Das finnische Bergbau- und Batteriechemieunternehmen Keliber strebt den Abbau von Spodumen aus einer Erzmine und den Aufbau einer benachbarten Lithiumhydroxid-Raffinerie in Finnland an. Die Vorarbeiten für die Errichtung der Raffinerie im Kokkola Industrial Park (KIP) sollen noch dieses Jahr beginnen.
Während der Anlaufphase plant Keliber jedoch, auf zugekauftes Spodumenkonzentrat von externen Lieferanten zurückzugreifen. Hintergrund ist, dass die Konzentratoranlage erst nach der Lithiumhydroxid-Raffinerie fertiggestellt sein wird. „Wir wollen das erste Unternehmen in Europa sein, das mit der Produktion von Lithiumhydroxid aus eigenem Erz beginnt“, betont das Unternehmen.
Die Lithiumhydroxid-Raffinerie selbst wird aus mehreren Gebäuden mit einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern bestehen. Als Raffinerie-Verfahren nennt Keliber eine Technologie auf Basis von Natronlauge. Ziel seien besonders nachhaltige und energiesparende Verarbeitungsprozesse.
Keliber ist eine Tochtergesellschaft von Sibanye-Stillwater, einem multinationalen Bergbau- und Metallkonzern, dessen zweitgrößter Anteilseigner wiederum die Finnish Minerals Group ist. Letztere ist ein staatliches Unternehmen, das im Land seit mehreren Jahren eine Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Batterien entwickelt.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Finnish Minerals Group beispielsweise angekündigt, mit Epsilon Advanced Materials den Bau einer Produktionsanlage für fast 50.000 Tonnen Anodenmaterial pro Jahr im finnischen Vaasa zu prüfen. Eine Machbarkeitsstudie zur Analyse der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit wird in Kürze gestartet. Einen potenziellen Abnehmer gäbe es bereits: Das norwegische Unternehmen Freyr hatte im August 2021 mit der Finnish Minerals Group eine Absichtserklärung für den Bau einer Batteriezellenfabrik in Vaasa unterzeichnet und im Mai 2022 mit den Vorbereitungsarbeiten hierfür begonnen.
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