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Automarkt: Mehr Deutsche wollen Neuwagen kaufen

Die Lage am deutschen Automarkt könnte sich laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft EY etwas bessern. Vor allem das Interesse an Elektroautos scheint zu steigen.

automarkt: mehr deutsche wollen neuwagen kaufen

Automarkt: Mehr Deutsche wollen Neuwagen kaufen

Die Nachfrage nach Neuwagen könnte wieder etwas steigen. Das geht aus einer Umfrage der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY unter 19.000 Menschen in 28 Ländern hervor, davon 1000 in Deutschland. In der Bundesrepublik gaben 28 Prozent der Befragten an, innerhalb der kommenden zwei Jahre ein neues Auto kaufen zu wollen. Das waren fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

E-Autos sind dabei mit 26 Prozent etwas beliebter als im europäischen Durchschnitt (21 Prozent). Ebenfalls etwas mehr potenzielle Käufer finden sich für Dieselautos. Für Hybrid-Fahrzeuge würden sich weniger Menschen entscheiden als in anderen europäischen Ländern.

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Wegen der schlechten Wirtschaftslage halten viele Menschen aktuell ihr Geld zusammen. Teure Autokäufe werden oft verschoben. Der Absatz der weltweit größten Autohersteller sank zuletzt. In Deutschland zeigte sich das auch an den Zulassungszahlen: In den ersten neun Monaten des Jahres wurden dem Branchenverbands VDA zufolge insgesamt 2,12 Millionen Autos neu zugelassen, ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei reinen Stromern sank die Zulassungszahl in dem Zeitraum um 29 Prozent.

Automarkt könnte drehen

Nun gibt es aus Sicht der Autoindustrie offenbar positive Signale – und das in vielen Ländern. Insgesamt gaben 40 Prozent der Befragten in den 28 Ländern an, bis Mitte 2026 einen Neuwagen kaufen zu wollen. Das waren sieben Prozentpunkte mehr als in der Befragung ein Jahr zuvor.

24 Prozent derer, die sich einen neuen Wagen anschaffen wollen, gaben an, voraussichtlich ein E-Fahrzeug zu kaufen. In der Vorjahresumfrage tendierte erst ein Fünftel zum E-Auto. Am beliebtesten sind mit 29 Prozent aber weiterhin Wagen mit Benzinmotor. Für Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge würden sich 33 Prozent der potenziellen Käufer entscheiden, hieß es, für Dieselautos acht Prozent.

Die Befragung zeigt nach Ansicht von EY-Branchen-Beobachter Constantin Gall, dass der Markt bald ins Positive drehen könnte. Vor allem das Interesse an E-Autos sei generell da – auch wenn Käuferinnen und Käufer teils abwarteten, weil immer bessere Elektroautos auf den Markt kämen, mit wachsender Reichweite und kürzeren Ladezeiten.

Autokäufer in Europa könnten Gall zufolge im kommenden Jahr einen Preisrutsch auf breiter Front sehen. Viele Hersteller müssten ihren Absatz von E-Autos deutlich steigern, um Strafzahlungen zu vermeiden. »Das könnte im Laufe des kommenden Jahres zu einer aus Kundensicht positiven Preisentwicklung und höheren Rabatten führen.«

Das würde insbesondere bei potenziellen E-Auto-Käufern in Deutschland gut ankommen: Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt sind sie nämlich nur sehr begrenzt dazu bereit, für ein E-Auto höhere Preise zu zahlen als für ein vergleichbares Verbrennermodell. Bei der Reichweite sind die Ansprüche hingegen recht hoch: Im Durchschnitt erwarten angehende Elektroautofahrer aus Deutschland eine Reichweite von etwa 470 Kilometern. Weltweit erachten die Befragten eine Reichweite von 400 Kilometern als ausreichend.

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