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Neue 1200er-Reiseenduro mit V-Twin - Moto Morini X-Cape 1200 für 2023

Erste Fotos von der neuen Moto Morini X-Cape 1200 sind aufgetaucht, und die moderne Reiseenduro mit V-Twin sieht bereits serienreif aus. MOTORRAD erwartet sie für 2023.

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Neue 1200er-Reiseenduro mit V-Twin – Moto Morini X-Cape 1200 für 2023

Nach der Übernahme der italienischen Motorradmarke Moto Morini durch die chinesische Zhongneng Vehicle Group (ZNEN) im Jahr 2018 waren zunächst die komplett neu entwickelten Mittelklasse-Modelle im Gespräch: die Enduro X-Cape 649 und das Naked Bike Seiemezzo (deutsch: “Sechseinhalb”), beide mit 650er-Reihenzweizylindermotor. Nach wie vor hat die Marke Moto Morini einen Firmensitz in Italien, aktuell in Trivolzio.

Moto Morini X-Cape 1200

Im Sommer 2022 tauchten Konstruktionszeichnungen von einer neuen, großen Reiseenduro mit V-Twin auf, die wir Moto Morini zuordnen konnten. Im November 2022, wenige Wochen nach der EICMA, folgten erste inoffizielle Fotos von der Moto Morini X-Cape 1200. Auf diesen Fotos sieht die große Reiseenduro bereits fertig entwickelt und serienreif aus. Ihre Markteinführung ist für 2023 zu erwarten.

Das Kapitel V-Twin schien abgeschlossen

Zuvor schien das Kapitel V-Twin bei Moto Morini eigentlich abgeschlossen, denn der große Zweizylinder wurde nicht über die Abgasnorm Euro 4 hinaus angepasst und homologiert. Bis 2020 war noch das Naked Bike Corsaro 1200 ZZ im Angebot, das mit Euro-4-Abstimmung immer noch auf 139 PS Nennleistung kam.

Comeback des Bialbero Corsa Corta

Ursprünglich waren es 140 PS für den ersten Jahrgang der Corsaro 1200. Das war 2005. Konstruiert worden war das Triebwerk mit dem klangvollen italienischen Namen Bialbero Corsa Corta (deutsch: Kurzhuber mit doppelten obenliegenden Nockenwellen) von Franco Lambertini – der schon in den 1970er-Jahren die legendäre Moto Morini 3 ½ entwickelt hatte. Technische Besonderheit der modernen Konstruktion mit Wasserkühlung und elektronischer Benzineinspritzung ist der unkonventionelle Winkel zwischen den beiden Zylindern: 87 Grad.

Zwischen 120 und 140 PS

Sowohl auf den Konstruktionszeichnungen als auch auf den Fotos ist dieser V-Twin eindeutig zu erkennen. Er bekommt die Zusatzbezeichnung Evo, kurz für Evolution. Ob es für die X-Cape 1200 exakt beim bisherigen Hubraum – 1.187 Kubik – bleibt, oder ob ein paar Kubik hinzukommen, bleibt abzuwarten. Ab 2008 gab es bereits eine Reiseenduro von Moto Morini: die Granpasso 1200. In dieser Konfiguration wurden 118 PS Spitzenleistung genannt, was völlig ausreichend war, aber im Jahr 2023 zu weit unter den inzwischen üblichen Leistungsdaten großer Reiseenduros liegen würde. Egal, in welcher Konfiguration – bisher lief der Bialbero Corsa Corta jedenfalls immer einwandfrei, mechanisch sauber trommelnd und mit sportlicher Drehfreude.

Eine “Africa Twin” von Moto Morini

Nachdem das Design der Granpasso ein sehr mutiges war, wird die X-Cape 1200 offenbar eher normal modern aussehen. Ohne Frontschnabel, eher wie die neue Generation der Honda Africa Twin. Oder eben wie die bereits vorgestellte 650er-Enduro von Moto Morini, die X-Cape 649. Dementsprechend erscheint die Modellbezeichnung X-Cape 1200 so logisch wie konsequent – und sie ist bereits so auf den Fotos zu lesen. Doch mit dem V-Twin hebt die Moto Morini sich vom Reiseenduro-Mainstream ab. Lediglich die Suzuki V-Strom 1050 DE, die KTM 1290 Super Adventure und die Ducati Multistrada 950 sind von den einst so zahlreichen V-Twin-Enduros übrig geblieben. Und dann gibt es da noch den Newcomer aus dem Jahr 2021: die Pan America 1250 von Harley-Davidson.

Fahrwerk und Ausstattung der X-Cape 1200

Um den V-Twin herum sind weitere technische Details der Moto Morini X-Cape 1200 zu erkennen: Brückenrahmen aus Stahlrohren und Aluminium-Komponenten, vorn eine Upside-down-Telegabel mit zwei radial montierten Vierkolben-Bremszangen von Brembo, hinten eine Aluminium-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein samt Umlenkhebeln. Dazu Drahtspeichenräder, vorn mit 19 Zoll (ca. 48 Zentimeter) Durchmesser, hinten 17 Zoll (ca. 43 Zentimeter), bereift mit den Reiseenduro-Standardformaten. Was die Ausstattung angeht: Zumindest ABS wäre Pflicht – die Granpasso hatte damals noch keins. Doch mit der X-Cape 649 hat Moto Morini bereits den aktuellen Stand der Technik vorexerziert. Das gilt ebenso für die LED-Leuchten rundum sowie für das moderne Farbdisplay im Cockpit. Genauere Informationen zur X-Cape 1200 liegen noch nicht vor, doch wahrscheinlich wird sie bald offiziell vorgestellt, für 2023.

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