Das schwedische Startup Volta Trucks will Anfang nächsten Jahres mit seinem E-Lkw auf den deutschen Straßen sein. Dabei gibt es das Unternehmen erst seit 2019. Solch ein Tempo ist laut Celina Mittelsten Scheid, Chief of Staff bei Volta Trucks, nur mit einer guten Partnerwahl möglich. Wir haben mit ihr über die nächsten strategischen und operativen Schritte ihres Unternehmens gesprochen.
Bei Null angefangen, überlegte Volta Trucks zunächst, was dem jungen Startup wichtig sei. „Mit derzeitigen Stand der Technik bewegen wir uns vor allem im Stadtverkehr, deshalb ist die Sicherheit wahnsinnig wichtig. Es passieren nach wie vor viele Unfälle, vor allem durch den Toten Winkel. Und genau das wollen wir durch unser Design vermeiden“, erklärt Mittelsten Scheid gegenüber electrive.net-Chefredakteur Peter Schwierz. Ein wichtiges Design-Feature ist daher der Sitz in der Mitte, „was einen sehr breiten Blick über die Straße gibt“. Die 220-Grad Verglasung, die viel niedrigere Sitzposition „auf Augenhöhe mit Radfahrern und Fußgängern und Schiebetüren“, die nicht in den Verkehr öffnen.
Der Volta Zero ist speziell für den innerstädtischen Warenverkehr entwickelt worden. Die Reichweite gibt der Hersteller mit 150 bis 200 Kilometern an. „Wir wollen mit diesem Lkw Anfang nächsten Jahres auf deutschen Straßen sein“, so Mittelsten Scheid. „Der Bedarf ist einfach da. Man merkt das. Die Kunden freuen sich darauf. Die sehen, da passiert endlich etwas auf dem Markt. Und es gibt einfach auch schon viele Fälle, da kann man elektrische Lkw schon sehr gut einsetzen.“ Den Bedarf sieht auch DB Schenker: Der Logistikdienstleister hat bei Volta Trucks knapp 1.500 Elektro-Lkw vorbestellt. Darauf folgte die Bestellung von Petit Forestier von 1.000 Volta-Zero-Fahrzeugen.
Um die Nachfrage zu bedienen, braucht Volta Trucks „sehr starke Partner“. Diese scheinen gefunden. Das schwedische E-Lkw-Startup hatte Steyr Automotive, vormals MAN Truck and Bus Austria, im vergangenen Jahr als Auftragsfertiger für seinen Zero ausgewählt. Die Österreicher wurden seinerzeit „aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrung im Nutzfahrzeugbau, der bestehenden Fertigungsinfrastruktur und der daraus resultierenden schnellen Markteinführung ernannt“ – so der O-Ton von Volta im September 2021. Der US-Fahrzeugzulieferer Meritor wird die E-Antriebe liefern. Als Akku-Lieferant wurde hingegen Proterra ausgewählt.