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BVTM auf dem 15. Deutscher Nahverkehrstag: „Taxi ist On-Demand-Verkehr seit 1893“ und „Uber statt U-Bahn?“

Letzte Woche versammelte sich die Nahverkehrsbranche in Koblenz zum jährlichen Deutschen Nahverkehrstag, bei dem der Bundesverband Taxi und Mietwagen das Taxigewerbe in Persona und durch Vorträge zu wichtigen Themen der Branche vertreten konnte.

bvtm auf dem 15. deutscher nahverkehrstag: „taxi ist on-demand-verkehr seit 1893“ und „uber statt u-bahn?“

Geschäftsführer Michael Oppermann hielt eine Präsentation über die Vorteile und Möglichkeiten rund um den On-Demand Verkehr. „50.000 Taxis auf Knopfdruck in den ÖPNV einbinden“ war sein Thema. In seinem sehr gut besuchten Vortrag erklärte er, dass der Aufbau paralleler Flotten für neu angebotene Bedarfsverkehre ineffizient und vor allem unnötig ist. Oppermann:

„Die bisherigen Experimente mit nagelneuen Fahrzeugen im On-Demand-Verkehr waren vor allem für eines gut: Um Geld zu verbrennen.“

Laut Oppermann gibt es das ideale Bedarfsfahrzeug bereits:

„Taxi ist On-Demand Verkehr seit 1893.“

Oppermann untermauerte seine Argumentation mit dem Slogan “Das Taxi macht sich fit” und betonte, dass in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Fortschritte erzielt wurden, um Taxis zukunftsfähig zu machen. Unter anderem erläuterte er das Bahntaxi-Projekt TaBeA und die nun erfolgte Integration und Digitalisierung der deutschlandweiten Taxiflotte. Die umfassende Digitalisierung und der Übergang zur E-Mobilität sind dabei nur zwei Beispiele für den Wandel in der Branche.

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BVTM Präsident Kollar auf dem 15. Deutscher Nahverkehrstag: „Uber statt U-Bahn“

Mit dem provokanten Titel „Neue Gefahren für den Linienverkehr: Uber statt U-Bahn?“ eröffnete Herwig Kollar, Präsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, seinen Vortrag auf dem Deutschen Nahverkehrstag. Der Schwerpunkt seiner Präsentation lag auf den Auswirkungen, die Ride-Hailing-Dienste auf den öffentlichen Verkehr haben.

Zuerst demonstrierte Kollar ausführlich, dass die Geschäftsmodelle von Uber und Co. nur durch sozialen Betrug und die Ausbeutung der Fahrer funktionieren können:

„In diesem Milieu wird kriminell gearbeitet und die Vermittler nehmen Schwarzarbeit in Kauf, weil das zu ihrem Geschäftsmodell gehört!“

Kollar zeigte auch auf, dass dieses Geschäftsmodell nicht nur ein Problem für das Taxigewerbe ist, sondern auch für andere Formen des öffentlichen Verkehrs. Die zahlreich anwesenden Vertreter der Aufgabenträger und der ÖPNV-Unternehmen bekamen so vor Augen geführt, dass Uber auch ihr Problem wird. An Zahlen wurde deutlich: Die Dumpingpreise einiger Anbieter sind so niedrig, dass sie sogar billiger sind als eine einfache Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr wie beispielsweise die U-Bahn in seinem Vortragstitel.

Kollar führte weiter aus, dass Studien zeigen, dass solche Ride-Hailing-Dienste die Menschen nicht vom eigenen Auto wegbringen, sondern die zurückgelegten Straßenkilometer in den Städten sogar erhöhen. Hierzu präsentierte er eine Auswahl internationaler Studien aus Nordamerika, aber auch aus Europa.

Zum Abschluss seines Vortrags stellte Kollar schließlich einige Lösungen für dieses Problem vor, wie etwa Mindestbeförderungsentgelte für Mietwagen, Tarifkorridore und Festpreise für den Taxiverkehr sowie Kontingentierung der Mietwagen-Lizenzen. Er kritisierte die Tatsache, dass die neu geschaffenen Instrumente der PBefG-Novellierung aus 2021 nach nunmehr fast drei Jahren bis auf zwei Ausnahmen nicht von den Kommunen umgesetzt wurden.

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