In der EU ist die Zulassung von Neuwagen mit Diesel- und Benzinmotoren ab 2035 verboten. CSU-Chef Markus Söder hält das für einen Fehler, schließlich seien „unsere Automobilhersteller“ führend im Bau von Verbrennern. Vor ein paar Jahren sah er das noch anders.
CSU-Chef Markus Söder hat vor der Europawahl zum wiederholten Mal das geplante Aus für Verbrennermotoren in der EU kritisiert. „Das Verbrenner-Aus für 2035 ist falsch und muss deshalb zurückgenommen werden“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“ (BamS). „Unsere Automobilhersteller sind weltweit führend im Bau von Verbrennermotoren. Es ist daher geradezu widersinnig, eine funktionierende Technologie stillzulegen und künftig anderen Ländern zu überlassen.“
Auch den Wegfall der Kaufprämie für Elektroautos kritisierte Söder. „Statt zu verbieten und kürzen, müssen wir erlauben und fördern. Daher muss der Bund auch wieder die Prämie für Elektroautos einführen.“
Damals hatte er dafür plädiert, dass die Verbrenner durch Wasserstoff- und Hybridtechnik abgelöst werden. Auch 2020 sprach sich Söder noch für ein Verbrenner-Verbot aus. Inzwischen weiß er sich aber bei der Mehrheit der Bürger: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der BamS sind 61 Prozent gegen das Verbrenner-Verbot für neu zugelassene Fahrzeuge ab 2035, dafür sprechen sich 24 Prozent aus.
Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten das Aus für Neuwagen mit Diesel- und Benzinmotoren vor einem Jahr besiegelt. Konkret gilt ab 2035, dass Neuwagen kein Kohlendioxid mehr ausstoßen dürfen, wie es bei der Verbrennung dieser Kraftstoffe entsteht. Ausnahmen werden für die sogenannten E-Fuels erwogen, die die Atmosphäre nicht mit zusätzlichem CO₂ belasten.
Laut BamS wurden im ersten Quartal 2024 in Deutschland 81.337 E-Autos neu zugelassen, dazu 218.912 Hybrid-Autos – 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber wurden 374.819 neue Verbrenner zugelassen, ein Plus von vier Prozent.