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Sind das noch Einsteiger-Marken? - Wohnmobil-Preise steigen in ungeahnte Höhen

sind das noch einsteiger-marken? - wohnmobil-preise steigen in ungeahnte höhen

Der Forster 745 QB war ein 7,45 Meter langer Grundriss mit Queensbett im Heck. 2023 gibt es nur noch den Grundriss 745 EB, der, bis auf die Einzelbetten im Heck, baugleich ist.

“Die Preise steigen” eine oft gehörte und gelesene Aussage in den letzten Monaten. Das betrifft nicht nur Lebensmittel, Strom, Gas und Co., sondern natürlich auch weitere Waren. Wohnmobile sind da keine Ausnahme.

Über Preissteigerungen haben wir schon Ende 2021 berichtet. 2022 kamen noch weitere Gründe für gestiegene Preise dazu, wie der Ukraine-Krieg, die damit verbundenen Lieferengpässe und gestiegene Gas-Preise. Doch: Einige Fahrzeuge kosten 2023 bis zu 10.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Wie viel teurer werden Reisemobile 2023?

Natürlich lassen sich die höheren Preise bei Campingfahrzeugen bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Steigen die Produktionskosten, müssen Hersteller den Warenpreis anpassen. Doch bei einigen Fahrzeugen muss man beim Wohnmobil-Kauf noch tiefer in die Tasche greifen als bei der Konkurrenz. Vor allem bei einigen sogenannten “Einsteiger-Marken” muss man sich fragen: Sind das noch Einsteiger?

Insgesamt verschieben sich die Dimensionen nach oben. So hat promobil in der aktuellen Leserwahl-Umfrage zu den beliebtesten Reisemobilen die Preise bei der Kategorie der Teilintegrierten hochgesetzt. Der Break-Even zwischen preiswerten und teuren T-Modelle liegt hier aktuell bei 70.000 Euro. Hier können Sie an der Zufriedenheits-Studie teilnehmen.

Wir haben einmal die Preise der Saison 2022 mit denen der kommenden Saison 2023 von beliebten Modellen beliebter Einsteiger-Marken verglichen. Sortiert sind die Marken vom teuersten bis zum Hersteller mit dem besten Preis-Leistungs-Angebot.

Forster

Bei Forster wird die Preissteigerung besonders deutlich. Konnte man bei Markteinführung 2013 bei den Teilintegrierten-Modellen für unter 40.000 Euro noch von günstigen Einsteiger-Wohnmobilen sprechen, kann man die Marke aktuell kaum noch mit diesen Stichworten in Verbindung bringen: Den kleinsten Teilintegrierten Forster T 599 HB gibt es im Modelljahr 2023 ab 61.600 Euro. Dass die sechs vorne ein gewaltiger Sprung nach oben ist, zeigt der Vergleich mit anderen Marken weiter unten. Ganz deutlich wird der krasse Preisanstieg bei einem Vergleich mit dem vergangenen Jahr.

2021 hat promobil den aktuellsten Teilintegrierten von Forster T 745 QB getestet. Damals kostete der Queensbetten-Grundriss noch 56.440 Euro im Grundpreis. Ein Jahr später kostetet ein vergleichbares Modell, der Forster T 745 EB (Der T 745 QB ist nicht mehr im Programm), schon ab 66.000 Euro. Das sind also knapp 10.000 mehr im Vergleich zum vergangenen Jahr. Das einzige, das KäuferInnen obendrauf bekommen, sind 20 PS beim Motor, da der Ducato nur noch ab 140 PS angeboten wird. Ansonsten sind die Forster-Modelle in der Baseline schon ziemlich praxistauglich ausgestattet. Wer es komfortabler mag, muss für weitere Pakete nochmal mehr hinblättern.

Forster T 745 QB/ T 745 EB

Preis 2021: 56.440 Euro

Preis 2022: 66.000 Euro

Preissteigerung: 9.560 Euro

Sunlight

Sunlight ist eine Tochtermarke der Erwin-Hymer-Gruppe und im Günstigsegment angesiedelt. Als Kontra zu billigen Importen werden die Sunlight-Mobile aus Service- und Qualitätsgründen in einem eigenen Werk in Deutschland gefertigt. Die Wohnmobile von Sunlight sind einfach aber gut ausgestattet, hier gibt es nicht viele Extras.

2022 sind auch bei dieser Marke die Preise deutlich angestiegen. Hat der Teilintegrierte T 68 für bis zu vier Personen 2021 noch 50.999 Euro gekostet, kostet er 2022 ab 63.199 Euro. Auch die Sunlight sind serienmäßig gut ausgestattet mit: Tempomat, Fahrerhaus-Klimaanlage, Airbags, beheizten Außenspiegeln, drehbaren Fahrersitzen, zwei Isofix-Plätzen und noch einigem mehr. Im Gegnsatz zur Konkurrenz weiter unten ist hier kein Zusatz-Paket zwingend notwenig.

Trotz der guten Serienausstattung bietet auch Sunlight Sondermodelle mit besonders viel Ausstattung an. Die Adventure Edition enthält zusätzliche Ausstattung wie unter anderem Chassisfarbe in Schwarz, Stoßfänger lackiert, Paket All-In-One-Black mit Markise, Fahrradträger, Flachbild TV und Halterung und Teleco Flatsat Classic 65, 90-Liter-Dieseltank, 156-Liter-Kühlschrank usw. 2021 musste man für den Sunlight T 68 Adventure Edition mit 120 PS Ducato-Motor noch 59.199 Euro hinblättern. 2022 kostet er mit der 140 PS Version des Ducatos happige 73.798 Euro. Der Kühlschrank ist darüber hinaus von 167 auf 156 Liter geschrumpft.

Sunlight T 68

Preis 2021: 50.499 Euro

Preis 2022: 63.199 Euro

Preissteigerung: 12.700 Euro

Sun Living

Teilintegrierte, die ebenfalls auf einem Fiat Ducato basieren, findet man bei Sun Living. Den kleinsten Teilintegrierten Sunliving S 65 SL mit einer Länge von 6,71 Metern gibt es ab 56.699 Euro. 2021 kostete er noch 48.499 Euro.

Das etwas größere Modell Sunliving S 70 SL, in dem auch noch ein Hubbett unterkommt, kostet 62.299 Euro. Vergangenes Jahr war das Angebot mit einem Grundpreis von 51.399 Euro noch deutlich attraktiver.

Als Kundenlockmittel bietet Sun Living mit der X-Tra Edition noch ein gut ausgestattetes Wohnmobil auf Basis des Citroën Jumper an. Zur Grundausstattung gehört dann unter anderem: die Berganfahrhilfe “Traction+”, ein Rückfahrwarner, ein Panorama-Dachfenster, eine Faltverdunkelung fürs Fahrerhaus, Fliegenschutz an der Aufbautür, eine Kaltschaummatratze in den Betten und noch einiges mehr. Laut Sun Living kann man so bis 6.106 Euro sparen. Den Sun Living S70 SL X-Tra gibt es ab 59.599 Euro.

Sun Living 70 SL

Preis 2021: 51.399 Euro

Preis: 2022: 62.299 Euro

Preissteigerung: 10.900 Euro

Sun Living 70 SL X-Tra

Preis 2021: 50.799 Euro

Preis 2022: 59.599 Euro

Preissteigerung: 8.800 Euro

Ahorn Camp

Wer ein Wohnmobil zum 2021er-Grundpreis von Forster sucht, kann bei Ahorn Camp fündig werden. Dort kostet etwa der 7,48 Meter lange Teilintegrierte Ahorn Camp Canada TQ aktuell ab 56.700 Euro. Allerdings gab es auch hier einen großen Sprung von 47.900 Euro aus dem Jahr 2021. Für das Hubbett kommt nochmal ein Aufpreis hinzu.

Der günstigere Preis stammt sicherlich auch vom Basisfahrzeug. Ahorn Camp setzt auf den Renault Master als Basis statt auf den Fiat Ducato. Zum Grundpreis muss allerdings das Renault-Chassis-Paket für 2.890 Euro dazugerechnet werden, damit man zumindest auch einen Beifahrer-Airbag, elektrische Fensterheber, Tempomat und Co. an Bord hat.

Ahorn Camp Canada TQ

Preis 2021: 47.900 Euro

Preis 2022: 56.700 Euro

Giottiline

Ein weiterer günstiger Hersteller von Wohnmobilen ist Giottiline aus Italien. Zwar hat sich da der Preis für einen Teilintegrierten wie den Siena 385 für vier Personen auch um knapp 8.000 Euro im Vergleich zu 2021 erhöht, allerdings liegt der Preis noch in so einem Rahmen, dass man von vergleichsweise günstigen Wohnmobilen sprechen kann.

Für den 6,99 Meter langen Giottiline Siena 385 zahlt man mit Ducato-Basis ab 56.300 Euro. Unter 55.000 Euro schafft man es, wenn man die günstigeren Basisfahrzeuge Citroën Jumper oder Peugeot Boxer wählt. Die gibt es ab 54.300 Euro.

Größere Modelle, wie Siena 390, 395 und 397 gibt es übrigens nur noch auf Ford-Basis. Dank dieser Basis bewegen sie sich in einem ähnlichen Rahmen, wie die kleineren Fiat-Modelle. Den 7,40 Meter langen Siena 390 gibt es ab 55.600 Euro.

Allerdings ist dieser Preis mit Vorsicht zu genießen, denn wie bei den meisten Wohnmobilen muss man auch bei Giottiline eigentlich noch ein Paket dazu kaufen, denn sonst ist das Wohnmobil nicht einmal mit wichtigen Sicherheitsfeatures wie zwei Airbags ausgestattet. Im Siena Paket für 4.400 Euro sind beispielsweise enthalten: eine Fahrerhaus-Klimaanlage, ESP, Tempomat, Start & Stop, beheizter Abwassertank, Fliegenschutztür und weitere Ausstattungsmerkmale.

Giottiline Siena 385

Preis 2021: 48.400 Euro

Preis 2022: 56.300 Euro Ducato / 54.300 Euro Citroën, Peugeot

Preissteigerung: 7.900 Euro

Etrusco

Etrusco, eine weitere Einsteiger-Marke der Erwin Hymer Gruppe, haben wir übrigens keineswegs vergessen. Doch da der Hersteller 2023 verstärkt auf Ford setzt, gibt es in diesem Fall kein Vergleichsmodell aus dem vergangenen Jahr. Vier Grundrisse gibt es von den Teilintegrierten auf Ford Transit. Neu sind für 2023 die Grundrisse T 7.3 QCV und T 7.3 SCF ab 56.999 Euro. Serienmäßig verfügen sie schon über Seitenwind- und Bergfahrassistent, Start und Stop Funktion, Tempomat, Sicherheitsbremsassistent und mehr.

Achtung bei vermeintlichen Wohnmobil-Schnäppchen

Sie haben ein günstiges Angebot gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Ohne Ihre Freude schmälern zu wollen: Checken Sie trotzdem vor dem Kauf folgende Punkte. Nur, um sicherzugehen.

1. Ausstattung

Wenn Sie ein günstiges Angebot finden, sollten Sie unbedingt genauer hinschauen, was im Wohnmobil enthalten ist und wofür man obendrauf zahlen muss. Selbst wenn man sich im Campingurlaub reduzieren will, sollten wichtige Sicherheitsfeatures wie Airbags, ABS und Co. enthalten sein.

Wenn Sie zu viert oder mit mehr Personen an Bord verreisen, müssen Sie meist einen Aufpreis für das Hubbett zahlen. Tipp: Rechnen Sie deswegen ruhig das Wohnmobil mit Ihrer Traumausstattung gegen ein Editions-Modell durch. Selbst wenn im Sondermodell Zubehör-Teile enthalten sind, die Sie nicht unbedingt brauchen, kann es sich lohnen.

2. Gewicht

Nachdem die ganze Zusatzausstattung ins Fahrzeug konfiguriert wurde, ändert sich natürlich auch das Gewicht des Wohnmobils. Achten Sie darauf, dass die Zuladung im fahrbereiten Zustand immer noch ausreicht für alle Passagiere und all ihr Gepäck.

Sie wollen die Zuladung prüfen wie ein Profi? In diesem Artikel erklären wir, wie in wir den promobil-Tests die Zuladung ermitteln.

3. Basisfahrzeug

Oft kann man bei Wohnmobilen, die einen Citroën Jumper oder Peugeot Boxer als Basisfahrzeug nutzen, Geld sparen. Fahren Sie die Modelle unbedingt Probe, soweit möglich.

Fragen Sie sich, ob Sie mit dem Basisfahrzeug zufrieden sind und ob Sie mit mehr oder weniger Assistenzsystemen zurechtkommen. Für ein Wohnmobil mit allen modernen Assistenzsystemen wird ein höherer Preis fällig als für ein eher konventionell ausgestattetes Fahrzeug.

Auf die Campingfahrzeug-Kategorie kommt’s an

Wir haben uns hier entschieden Teilintegrierte-Wohnmobile zu vergleichen, da diese eine große Zielgruppe ansprechen. Ob Familien, Paare oder Freunde, die zusammen verreisen möchten, in einem TI mit mehreren Betten, finden viele Personen Platz. Außerdem können sie mit der richtigen Ausstattung das ganze Jahr über genutzt werden. Hier zeigt promobil einen Überblick über alle Teilintegrierten-Modelle 2023.

Ein günstigeres Wohnmobil findet man oft unter den Kastenwagen, doch selbst in dieser Kategorie liegen die Preise derzeit häufig über 50.000 Euro. Bei ausgebauten Transportern findet man oft Betten für zwei Personen. Manche bieten auch vier Betten an, vorwiegend möglich gemacht durch ein Aufstelldach. Nachteil: In einem Campingbus muss man sich räumlich etwas einschränken.

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