Elektroautos

Rekord mit einem Elektroauto: 0-100 in unter einer Sekunde​

Studenten der ETH Zürich haben sich den Beschleunigungs-Rekord des Guinness-Buchs geschnappt, mit einem Auto das in 0,96 s auf 100 km/h beschleunigt.​

rekord mit einem elektroauto: 0-100 in unter einer sekunde​

(Bild: Alessandro Della Bella / ETH Zürich)

An der ETH Zürich trifft sich der “Akademische Motorsportverein Zürich” (AMZ). Diese Gruppe von Studenten hat jetzt mit einer Zeit von 0,965 s von 0 auf 100 km/h mit ihrem Elektro-Prototypen “Mythen” einen neuen Guinness-Weltrekord aufgestellt. Das heißt: Nach 12,3 m sind die 100 km/h erreicht. Der vorherige Rekord kam aus Stuttgart und lag bei 1,461 Sekunden. Da liegt dem Physik-Interessierten die Frage nahe: Wie geht das?

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Die Basics sind klar: Viel Leistung muss wenig Gewicht beschleunigen. Der AMZ verwendet vier Radnabenmotoren für insgesamt 240 kW Leistung. Der Wagen wiegt 140 kg, mit der leichten Fahrerin werden es insgesamt um die 180 kg. Weiche Slicks mit Reifenwärmern, Allradantrieb, und trotzdem: Das alleine könnte nicht so beschleunigen, weil der Anpressdruck auf die Reifen nicht reicht. Sie würden durchdrehen oder die Traktionskontrolle müsste die Leistung abregeln. Es fehlen sogar die riesigen Flügel der vorherigen Rekordfahrzeuge des Teams. Es gibt einen Trick.

Wie das “Sucker Car” Chaparall 2J aus 1970 und der davon abgeleitete F1-Bolide Brabham BT46B verwendet auch der “Mythen”-Renner ein Gebläse, um das Auto auf den Boden zu drücken. Gewicht plus Anpressdruck ergeben etwa 380 kg auf die vier Slicks, die sich dann ab Start entsprechend mit dem Asphalt verzahnen können, um die Fabelzeit zu erreichen. “Es war unser Ziel, dass wir die bisherige Zeit nicht nur ein bisschen unterbieten, sondern es richtig schaffen”, sagt Dario Messerli, der die Aerodynamik verantwortet.

Der “Mythen”-Rennwagen der ETH Zürich (3 Bilder)

rekord mit einem elektroauto: 0-100 in unter einer sekunde​

Das Motorsport-Team aus Zürich hat viel Spaß daran, sich über die Jahre mit den Kollegen aus Stuttgart um immer neue Bestzeiten zu duellieren. (Bild: Alessandro Della Bella / ETH Zürich)

Alle Komponenten des Fahrzeugs vom CFK-Chassis bis hin zu den Leiterplatten hat das Studi-Team entwickelt oder angepasst. “Die Arbeit am Projekt parallel zum Studium war sehr intensiv. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht, mit den Kolleginnen und Kollegen immer wieder neue Lösungen zu finden und das im Studium theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen. Und natürlich ist es eine absolut einmalige Erfahrung, an einem Weltrekord beteiligt zu sein”, sagt Yann Bernard, verantwortlich für die Motoren.

(cgl)

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