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Wie viel ein ABS beim E-Bike wirklich bringt

wie viel ein abs beim e-bike wirklich bringt

Bild: Halfpoint/stock.adobe.com

Ein Antiblockiersystem (ABS) verhindert, dass die Räder beim Bremsvorgang blockieren. Beim Auto ist dieses System schon lange etabliert und kommt seit einiger Zeit auch bei Motorrädern zum Einsatz. Letzteres ist auch die Basis für das von Bosch entwickelte ABS für E-Bikes und Pedelecs. Mittlerweile wurde die zweite Generation dieses Systems vorgestellt, der ÖAMTC hat dessen Leistungsfähigkeit auf den Prüfstand gestellt. Getestet wurde mit einem E-Mountainbike und einem E-Trekking-Rad, jeweils auf Schotter und Asphalt mit unterschiedlicher Griffigkeit und unterschiedlichen Modus-Einstellungen des ABS.

“Grundsätzlich zeigt sich das aktuelle ABS von Bosch gegenüber der Vorgängerversion stark verbessert, was Ansprechverhalten und Präzision betrifft”, fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl zusammen. “Zusätzlich ist das neue System leichter, kompakter und kann an verschiedene E-Bike-Typen angepasst werden.”

Vollbremsungen entschärft

Das Wichtigste ist aber, dass die Tests in allen untersuchten Konstellationen einen Sicherheitsgewinn ergaben: Egal, ob auf Schotter oder Asphalt, auf ebener Strecke oder im Gefälle – blockierende Räder oder gar Überschläge waren nicht zu verzeichnen. “Nur mit nassen Bremsen wurde beim E-Mountainbike mit aktiviertem ABS ein längerer Bremsweg festgestellt als ohne das System. Das wurde dem Hersteller auch so mitgeteilt”, hält der Experte des Mobilitätsclubs fest.

Das Fazit: “Unsere Untersuchung zeigt deutlich, wie wichtig das ABS gerade für E-Bikes ist. Die mit elektrischer Unterstützung möglichen Geschwindigkeiten, aber auch Gewicht und Bremswirkung sind deutlich höher als bei herkömmlichen Fahrrädern – entsprechend groß ist die Verletzungsgefahr. Das auch, weil Schutzkleidung im Gegensatz zum Motorrad kaum etabliert bzw. nicht vorgeschrieben ist.”

Was beim entspannten Fahren meist kein Problem ist, kann in Notsituationen lebensbedrohlich werden: Ist man zu vorsichtig, reicht die Bremswirkung nicht aus, um rechtzeitig zum Stillstand zu kommen – bremst man voll, läuft man Gefahr, die Kontrolle zu verlieren oder sich gar zu überschlagen. Das ABS kann beides verhindern. “Auf Schutzkleidung, speziell einen Helm, sollte man freilich dennoch nicht verzichten”, stellt Kerbl klar.

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