Das einst mit großen Ambitionen gestartete chinesische E-Auto-Startup Byton geht in die Insolvenz. Das zuständige Gericht in China hat nun ein Insolvenzverfahren gegen Bytons Hauptgeschäftseinheit sowie ein Tochterunternehmen eröffnet.
Trotz der Argumente, dass Byton immer noch Hoffnung auf eine Wiederbelebung habe und für die Massenproduktion bereit sei, sich einer Umstrukturierung der Vermögenswerte unterziehe und der Marktwert deutlich über dem Buchwert liege, entschied das Gericht zugunsten des Insolvenzverfahrens. Es stellte fest, dass die Unternehmen zwar über ein großes Vermögen verfügten, die Rechte und Interessen der Gläubiger jedoch über viele Jahre hinweg nicht geschützt worden seien. Zudem lagen Rechtsmängel vor, die eine wirksame Vollstreckung durch das Gericht unmöglich machten.
Lange Zeit gab es zumindest beim verbleibenden Management die Hoffnung, dass die Reste von Byton übernommen werden und die Fertigung im eigenen Werk in Nanjing wieder anläuft. Byton hatte bereits im Oktober 2019 die Vorserienproduktion des M-Byte gestartet und war auf dem Weg zur Serienproduktion. Spätestens im Zuge der Corona-Pandemie wackelte der Zeitplan, da zugesagte Gelder am Ende nicht flossen. Im Juli 2020 stellte das Unternehmen den Betrieb vorübergehend ein. Die im Januar 2021 verkündete Kooperation mit Foxconn und die damit verbundene Investition galt als Rettungsanker für die Byton-Pläne.
Byton war erstmals 2017 als Marke aufgetaucht und hatte Ende 2018 einen Produktionsbeginn im April 2019 angekündigt, bevor der US- und Europastart 2020 erfolgen sollte. Auf der IAA 2019 in Frankfurt hatte das Unternehmen tatsächlich die Serienversion vorgestellt, für die seinerzeit mehr als 50.000 Vorbestellungen vorlagen.
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