Mustang/Charger/Barracuda
V8-Power, verpackt in legendäre Karosserien: Diese drei charakterfesten Bodybuilder ziehen die Blicke auf sich. Ein Vergleich zwischen Dodge Charger R/T, Ford Mustang Fastback GT und Plymouth Barracuda.
Hier mehr dazu lesen: Charger vs. Mustang und Barracuda
Dodge Charger R/T
Einen guten Dodge Charger R/T zu bekommen, ist nicht das Problem – solange man bereit ist, eine Summe zwischen 50.000 und 100.000 Euro für die Version mit dem 440er-Motor hinzublättern. Für die noch begehrtere und wesentlich seltenere Variante mit dem …
… Hemi-V8 werden mittlerweile sogar Preise von mehreren 100.000 Dollar verlangt und auch bezahlt. Doch bereits mit dem 440er-Motor ist der Dodge Charger R/T ein wahres Muscle Car.
Mit 375 PS (276 kW) aus 7,2 Litern Hubraum muss man sich um die Motormechanik keine allzu großen Sorgen machen. Wie gemeinhin üblich, gilt das Augenmerk deshalb möglicherweise ausgeschlagenen Fahrwerkskomponenten sowie Ölverlust an Motor und Getriebe.
Gelegenheit macht bekanntlich nicht nur Diebe, sondern ruft gerade bei begehrten Autos wie dem Charger R/T auch findige bis arglistige Zeitgenöss:innen auf den Plan, die ein Auto mal eben “restaurieren”, um es entsprechend teuer und damit …
… gewinnbringend verkaufen zu können. Da das Thema Rost alleine schon baujahresbedingt allgegenwärtig ist, sollte – insbesondere bei aus USA importierten Fahrzeugen – genau geprüft werden, ob nicht hier und dort nur noch der Spachtel die Fuhre zusammenhält, denn nachfolgende Reparaturen werden immer teuer!
Bei den Ersatzteilen sind gerade hierzulande die einschlägigen Spezialisten für US-Cars gefragt. Gängige Verschleißteile für Motor und Fahrwerk sind ebenso erhältlich wie auch bereits Nachfertigungen nicht mehr lieferbarer Originalteile.
Ford Mustang Fastback GT
Die erste Serie des legendären Ford Mustang wurde von 1964 bis 1966 gebaut. Zunächst entstand das beliebte und erfolgreiche Pony Car als Coupé sowie als Cabriolet, und im Modelljahr 1965 kam mit der Fastback-Variante ein …
… sehr dynamisch gestaltetes Fließheck-Coupé dazu. Der Fastback wird innerhalb der ersten Serie am höchsten gehandelt, was an der für Mustang-Verhältnisse vergleichsweise geringen Produktionszahl liegt.
Die Kontrolle auf Ölundichtigkeiten an Motor und Getriebe gehört zum Standardcheck, ebenso wie beim Differential sowie bei der Servolenkung, die zudem kein zu hohes Spiel aufweisen darf. Beim Hin- und Herrollen auf mögliche Klackergeräusche vom Kreuzgelenk der Kardanwelle achten. Zudem sind die Bremsen zu kontrollieren sowie …
… die Radaufhängungen vorne auf ausgeschlagene Buchsen und Gelenke zu prüfen. Holzimitat, Chromzierrat und gelochte Lenkradspeichen ergeben im Mustang einen feinen Mix aus Sportlichkeit und Luxus.
Vorsicht vor aus den USA importierten “Spachtelbombern”. Unter dem Blech kann hier mitunter böse der Rost blühen, genauso wie auch an Türböden, Türkanten, Stehwänden sowie im Windlauf des Luftkastens. Zu kontrollieren sind auch der Unterboden sowie die …
… Seitentaschen im Kofferraum, wo die braune Pest ebenfalls gerne ihr Unwesen treibt und bleibende Schäden anrichtet. Ebenso sind die Rahmenlängsträger vorne sowie hinten im Bereich der Aufnahmen für die Blattfedern genauer zu inspizieren.
Die Ersatzteilsituation für die frühen Mustangs ist prinzipiell gut, insbesondere existiert ein reichhaltiger Fundus an hochwertigen Optimierungsteilen. Der umfasst sowohl die Fahrwerks- wie auch die Motorentechnik.
Plymouth Barracuda
Da sich die wirkliche Fan-Gemeinde des Plymouth Barracuda zudem erst relativ spät entwickelte, ist das Fahrzeugangebot deutlich geringer als beim Mustang. Beim Barracuda sollte unbedingt auf größtmögliche Originalität geachtet werden, also zum Chassis passende “Matching Numbers” von …
… Motor und Getriebe. Der V8 selbst ist ein robuster Geselle, und so beschränken sich die Kontrollen vor dem Kauf auf mögliche Ölverluste am Antriebsstrang, eine unsaubere Gasannahme wegen eventuell ausgeschlagener Drosselklappen sowie ausgeleierte Fahrwerkskomponenten.
Das Cockpit des Barracuda ist sachlich in Schwarz gehalten und unterstreicht damit den sportlichen Anspruch.
Auch bei einem US-Car der 1970er-Jahre ist der Rost ein oft gesehener Begleiter. Beim Barracuda betreffen die neuralgischen Stellen insbesondere die A-Säulen mit …
… Türscharnieren, den Bereich des Heckfensters, den Kofferraumboden sowie die Radläufe und Türunterkanten. Die runden Rückleuchten berichten vom leider viel zu frühen Ende der Plymouth Barracuda-Modelle.
Aufgrund der Verwandtschaftsgrade zu anderen Modellen von Chrysler, Dodge und Plymouth ist gerade die Ersatzteilversorgung im Bereich der Antriebstechnik über die einschlägigen Spezialist:innen der Szene weitestgehend unproblematisch. Unter dem Schlagwort “Mopar” werden die Ersatzteile von Chrysler vertrieben und umfassen neben Antriebs- und Fahrwerkskomponenten auch andere Bereiche wie Reparaturbleche oder Interieur-Ausstattungen.
Von hinten betrachtet machen alle drei US-Bodybuilder eine gute Figur. Das Barracuda-Heck besticht mit seiner fantastisch klaren Linienführung. Mit seinem brachialen Bigblock und souveränen Fahrleistungen entscheidet der Dodge Charger R/T den Vergleich für sich. Auf Platz zwei folgt der Mustang, der gute Performance bei geringem Gewicht bietet. Leicht abgeschlagen landet der Barracuda auf Rang drei.
