Ab 2024 soll sich der Markt für Autoreifen stabilisieren / Bild: (c) APA/AFP/PATRIK STOLLARZ (PATRIK STOLLARZ)
Der Hintergrund: Die Märkte für Ersatzreifen in Europa und Nordamerika seien rückläufig, hieß es zur Begründung.
Immerhin blieb die Prognose für die operative Gewinnmarge gleich. In der Branche rechnet man 2024 mit einer Normalisierung des Geschäfts. Trotz des schwierigen Umfelds. Günstigere Reifen aus dem asiatischen Raum rollen in den Markt, die Wechselwilligkeit der Autofahrer – von Winter auf Sommerreifen – hat auch etwas nachgelassen.
Warum Hersteller Ersatzreifen gestrichen haben
Die meisten Automarken haben Ersatzreifen oder Noträder – wenn überhaupt – nur noch als aufpreispflichtige Option im Programm.
Dafür gibt es ein ganzes Bündel als Erklärungen: Einerseits haben die Sparprogramme der Hersteller die Ersatzreifen aus dem Auto gekickt, man verdient lieber an den Aufpreisen für die optionalen Ersatzräder oder Notreifen; dann ist die technische Entwicklung so weit vorangeschritten, dass neue Techniken wie selbstheilende Reifen (auf der Innenseite ist eine klebrige Masse aufgetragen) oder Runflat-Reifen (man kann sogar mit einem Patschen weiterfahren) den klassischen Reifendefekt zum Sonderfall gemacht haben; und das Gewicht, das man mit einem Ersatzreifen herumschleppt, drückt auf den Verbrauch – ein weiterer Grund.
Mobilitätsgarantien gegen den “Patschen”
Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels in der WKO erklärt, dass die meisten Marken im Rahmen ihrer Garantieleistungen (Mobilitätsgarantien) mit dem Kauf des Autos einen Abhol- oder Reparaturservice inkludiert haben. Was für die Hersteller aufgrund der seltenen Reifenpannen wohl günstiger ist, als einen Reifen ins Auto zu legen. „Man muss aufpassen“, warnt Edelsbrunner, „in Österreich muss man nicht einmal Reifenschaum mit sich führen – in anderen EU-Ländern ist es aber Pflicht.“