Ein deutsches Konsortium unter Leitung von Orten Fahrzeugbau entwickelt im Projekt „H2Kit“ ein Brennstoffzellen-basiertes Umrüst-Kit, das Nutzfahrzeuge mit energieintensiven Nebenverbrauchern – beispielsweise Kühltransporter – zu effizienteren Elektrofahrzeugen machen soll.
Die Projektpartner sind sich einig, dass zur Einhaltung der Klimaziele neben der Entwicklung von Neufahrzeugen auch die Um- und Nachrüstung der Bestandsfahrzeuge notwendig ist. „Bei der Umsetzung alternativer Antriebsstrang-Konzepte eine wird auf künftige Serienproduktionen jedoch nur selten berücksichtigt“, vergegenwärtigt der PEM-Lehrstuhl der RWTH Aachen in einer Mitteilung. Auch die Integration von Innovationen für Peripherie-Komponenten werde nicht immer ausreichend betrachtet. Daher die Idee, aus einem Range-Extender-System ein modulares Umrüstungs-Kit zu entwickeln, das sich von sämtlichen Fahrzeugherstellern nutzen lässt und wirtschaftlich realistisch ist.
Um dies zu erreichen, soll das Kit in einem Lkw-Prototypen auf seine Funktionalität und Integrierbarkeit hin überprüft werden, teilt das PEM mit. Abschließend wollen die Forschungspartner ihre Ergebnisse und Erfahrungen allen Interessierten zur Verfügung stellen.
„Eine fahrzeugindividuelle Auslegung und Produktion elektrischer Antriebsstränge ist zu konkurrenzfähigen Preisen bislang nicht möglich“, bekräftigt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Spezielle Anwendungsfälle wie Kühltransporter verlangten durch ihren hohen und wechselnden Energiebedarf eine Maximierung der Batteriekapazität, die wiederum zu einer unverhältnismäßig hohen Fahrzeugmasse und einer geringen Nutzlast führe. „Logistikunternehmen zum Beispiel benötigen aber ein möglichst geringes Fahrzeuggewicht, um die transportable Nutzlast zu maximieren und die Treibstoffkosten gering zu halten“, so Kampker, seines Zeichens auch Miterfinder des Elektro-Transporters Streetscooter.
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