- „Wir sind mitten in der Reifenwechselzeit“: Autohäuser bekommen viele Anfragen
- Nur 15 Prozent fahren mit Sommerreifen: Autofahrer wegen Wintereinbruch vorsichtig
- Experten empfehlen, Winterreifen länger drauf zu lassen
Unerwarteter Wintereinbruch
Sommerreifen trotz Winterwetter? Wechseltermine in Autowerkstätten werden teilweise verschoben – Bußgeld droht
Der unerwartete Schneefall sorgt für Probleme bei Autofahrern. Ein vorzeitiger Reifenwechsel könnte dabei Konsequenzen haben.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Plötzliche Schneeschauer und glatte Straßen: Der kurzfristige Wintereinbruch wird für so manchen Autofahrer zum Problem. Denn wer jetzt mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern erhöht auch die Unfallgefahr. Doch die Wenigsten sagen ihren Reifenwechseltermin in der Autowerkstatt ab.
„Wir sind mitten in der Reifenwechselzeit“: Autohäuser bekommen viele Anfragen
Ist man jedoch mit Sommerreifen bei den aktuellen Witterungsbedingungen unterwegs, kann es schnell gefährlich werden. Dann bestehe die Gefahr, dass die Sommerreifen auf der glatten Straßenoberfläche keinen Halt mehr finden und wegrutschen, so Lindner. Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee und Glätte sind unabhängig von der Jahreszeit Winterreifen vorgeschrieben, teilt die Polizeiinspektion Bad Tölz auf Anfrage mit. Bei Verstoß drohe ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Denn wer bei den aktuellen Witterungsbedingungen mit Sommerreifen unterwegs ist, bringe sich und andere in Gefahr. Kommt es zu einem Unfall, könne es zudem Probleme mit der Versicherung geben. Diese könne wegen grober Fahrlässigkeit ihre Leistungen drastisch kürzen.
Nur 15 Prozent fahren mit Sommerreifen: Autofahrer wegen Wintereinbruch vorsichtig
Bei der Werkstatt „Auto Zens“ in Lenggries haben deshalb schon einige Kunden ihre Termine verschoben. „Das sind vor allem diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind“, erklärt Geschäftsführer Florian Zens. Im Allgemeinen sei jeder selbst verantwortlich, mit welchen Reifen er sich auf die Straße wagt. Die aktuellen Witterungsverhältnisse sollte man dabei aber immer berücksichtigen.
„Von unserer Kundschaft fahren nur etwa 15 Prozent schon mit Sommerreifen“, berichtet Kurt Reitberger, ehemaliger Inhaber des Kfz-Meisterbetriebs Reitberger in Bad Tölz. Die wenigsten wechselten ihre Autoreifen hier vor Mitte April. Dass Kunden ihre Termine in der Werkstatt aufgrund des derzeit winterlichen Wetters absagen, kann Reitberger nicht beobachten. „Bisher hat nur ein einziger seinen Termin verschoben.“ Der große Ansturm beginne sowieso erst ab nächster Woche.
Experten empfehlen, Winterreifen länger drauf zu lassen
Der Merkspruch „von Oktober bis Ostern“ biete aber weiterhin eine gute Orientierung für den richtigen Zeitpunkt des Reifenwechsels. „Damit ist man in den vergangenen Jahren ganz gut gefahren“, findet Reitberger. Auch wenn der Wintereinbruch heuer eine Ausnahme darstelle. Generell sei es daher empfehlenswert, die Winterreifen etwas länger drauf zu lassen. „Wenn der Kunde aber früher einen Reifenwechsel wünscht, führen wir diesen natürlich durch.“ (Franziska Selter)
