Wie geht das denn?
A45: Sechspuriger Ausbau zwischen Talbrücken Rahmede und Sterbecke
Die Autobahn GmbH verbreitert ein zwei Kilometer langes Teilstück der A45 auf sechs Spuren. Dafür braucht es eigentlich eine UVP. Dennoch ist der Auftrag schon vergeben.
Die A45 wurde als fünfspurige Autobahn genehmigt und gebaut. Zwischen den Talbrücken Sterbecke und Rahmede kommt nun eine Spur dazu.
Bei dem Teilstück handelt es sich um die Strecke zwischen den beiden Talbrücken Sterbecke und Rahmede. Die für beide maroden und inzwischen (teil-)gesprengten Bauwerke vorgesehenen Ersatzneubauten wurden ohne Planfeststellungsbeschluss und Umweltverträglichkeitsprüfung als Fall unwesentlicher Bedeutung nach §74 HVwVfG durch das Fernstraßen-Bundesamt genehmigt. In beiden Fällen sind die Neubauten deutlich breiter als ursprünglich geplant und für sechs Spuren ausgelegt. Anschaulich wird das dahinter stehende Konzept bei der inzwischen fertiggestellten Lennebrücke in Hagen. Dort ist der Platz für eine weitere Spur plus Standstreifen bereits vorhanden. Unter Verkehr sind in Fahrtrichtung Frankfurt aber nur fünf Spuren – drei Spuren in Fahrtrichtung Frankfurt und zwei in Richtung Dortmund.
Auch die Talbrücken Sterbecke und Rahmede sind in den Ursprungsplanungen aus den 1960er-Jahren fünfstreifig, die bisher bekannten Pläne sehen eine Breite für sechs Spuren vor. Auch sie sollen zunächst fünfspurig unter Verkehr genommen werden – und erst, wenn die Genehmigung für den durchgehend sechsspurigen Ausbau vorliegt, um eine Spur erweitert werden. „Die Talbrücke Sterbecke wird bereits für einen späteren sechsspurigen Ausbau dimensioniert“, erklärt Susanne Schlenga, Sprecherin der Autobahn Westfalen, dazu auf Anfrage unserer Zeitung – ebenso wie für den Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede.
„Um extreme Verschwenkungen zu vermeiden, ist ein Ausbau vor und nach dem Bauwerk (Sterbecke, Anmerkung der Redaktion) notwendig. Darüber hinaus müssen hier Zu- und Abfahrten der Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord sowie der vorgelagerten Parkplätze mitberücksichtigt werden“, teilt Sprecherin Susanne Schlenga mit. In die „Anpassungsbereiche“ würden nicht nur die später benötigten Leitungen verlegt, sondern die Bauwerke würden in der kompletten Breite an die Fahrbahn angeschlossen, auch wenn diese Fahrbahn nicht genutzt wird.
Eine weitere Fahrspur wird an der Talbrücke Sterbecke bereits vorbereitet.
Und weiter: „Die neue Breite des Bauwerks muss für die Baustellenverkehrsführung beim Bau des zweiten Teilbauwerks genutzt werden. In dieser Phase führen alle vier Fahrbahnen über ein Teilbauwerk“, erklärt Schlenga. Sie legt Wert auf die Feststellung, dass der sechsspurige Ausbau keine Sechsspurigkeit zur Folge hat. „Die zusätzlichen Spuren vor und hinter der Brücke gehen erst nach dem tatsächlichen sechsspurigen Ausbau, der über ein Planfeststellungsbeschluss genehmigt werden muss, unter Verkehr.“
Den Arbeitsauftrag für den Ersatzneubau der Talbrücke Sterbecke inklusive des zwei Kilometer langen Ausbaus auf sechs Spuren hat eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus dem Bauunternehmen Gebr. Echterhoff GmbH & Co. KG und der Straßen- und Tiefbau GmbH aus Kirchhundem erhalten.