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4 Trends für die neue Camping-Saison: Welche Wohnwagen-Trends kommen 2023?

Der Caravan-Jahrgang 2023 steht in den Startlöchern. Welche Trends erst auf der Messe Düsseldorf und dann im Handel zu sehen sein werden, hat CARAVANING kompakt zusammengefasst.

4 trends für die neue camping-saison: welche wohnwagen-trends kommen 2023?

Licht, Kopfteil, Ambiente, Schlafzimmer, Caravan, Einzelbetten

Lange genug hat man dem Caravan im Allgemeinen Spießigkeit vorgeworfen. Doch wenn fürs Modelljahr 2023 die ersten Neuwagen an die Händlerschaft ausgeliefert werden, wird diesem Vorurteil ein weiterer Hektar Nährboden entzogen sein.

Frische Farben, neue Basis

Selbst Traditionalist Fendt weicht mit seiner neuen Modellreihe Apero weiter denn je von bisherigen Pfaden ab. Die neuen, von internationalen Möbeltrends inspirierten Farbwelten wären ohne die passende Lichtstimmung nur halb so schön. Und so investieren die Hersteller auch in die Inszenierung ihrer Caravans – und zwar innen wie außen.

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Und das alles steht auf einer breiteren Basis als bisher: Neben Alko stößt Knott nun mit Komplettchassis weiter in die Branche vor. Aber Eigenkonstruktionen der Caravanhersteller finden sich in immer größerer Zahl. Wir sind ziemlich sicher, dass der Trend zum “Selbermachen” in Zeiten stetig steigender Einkaufspreise für Zulieferprodukte ein Trend der kommenden Jahre sein wird.

Auch der Umweltgedanke ist präsenter denn je. Etliche Hersteller schwenken um auf Textilien, die aus recycelten PET-Flaschen gewonnen werden, kombinieren diese mit Naturfasern.

Bei der Bordtechnik sind die Kompressorkühlschränke auf einem Vormärschchen. Spannend daran ist, dass vor allem die Erwin Hymer Group die günstigen Einsteigerbaureihen ihrer Marken Bürstner, Dethleffs und LMC mit den leistungsstarken Geräten ausrüstet.

Der Caravan-Jahrgang 2023 ist vielfältiger denn je. CARAVANING zeigt vier Trends.

1. Lofts auf Rädern

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Der elegante Stil edler Lofts im eigenen Caravan? Das verspricht der Trend des Modelljahres 2023 zu werden. CARAVANING zeigt, wie sich die Interieurs verschiedener Marken und Modelle entwickeln.

Adria

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Der slowenische Wohnwagenhersteller präsentierte 2022 den neuen, rundum aufgefrischten Altea. “Designed for a lighter, brighter living” – so lautet das Motto der Baureihe. Leichter und heller soll er also auch im Innenraum sein, dafür sorgen helle, quergemaserte Holzdekore. Tische und andere Flächen sind weiß, im Kontrast zu ihnen stehen die Polster der Sitzgruppe und die Bezüge der Kissen.

Diese sind gut aufeinander abgestimmt und in drei Varianten erhältlich. Die Farbkombination Bluebell operiert mit gletscherblauem Polster und zwei Brauntönen als Kissen. Das Design Amber setzt auf Bernstein, Weiß und Grün. Die dunkelste Farbkombination ist Selena, in ihr sind Anthrazit, dunkles Rot und schwarz-weiße Karos zu finden. Bei jedem Design finden sich die Farben auch in den Wandverkleidungen wieder.

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CARAVANING zeigt hier alles über die Baureihe Adria Altea und hat im ersten Test des Adria Altea 502 UL festgestellt, dass der Wohnwagen seinen Preis wert ist.

Dethleffs

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Farbenfroh geht Dethleffs ins Modelljahr 2023. Mit zwei neuen Wohnwelten, wie man die Farbkombinationen von Polstern in Isny gerne nennt, namentlich Kappan und Timor, werden im C’Joy stilvolle Akzente gesetzt. Kappan ist mit Grau und Beige zurückhaltender, Timor zeigt sich prägnant in Türkis und Anthrazit. Es gibt, passend dazu, ein helleres, moderneres Holzimitat, das den Namen Tindari Bora trägt. Das neue Dekor mit quer verlaufender Maserung soll laut Dethleffs sowohl das Raumgefühl verbessern als auch für ein “behaglicheres Wohnambiente” sorgen.

Hier gibt’s den ausführlichen Test des Dethleffs C’Joy 480 FSH.

Fendt

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Der bayerische Hersteller geht ebenfalls mit neuen Stoffdesigns ins Modelljahr 2023. Die komplett neue Einsteigerbaureihe Apero kommt mit einem dreifarbigen Möbeldekor und zwei wählbaren Stoffvarianten. Die Baureihe Bianco bekam dieses Jahr ebenfalls eine neue Stoffvariante, die den klangvollen Namen Alicante trägt. Auch der Tendenza hat ein neues, dunkles Möbeldekor, das Noce Marche heißt – gepaart mit helleren Stoffen namens Cannes und Studio-Line Vivara. Die Luxusbaureihe Diamant kommt auch mit einer neuen Textilvariante um die Ecke, die Faro heißt.

Der neuen Fendt Apero 495 SG im CARAVANING-Test konnte sich schon beweisen. Das Fazit lautet: “Aufbau und Mobiliar sind akkurat und präzise gefertigt.”

Hobby

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Auch bei Hobby geht es farbenfroh und gleichzeitig elegant zu – ein bewusstes Bestreben, wie der Geschäftsführer Bernd Löher bekräftigt hatte. “Die Leute möchten in ihrem mobilen Eigenheim genauso stilvoll eingerichtet sein wie zu Hause.” So hat das anthrazitfarbene Möbeldekor vom Hobby Excellent Edition in alle Excellent-Modelle Einzug gehalten. In der Maxia-Baureihe wird weiterhin auf skandinavische Hygge gesetzt, während in der Baureihe Prestige ein neues, graues Polsterdesign zu finden ist.

Mehr über den Hobby Maxia UL 585 lesen Sie hier.

Knaus und Tabbert

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…sind in Sachen Interieur auch auf dem Weg hin zu mehr Farbe und weniger Einheitsholz. Mit dominantem Anthrazit und kontrastierendem hellem Holzimitat schafft die Marke mit dem Schwalbenpaar im neuen Knaus Azur eine moderne, aber gemütliche Atmosphäre.

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Ähnlich starke Kontraste weist der neue Tabbert Pantiga auf, wobei hier mit hellem Holz und schlichtem Weiß operiert wird. Zielsetzung der Entwickler? “Das Interieur soll mehr an einen einladenden, modernen Loft erinnern als an einen Wohnwagen.” CARAVANING hat bereits den Tabbert Pantiga 390 WD im Test gehabt und unser Tester stellte fest: “So gut wie im Pantiga habe ich selten in einem Caravan geschlafen”.

LMC

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Ein Design-Update erhielt dieses Jahr auch der Style von LMC. Der Boden kommt in Betonoptik daher, das helle Eichendekor wird von Salbeigrün und grau-weißen Akzenten verziert. Die Form der Möbel wurde dem skandinavischen Look entsprechend geändert. “Wir haben das Design konsequent geradliniger und damit zeitgemäßer gestaltet”, sagt Bodo Diller, Markenverantwortlicher von LMC. Chromleisten und verchromte Griffe gehören in der Baureihe Style nun endgültig der Vergangenheit an.

Trigano

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Dem Trend hin zu weniger Chrom und mehr Farben schließt sich auch die französische Wohnwagenmarke Caravelair an. Auch in Tournon-sur-Rhône setzt man dieses Jahr auf Kontrast: helles Holzdekor gespickt mit Anthrazit und Weiß. Beim Konzernbruder Sterckeman sieht es gleich aus, obwohl hier manche Baureihen noch mit traditionellen Chromgriffen ausgeliefert werden – nicht so beim Sterckeman Starlett Graphite. Doch der Trend ist nicht zu brechen. Waren noch vor zehn oder 20 Jahren die dunklen Holztöne das A und O des Caravanbaus, so fungieren dem rollenden Heim im Modelljahr 2023 die Designerlofts der modernen Hochhäuser als Beispiel. Wohin die Reise in den nächsten Jahren noch geht? Hoffentlich nicht zurück zum Gelsenkirchener Barock.

Hier erfahren Sie mehr über den neuen Caravelair Antares 455.

Kabe

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Es wäre ein Unding, den schwedischen Caravanbauer Kabe zu vergessen – zumal Skandinavien die Heimat der beliebten Stilrichtung Hygge ist. Vier Polster- und drei Lederdesigns bieten die Schweden 2023 an. Neu ist dabei die Variante Austin, die hellgraue Polster mit dem hellbraunen Holzdekor und der dunklen Arbeitsplatte kombiniert. Die Atmosphäre der Kabe-Wohnwagen für das neue Modelljahr wirkt gesetzt, aber keinesfalls angestaubt – hier erfahren Sie mehr über die Kabe-Neuheiten 2023 bei Estate, Royal und Imperial.

2. Chassis-Vielfalt

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Die Weichen zu mehr Unabhängigkeit hat Hobby schon 1973 gestellt. Damals gründete Hobby-Eigner Harald Striewski die Rendsburger Feuerverzinkerei, die bis heute die Längsträger und Deichseln für alle Caravans der Marke fertigt. Achsen, Bremsen und alle dafür notwendigen Komponenten kauft Hobby bei Knott ein. 2023 stößt Knott noch weiter in die Branche vor.

Viele Caravanhersteller wollen sich unabhängiger machen von Alko, die sich 2017 mit der Übernahme von BPW zum Quasi-Monopolisten aufgeschwungen haben. Von der Zwei- oder Mehrlieferanten-Strategie versprechen sie sich größeren Einfluss auf die Preisentwicklung sowie mehr Versorgungssicherheit im Falle von Lieferengpässen. So rollen zur Saison 2023 die günstigsten Baureihen von Bürstner, Dethleffs und LMC (Premio Life, C´Joy und Sassino) sowie der Eriba Touring auf Komplettfahrwerken von Knott – 2022 schon hat Kabe die Modellreihe Estate von Alko auf Knott umgestellt. Adria kauft Einachs-Chassis bei Alko, Doppelachs-Aggregate bei Knott zu.

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Dem Hobby-Beispiel folgt jetzt auch die Knaus Tabbert AG: Der Knaus Azur mit Fibre-Frame, der Tabbert Pantiga sowie die Weinsberg-Modelle Caracito und Caraone basieren auf einem selbst entwickelten und im Auftrag produzierten Leichtbau-Fahrwerk namens Dyonic. Auch hier werden Achsen, Bremsen und Schlingerdämpfer von Knott geliefert. Ein Novum beim Knaus Azur: Hier kommen sogar eigene Kurbelstützen aus Kunststoff zum Einsatz. Technisch sind Alko und Knott auf Augenhöhe: Selbstnachstellende Bremsen gibt es hier wie dort.

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Dasselbe gilt für Schlingerdämpfer sowie elektronische Stabilisierungssysteme (Alko Trailer Control, ATC und Knott ETS Plus). Beide Hersteller setzen auf Gummifederungen. Häufiger zum Einsatz kommt 2023 aber auch das Leichtbau-Chassis Alko Vario X. Nach dem Adria Adora setzt auch der neue Altea auf das “gelöcherte” Chassis, das bis zu 30 Kilogramm Gewicht spart.

3. Lichtgestaltung

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Die ausgefallensten Lichtinstallationen finden sich auch 2023 überwiegend in kleinen Sonderbaureihen wie dem LMC Tandero oder den Tabbert Pantiga. Aber auch bei den etablierteren Baureihen tut sich etwas: So lässt sich das Ambientelicht in immer kleineren Klassen ordern, wenn es nicht bereits den Sprung in ein Pflichtpaket oder die Serienausstattung geschafft hat. In Summe findet sich 2023 auch immer mehr direkte Ambientebeleuchtung in den Fahrzeugen.

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Sauber eingelassen und dimmbar, verstecken sich die Lichtleiter nicht länger hinter Möbelkanten und ermöglichen damit sogar dynamische Lichtsignaturen wie im neuen Knaus Azur. Im Außenbereich sorgen Lichtsignaturen derweil für den Wiedererkennungswert einer Marke.

Ein gutes Beispiel liefert Fendt, denn 2023 kommen alle Baureihen im neuen Familiendesign, das besonders durch seine bogenförmigen LED-Rückleuchten mit ‚Glowing-Surface-Effekt’ auffällt. Weiterhin bekommt nach Knaus Deseo und Adria Alpina jetzt auch der neue Knaus Azur eine Konturbeleuchtung. Ein Dämpfer für das mehrschichtige Wohlfühllicht ist bei einigen Herstellern die komplexe Steuerung, die noch nicht allen intuitiv genug gelingt.

4. Kompressorkühlschränke

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Bisher waren Kompressorkühlschränke ein Privileg der gehobeneren Klasse. 2023 gibt es sie auch in Einsteiger- und Mittelklasse-Caravans. Fendt und Hobby offerieren für ihre Tandemachser-Flaggschiffe Diamant und Maxia Kompressorkühlschränke. Kabe lässt seinen Kunden bei vielen Modellen die Wahl.

Neu im Jahr 2023 ist, dass sich auch im günstigen Einstiegssegment etwas bewegt. Im Fall der Kompressorkühlschränke ist der Auslöser eine Konzernentscheidung der Erwin Hymer Group. Parallel zum Wechsel des Chassisherstellers ist die zweite Neuerung bei den günstigen Baureihen von Bürstner, Dethleffs und LMC (Premio Life, C´Joy und Sassino) die Umstellung von Absorber- auf 132-Liter-Slim-Tower-Kompressorgeräte.

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Schon länger mit Kompressorkühlschränken unterwegs sind die Einsteigermodelle der Marken Caravelair und Sterckeman. Beide sind im französischen Trigano-Firmenverbund beheimatet, nutzen Kompressorkühlschränke aus eigener Produktion. Eine Besonderheit markiert dabei die große 150-Liter-Kühlschublade, die in diversen Modellen zum Einsatz kommt. Ihr größter Nachteil: Sie kostet viel Platz im Küchenunterschrank.

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Generell haben Kompressorkühlschränke aber einen essenziellen Vorteil gegenüber Absorbergeräten: Sie kühlen effizienter und unabhängig von der Außentemperatur. Dafür muss man ihr lauteres Betriebsgeräusch in Kauf nehmen, das während der Kühlintervalle hörbar ist, und akzeptieren, dass sie nicht ohne Stromquelle funktionieren.

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Nur am Rande: Dass die Kompressor-Kühlschränke an Beliebtheit gewinnen, haben wir von CARAVANING übrigens schon bei den Wohnwagen-Trends 2021 vorausgesagt.

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