrends

Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Microsoft und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.

TOP STORIES

Top List in the World