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Wie Charles Leclerc seinen Unfall im Sprint-Shootout erklärt

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Wie Charles Leclerc seinen Unfall im Sprint-Shootout erklärt

Charles Leclerc hat den ersten Startplatz beim Sprintrennen der Formel 1 in Baku, er hat aber auch einen beschädigten Ferrari SF-23. Denn Leclerc ist bei seinem zweiten Versuch im abschließenden Segment des Sprint-Shootouts in Kurve 5 abgeflogen und hat sich die Frontpartie des Fahrzeugs demoliert.

Wie es dazu gekommen ist? Leclerc erklärt bei ‘Sky’ England: “Ich habe versucht, auf der Innenseite in Kurve 5 die Strecke etwas besser auszunutzen. Aus irgendwelchen Gründen war die Strecke dort aber nicht so sauber wie am Freitag. Es lag viel Staub auf der Fahrbahn. Und weil ich zu großzügig war mit meiner Linie und die Hinterreifen überhitzten, war es ein bisschen zu viel.”

Er habe das Auto außer Kontrolle verloren und sei in die Banden eingeschlagen. “Denn wenn du erst mal ins Rutschen kommst, kannst du das Auto nicht mehr abbremsen”, erklärt Leclerc.

Warum Leclerc möglichst frontal einschlagen wollte

“Ich hatte nur noch im Kopf, die Wand so gerade wie möglich zu treffen, damit das Heck des Fahrzeugs nicht beschädigt wird. Denn wir wissen ja, wie lange es braucht, um einen solchen Schaden zu reparieren.” Ihm sei allerdings von Anfang an klar gewesen, dass es bei seinem Ausrutscher “keinen Ausweg mehr” geben würde.

Den Zwischenfall an sich schiebt Leclerc auch auf die Pirelli-Reifen in Aserbaidschan. Dort stellt der Reifenlieferant der Formel 1 die weichsten Mischungen aus seinem Sortiment bereit.

Leclerc meint: “Der Soft-Reifen war ein bisschen schwierig zu händeln. Denn wir hatten diese Reifen seit dem Freitag nicht mehr verwendet. Das ist nicht allzu lange her, aber die Bedingungen sind jetzt ganz anders. Deshalb haben sich die Reifen auch ganz anders verhalten.”

Was den Soft-Reifen im Sprint-Shootout schwierig machte

Der Unterschied: Im Qualifying am Freitagabend fuhren die Autos bei 20 Grad Celsius Lufttemperatur und bei zum Schluss 29 Grad Asphalttemperatur bei untergehender Sonne. Der Sprint-Shootout am Samstag wiederum erfolgte bei strahlendem Sonnenschein und über 35 Grad auf dem Asphalt.

Das habe die Soft-Reifen in Baku zusätzlich strapaziert, sagt Leclerc. “Bei mir haben die Hinterreifen überhitzt, als ich auf der zweiten [fliegenden] Runde war. Ich versuchte noch, etwas Druck zu machen, um mich zu steigern, nachdem ich mir einen Rückstand eingehandelt hatte. Dann verlor ich aber in Kurve 5 das Auto. Unterm Strich aber hat das keine Folgen für das Qualifying.”

Sein Ferrari SF-23 sei auch “gar nicht so sehr beschädigt”, meint Leclerc. “Ich brauche einen neuen Frontflügel. Ansonsten werden wir natürlich alles überprüfen, damit es vor dem Start keine Probleme gibt. Es war aber kein zu heftiger Crash.”

Leclercs Abflug behindert Ferrari-Teamkollege Sainz

Folgen hatte der Abflug für Ferrari aber trotzdem: Leclercs Teamkollege Carlos Sainz befand sich hinter dem Schwesterauto auf der Strecke und musst abbremsen, als er zur Unfallstelle kam. “Schade natürlich, falls er sich verbessert hätte”, sagt Leclerc. Er habe seinen Stallgefährten sicherlich nicht behindern wollen – Sainz belegte nur Platz fünf.

Leclercs Fazit: “Es geht hier nur um das Risikomanagement. Bisher war es ein sauberes Wochenende, abgesehen von dem Unfall gerade. Aber sowas passiert bei überhitzenden Reifen. Ich habe eben etwas probiert, was etwas zu viel war. Für das Rennen weiß ich, wo das Limit ist. Ich hoffe, ich komme möglichst nahe an dieses Limit ran, ohne darüber hinauszugehen.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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