Besuch im Morlatpark
„Stärkstes US-Car-Treffen aller Zeiten“: Ami-Schlitten locken tausende Besucher nach Tölz
US-Car Treffen mit Cadillac von Kurt Michalek aus Bichl.
Amerikanische Autos mit Kultstatus: Nach coronabedingten Einschränkungen fand das US-Car-Treffen zum ersten Mal seit 2019 in gewohnter Größe statt. Wer seinen aufpolierten Wagen präsentieren wollte, musste früh da sein.
Oldtimer, die man sonst nur aus Filmen kennt, kommen nach Bad Tölz
„Dieses Treffen ist für mich jedes Jahr ein fester Termin im Kalender“, sagt Kurt Michalek aus Bichl. Mit seinen zwei „Cadillac Deville“, Baujahr 1959, in Blau und Rot ist er ein wahrer Blickfang. Vor acht Jahren hat sich der Rentner seinen Traum erfüllt. Einen roten Cadillac. Vier Jahre später gesellte sich das gleiche Modell in blau dazu. „Ich war schon immer ein totaler Autonarr“, gesteht er lachend und schaut liebevoll zu seinen auf Hochglanz polierten Babys rüber. „Den Roten habe ich aus Washington. Ich habe ihn auf E-Bay gefunden, und ein Bekannter hat mir geholfen, ihn nach Deutschland zu importieren“, erklärt der Bichler. Drei Monate habe es gedauert, bis das knapp 50 000 Euro teure Auto im Loisachtal ankam. Die US-Schlitten nutzt er nur zu seinem Privatvergnügen. „Ich bin auf vielen Treffen, und sonst kommen sie zu besonderen Anlässen aus der Garage.“ Für Filmproduktionen oder Hochzeiten verleiht Michalek seine Autos nicht.
Nicht nur bei Filmproduktionen ein beliebtes Motiv: Der Pink Cadillac wurde von vielen Besuchern abgelichtet.
Ein paar Meter weiter sitzt Franz Scharf in einem Campingstuhl vor seiner Corvette aus dem Baujahr 1982. Er nutzt den Oldtimer nicht nur für spezielle Anlässe und Ausstellungen, sondern auch als Alltagsauto. „Der Wagen ist noch komplett analog und hat nichts Digitales drin verbaut“, berichtet er stolz. Knapp 100 000 Kilometer stehen auf dem Tacho. „Je nach dem, wie ich ihn fahre, verbraucht er zwischen 11 und 14 Litern. Aber bei 14 Litern muss ich ihm schon beinahe wehtun“, meint der Münchner mit einem Schmunzeln. Seit er sich für den seltenen Wagen entschieden habe, habe es noch mal zweieinhalb Jahre gedauert, bis er genau dieses Modell bei einem Oldtimerhändler in Ulm gefunden hatte. Mehr Zeit als in ein herkömmlichen Pkw stecke er nicht in seinen Sammlerauto. „Einmal im Jahr steht halt ein Ölwechsel an“, scherzt er.
Hotrods aus dem Jahr 1933
Kamen mit ihren 90 Jahre alten Hotrods angefahren: Olly Haitzer und Christian Müller sind eingefleischte Schrauber.
Ein echter Liebhaber-Wagen ist auch die 1982 gebaute Corvette C3 von Franz Scharf.
So bunt und facettenreich wie die Autos ist auch das Drumherum bei dem Festival im Amerika-Style. Tausende Besucher und Familien schlängeln sich durch die Händlermeile mit Schmuck, Lederwaren und allerlei Essensständen. Beim Bullriding kann man seine Ausdauer beweisen, und Kinder springen auf der Hüpfburg um die Wette.
Tausende Besucher lockte bei schönstem Wetter und Sonnenschein das amerikanische Festival nach Tölz.
Keine Schlägerei und viele friedliche Besucher
Peter Frech zieht am Montagnachmittag eine erste grobe Bilanz: „Es war sicher das stärkste US-Car-Treffen aller Zeiten“, meint er hochzufrieden. „Es war so gut besucht, dass wir leider am Sonntag auch ein paar Oldtimer abweisen mussten. Der Platz war schon am Vormittag brechend voll.“ Erfreulich sei, dass es keine Zwischenfälle zu verzeichnen gab: „Bisher kam es zu keiner Schlägerei. Alle sind friedlich, kommunikativ und einfach gut drauf.“
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