In der Mittelkonsole lag angeblich der Schlüssel, der 100.000-Euro-Wagen war offen.
„Ist das ihr Wagen?“, fragt die Richterin. „Gewesen!“, antwortet der Zeuge betrübt. Am 22. März musste er sich von seinem 100.000-Euro-Auto verabschieden. An jenem Tag schlenderten die beiden Angeklagten in Wien unter Drogeneinfluss an dem SUV vorbei: „Wir haben das Auto offen gefunden und gesehen, dass der Schlüssel in der Mittelkonsole liegt“, erzählt der 17-jährige Österreicher im Prozess im Wiener Landesgericht. „Nach einer kleinen Fahrt wollten wir es zurückbringen.“
Zum Glück wurden keine Menschen verletzt
Langes Vorstrafenregister, daher Haft
Die schroffe Fahrt wertet Richterin Anna Marchart als Indiz dafür, dass die beiden den Wagen nicht stehlen wollten, was bleibt, ist der unbefugte Gebrauch von Fahrzeugen. „Ich frag nicht großartig nach Sonnenschein“, ist Verteidiger Johannes Fouchs, der seinen jungen Mandanten seit Jahren betreut, im Schlussplädoyer realistisch. Er kennt das lange Vorstrafenregister des Teenagers.
„Ein ganzer Stapel“, seufzt Frau Rat. „Bedingt kommt nicht mehr in Frage“, verurteilt sie das Duo zu 9 bzw. 13 Monaten Haft, sieht aber vom Widerruf früherer Bewährungsstrafen ab. Verteidiger Fouchs ist zufrieden: „Ein Urteil mit Augenmaß.“