Historischer Sieg für die Gewerkschaft Union Auto Workers (UAW) im US-Südstaat Tennessee: Die Beschäftigten des Volkswagen-Werks in Chattanooga haben sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, sich von der Gewerkschaft vertreten zu lassen.
Es ist das erste Mal, dass die größte US-Autogewerkschaft im gewerkschaftlich kaum organisierten Süden des Landes die Gelegenheit erhält, Beschäftige in einer Fabrik eines ausländischen Autoherstellers zu vertreten. “Volkswagen-Arbeiter haben gerade Geschichte geschrieben”, erklärte UAW im Onlinedienst X. “Man sieht, welches Gehalt, welche Vorteile, welche Rechte UAW-Mitglieder haben und wie das dein Leben verändern kann. Deswegen haben wir mehrheitlich für die Gewerkschaft gestimmt”, wurde ein VW-Mitarbeiter von UAW zitiert.
Präsident Joe Biden bezeichnete die Entscheidung bei VW als den jüngsten Erfolg für die gewerkschaftliche Organisation von Arbeitern in den USA. Sie zeige einmal mehr, “dass die Mittelklasse Amerika aufgebaut hat und die Gewerkschaften die Mittelklasse für aller Arbeiter immer noch auf- und ausbauen”.
Mit dem Erfolge in Tennessee befinde sich der Gewerkschaftskampf im Süden der USA an einem “Wendepunkt”, sagte der Wirtschaftsprofessor und UAW-Kenner Stephen Silvia. Der Süden habe lange auf ein Wirtschaftsmodell mit niedrigen Gehältern und wenig Arbeiterrechten gesetzt. “Jetzt merken die Arbeiter, dass sie den Kürzeren gezogen haben und, wollen einen Wandel.”
Die UAW war im Süden der USA bereits mehrfach daran gescheitert, Beschäftigte in Abstimmungen hinter sich zu vereinen. Auch bei VW in Chattanooga war sie bei zwei vorherigen Anläufen nicht erfolgreich.
Im November setzte sich UAW zum Ziel, weitere 13 Unternehmen mit fast 150.000 Beschäftigten zu vertreten. Die meisten Standorte befinden sich in südlichen Bundesstaaten wie Tennessee. Die nächste wichtige Etappe ist eine Abstimmung bei Mercedes-Benz in Vance im Bundesstaat Alabama. Sie soll Mitte Mai stattfinden.
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