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Statt Steuerersparnis: Hier zahlen E-Autofahrer jetzt sogar Extrasteuern

statt steuerersparnis: hier zahlen e-autofahrer jetzt sogar extrasteuern

In New Jersey sollen Extrasteuern für E-Autos Kraftstoffsteuern ersetzen.

In New Jersey hat die Einführung einer jährlichen Gebühr für Elektrofahrzeuge eine hitzige Debatte entfacht. Die von Gouverneur Phil Murphy unterzeichnete E-Fahrzeug-Steuer gilt seit Juli 2023. Sie verlangt von Elektroautohaltern eine jährliche Straßenbenutzungsgebühr von rund 250 Dollar, was etwa 230 Euro entspricht.

E-Auto-Steuer soll in den kommenden Jahren auf fast 300 Dollar steigen

Die Gebühr, die in den nächsten vier Jahren jährlich um 10 US-Dollar steigen soll, bis sie 2028 290 US-Dollar erreicht, gilt als die höchste in den USA. Bei der Neuerung handelt es sich um eine deutliche Abkehr von New Jerseys bisher E-Auto-freundlicher Politik. Sie könnte die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in dem Bundesstaat stark verlangsamen, schreibt die E-Mobilitätsplattform Inside EVs.

Die Gebühr wird als Mittel angesehen, um den Verlust an Kraftstoffsteuer-Einnahmen auszugleichen. Doch Kritiker bemängeln insbesondere ihre Höhe; hinzu kommt, dass sie zusammen mit vier Jahren im Voraus zu zahlenden Registrierungsgebühren für neue Fahrzeuge erhoben wird. Dies stelle eine unangemessene Belastung für Elektroautokäufer dar.

Auch Texas lässt E-Fahrer Extrasteuern bezahlen

New Jersey ist kein Einzelfall: In Texas, einem Bundesstaat mit einer stark republikanisch geprägten politischen Landschaft, wurde ebenfalls eine jährliche Gebühr für Elektrofahrzeuge eingeführt. Wie EFAHRER.com bereits berichtete, müssen E-Auto-Besitzer dort seit September 2023 jährlich 200 US-Dollar entrichten. Dies ist laut den Verantwortlichen ebenfalls eine direkte Folge der Tatsache, dass E-Auto-Fahrer keine Kraftstoffsteuern zahlen, die zur Straßeninstandhaltung beitragen.

Angesichts solcher Entwicklungen stellt sich die Frage, ob ähnliche Maßnahmen in der Zukunft auch hierzulande eingeführt werden könnten. Die Besorgnis wächst, dass derartige Gebühren die Fortschritte der Elektromobilität behindern und den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen verlangsamen könnten.

Staaten versuchen, ausbleibende Spritsteuern zu kompensieren

Anders hält es Kalifornien: Dort erhalten E-Auto-Fahrer sogar eine Steuergutschrift. Bei einem Strompreis, der mit 33 Cent pro Kilowattstunde derzeit 73 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 19 Cent pro Kilowattstunde liegt, hält sich die Freude vieler Betroffener allerdings in Grenzen.

In New Jersey liegt der Strompreis übrigens genau bei diesen 19 Cent pro Kilowattstunde. Benzin kostet derzeit um die 86 Cent pro Liter, was immerhin sieben Cent unter dem Landesdurchschnitt von 93 Cent liegt. Mit einer überdurchschnittlich positiven Lage der E-Auto-Fahrer gegenüber den Verbrennerfahrern kann also auch nicht argumentiert werden.

Bleibt die Frage, wie solche Gebühren die Zukunft der Elektromobilität beeinflussen werden. Während Staaten wie New Jersey und Texas mit der E-Auto-Extrasteuer Maßnahmen ergreifen, um verlorene Einnahmen aus Kraftstoffsteuern zu kompensieren, ist es entscheidend, dass solche Bemühungen die übergeordneten Ziele des Umweltschutzes und der Verkehrswende nicht untergraben.

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